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"Offensichtlich wurde auf die Katze geschossen. Zusätzlich liegt die Vermutung nahe, dass ihr auch die Brüche absichtlich zugefügt wurden."

(ty) Der Pfaffenhofener Tierschutzverein spricht von einem „schlimmen Fall von Tiermisshandlung in Vohburg“ und kündigt an, Anzeige zu erstatten. Es geht um eine Fundkatze in jämmerlicher Verfassung. Bei einer Röntgen-Untersuchung seien Oberschenkel-Brüche festgestellt worden, die dem Tier vermutlich absichtlich zugefügt worden seien. Außerdem habe sich gezeigt, dass ein Luftgewehr-Projektil im Körper steckt. Zu den Überlebens-Chancen könne noch keine Aussage getroffen werden, heißt es aus der Pfaffenhofener Tierherberge, wo sich die Katze nun in Quarantäne befindet, medizinisch versorgt und aufgepäppelt wird.

Am Donnerstag sei in der Pfaffenhofener Tierherberge die Meldung über die nicht gekennzeichnete Fundkatze „mit offensichtlich erheblichen Bewegungs-Einschränkungen der Hinterläufe“ eingegangen, berichtet Lydia Schübel, die Sprecherin des Tierschutzvereins. Das „dehydrierte und hochgradig unterernährte“ Tier sei vom Finder direkt in die mit der Tierherberge zusammenarbeitende Kleintierpraxis in der Kreisstadt gebracht worden. „Zur Stabilisierung wurde die geschwächte Katze umgehend an einen Tropf gehängt.“

Bei den anschließenden Röntgen-Untersuchungen zeigten sich laut einer aktuellen Mitteilung des Tierschutzvereins bei der Katze „nicht nur ein alter Oberschenkelbruch sowie ein Oberschenkelhalsbruch am anderen Bein, sondern auch ein noch in ihr steckendes Luftgewehr-Projektil“. Schübel: „Offensichtlich wurde auf die Katze geschossen. Zusätzlich liegt die Vermutung nahe, dass ihr auch die Brüche absichtlich zugefügt wurden.“ Die Tierschützer veröffentlichten dazu auch ein Röntgenbild.

Zu den Überlebens-Chancen des Tiers „kann bisher noch keine endgültige Aussage getroffen werden“, heißt es von den Tierschützern. Die für die erforderlichen Operationen notwendigen Blutuntersuchungen konnten den Angaben zufolge „aufgrund des schlechten Allgemeinzustands“ des Tiers bisher noch gar nicht durchgeführt werden. Damit sich der Zustand schnellstmöglich verbessere, sei die Katze an die Tierherberge in Pfaffenhofen übergeben werden. „Dort wird sie in der Quarantäne weitergehend medizinisch versorgt und aufgepäppelt“, so Schübel.

Die Tierschützer kündigten auch bereits juristische Schritte an. „Da hier offensichtlich ein massiver Fall von Tierquälerei vorliegt, der dem Tierschutzgesetz widerspricht, wird der Tierschutzverein Pfaffenhofen und Umgebung eine Anzeige gegen Unbekannt erstatten“, teilt Sprecherin Schübel mit und verweist auf Paragraf 1 des Gesetzes: „Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.“ Aktuell liegt weder bei der Pfaffenhofener noch bei der Geisenfelder Polizeiinspektion eine Anzeige vor, wie eine Anfrage unserer Zeitung ergeben hat.

Beim Tierschutzverein denkt man indes schon einen Schritt weiter. Wegen der eher geringen Erfolgsaussichten, den Täter zu ermitteln, erwägt man nach eigener Darstellung, sich mit den Gemeinden bezüglich einer allgemeinen Kennzeichnungspflicht für Katzen auszutauschen. Gesetzlich sei eine solche Kennzeichnungspflicht in Deutschland leider noch nicht verankert, erklärt Schübel. Es obliege den Kommunen jedoch selbst, eine solche Regelung für ihren jeweiligen Zuständigkeitsbereich einzuführen.


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