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Die kuriose Fahrt durch München endete mit zwei Strafanzeigen gegen den jungen Mann. Zum Glück gab es wohl keinen Unfall.

(ty) Zum Glück ist bei dieser krassen Aktion nichts passiert, sonst würde man über den Fall ganz anders berichten müssen. So aber entbehrt die Geschichte nicht einer gewissen Ironie. Ein betrunkener 16-Jähriger schnappt sich das Auto seines Vaters und macht sich auf eine Spritztour durch München. Mehrfach telefoniert er während der Fahrt – im Glauben, sein Vater sei dran. Allerdings hatte sich der junge Mann offenbar stets verwählt: Er landete jedes Mal bei der Polizei statt beim Papa – und die beendete dann den Trip. Jetzt hat der Jugendliche zwei Strafanzeigen am Hals und seinen Führerschein kann er sich wohl erst einmal abschminken.

 

Am gestrigen Abend gegen 23.50 Uhr ging beim Münchner Polizeipräsidium der ersten Notruf des 16-Jährigen ein, wie heute berichtet wird: „Ein merklich betrunkener junger Mann schilderte, dass er mit einem Pkw in Aschheim unterwegs sei. Er schilderte auch, dass er keinen Führerschein besitzen würde. Sichtlich erheitert von seinem Anruf legte er wieder auf.“ 

Wenige Minuten später sei ein weiterer Anruf des 16-Jährigen bei der Polizei eingegangen, indem der junge Mann erklärt habe, dass er nun vom Friedensengel in Richtung Prinzregentenplatz fahre. „Im Laufe dieses Gesprächs stellte sich nun heraus, dass der Anrufer glaubte, er hätte seinen Vater am Telefon“, berichtet die Polizei. „Offensichtlich hat er mit seinem Mobiltelefon den Notruf der Polizei gewählt, anstatt zu Hause anzurufen.“

Über die Telefonnummer konnten von den Gesetzeshütern der Name und die Anschrift des Anrufers ermittelt werden. Eine Polizeistreife habe dort dann den Vater des 16-Jährigen angetroffen. Der betrunkene Jugendliche meldete sich indes noch ein drittes Mal mit einem Anruf bei der Polizei – und konnte nun überredet werden, seine Spritztour zu unterbrechen. 

In Aschheim konnte eine Streife der Polizei den Nachwuchs-Fahrer dann einer Kontrolle unterziehen. Aufgrund der „deutlichen Alkoholisierung“ des 16-Jährigen stand eine Blutentnahme im Institut für Rechtsmedizin auf dem Programm. Einen Auto-Führerschein konnte der Jugendliche freilich nicht vorweisen. Der Truderinger hat jetzt mit verschiedenen Strafanzeigen zu rechnen – unter anderem wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis sowie wegen einer Trunkenheitsfahrt. Streng genommen steht auch noch das Telefonieren am Steuer im Raum.

Außerdem wird von den Ermittlern derzeit geprüft, ob es im Zuge der Spritztour zu Gefährdungs-Situationen oder gar zu Unfällen gekommen ist. Nach bisherigem Stand liegen keine entsprechenden Erkenntnisse vor, sagte ein Polizei-Sprecher auf Anfrage unserer Zeitung. An dem von dem 16-Jährigen gesteuerten Wagen seien auch keine Schäden festgestellt worden.

Der Ärger für den jungen Mann dürfte allerdings eh schon groß genug sein. Neben den Strafanzeigen wird die zuständige Führerscheinstelle über den Vorfall informiert. Das könnte zur Folge haben, dass der junge Mann den Erwerb seines Führerscheins zeitlich deutlich nach hinten verschieben muss.


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