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Andrea Mischke und Frederike Gerstner verlassen die Pfaffenhofener Stadtverwaltung. Beide erhielten viel Anerkennung für ihr Wirken.

(ty) Es waren emotionale Szenen und die Tränen flossen reichlich. Andrea Mischke wurde heute von Kollegen und Wegbegleitern aus der Pfaffenhofener Stadtverwaltung verabschiedet. Nach 14 Jahren im kommunalen Dienst für Buben und Mädchen sowie für die Kindertagesstätten und deren Beschäftigte wendet sie sich nun einer neuen beruflichen Herausforderung zu. Bürgermeister Thomas Herker (SPD) sprach von einem schmerzhaften Verlust. Durch ihr Engagement habe sie nachhaltige Strukturen aufgebaut und werde Spuren hinterlassen, so das Credo. Mischke selbst erklärte sichtlich gerührt: „Es war eine Ehre, für diese Stadt arbeiten zu dürfen.“ Auch Frederike Gerstner von der städtischen Integrationsstelle wurde verabschiedet.

 

Im Jahr 2004 hatte Andrea Mischke ihre Tätigkeit für die Kreisstadt als Erzieherin im Kindergarten „St. Andreas“ begonnen, drei Jahre später wurde sie stellvertretende Chefin des Hauses und führte es kommissarisch. Die Konzeption für die Kita „Burzlbaam“ lief an: Mischke begleitete auch den Bau der Einrichtung, deren Leitung sie dann 2008 übernahm. Im Jahr 2011 schloss sie ihre Weiterbildung zur Sozialwirtin ab, ein Jahr später trat sie im Rathaus die Stelle als Fachberaterin für die städtischen Kindertagesstätten an. Es folgte die Weiterbildung zur Sozialmanagerin, die Aufgabe als Familienkoordinatorin der Stadt kam hinzu. Zuletzt hatte Mischke obendrein die kommissarische Leitung der Kita „Burzlbaam“ inne.

Zum Februar verlässt sie nun die Pfaffenhofener Stadtverwaltung und wechselt zur AKDB, Deutschlands größtem Kommunal-Software-Anbieter. Dort wird sie unter anderem bei der Entwicklung von Services und Anwendungen zur Digitalisierung des Sozialbereichs mitwirken. Heute Vormittag lud sie Kollegen und Weggefährten zu einem Abschiedstreffen in den kleinen Sitzungsaal des Rathauses ein. Es gab nicht nur Speis und Trank, sondern vor allem jede Menge Emotionen, Erinnerungen, Anerkennung und beste Wünsche. Von allen Seiten waren lobende Worte für Mischkes jahrelanges Engagement zu hören. Sie habe „immer 200 Prozent geleistet“, würdigte etwa Marianne Kummerer-Beck (SPD), die zuständige Referentin des Stadtrats. Mischke habe Qualitäts-Standards gesetzt, die erhalten bleiben.

 

Bürgermeister Herker bezeichnete Mischkes Weggang als „sehr schmerzhaften Verlust“. Die Stadt habe große Investitionen in die Kinderbetreuung getätigt, Mischke habe die Strukturen maßgeblich aufgebaut – und sich auch in schwierigen Situationen mit Bravour geschlagen. „Nicht nur abstrakt die Kinder der Stadt, sondern auch ganz besonders speziell meine beiden eigenen habe ich bei ihr immer bestens aufgehoben gewusst“, so Herker. Der Ausbau der Kinderbetreuung und der Aufbau der Krippen in Pfaffenhofen seien konzeptionell und organisatorisch Mischkes Werk. Das seien „Spuren, die bleiben“.

Für die städtischen Kitas entwickelte Mischke Qualitätskonzepte, konzipierte Fortbildungen und führte Schulungen durch. Sie fungierte als Ansprech-Partnerin für alle Akteure der Bildungs-Einrichtungen, für Mitarbeiter der Verwaltung und politische Entscheider. Ein großer Schwerpunkt ihrer Tätigkeit bei der Stadt Pfaffenhofen beinhaltete die Konzipierung und Präsentation pädagogischer Konzepte, Prozessberatung sowie die Begleitung der Kita-Neubauten bezüglich der pädagogischen, räumlichen, organisatorischen und personellen Rahmenbedingungen. 



Auch Amtsleiter Hans-Dieter Kappelmeier unterstrich Mischkes Einsatz für die kleinsten Pfaffenhofener: „Seit über 13 Jahren arbeiten Andrea und ich zusammen. Als Krippenleiterin in der Kita St. Andreas, als Leitung der Kita Burzlbaam und als Fachberaterin aller städtischen Kindertagesstätten in Pfaffenhofen und Koordinierungsstelle in der Stadtverwaltung für Familien war Andrea immer hoch engagiert und ist Eltern und Bürgern mit Rat und Tat zur Seite gestanden“, sagte er. Am meisten geschätzt habe er jedoch, „dass Andrea zu jeder Zeit das richtige Gespür für die Kinder hat und für unsere Kleinsten und Kleinen einfach immer da war“.

„Jetzt ist der Tag, an dem unsere beruflichen Wege sich trennen. Ich bin ich mir aber sicher, dass wir uns hinter der nächsten Kurve wieder sehen“, sagte Kathrin Maier, die Leiterin des Sachgebiets „Familie und Soziales“ bei der Stadtverwaltung. „Die Zeit mit Andrea war spannend, kurzweilig, lehrreich, bereichernd, wertvoll, geistreich, produktiv, besonders, spannend, humorvoll und einfach unvergesslich.”



Michael Beck von der städtischen Personal-Abteilung stellt Mischke ein erstklassiges Zeugnis aus: „Andrea war eine immer hochmotivierte, sehr leidenschaftliche und innovative Kollegin mit überragenden fachlichen Kompetenzen – eine absolute Leistungsträgerin als Mitarbeiterin, aber auch als Führungskraft. Bei ihrem ganzen Handeln hatte sie immer das Wohl der Kinder in den Einrichtungen im Fokus.“ Als Führungskraft sei sie stets respektiert und sehr geschätzt worden. „Sie hatte immer ein offenes Ohr für Eltern und Mitarbeiter. In schwierigen Situationen konnte sie sich immer sehr gut durchsetzen. Sie verstand es immer alle Mitarbeiter bestmöglich zu motivieren.”

Auch Altbürgermeister und CSU-Stadtrat Hans Prechter sprach Mischke höchste Anerkennung aus: „Andrea hat die städtische Kinderbetreuung in Pfaffenhofen revolutioniert – im besten Sinn des Wortes – und neue Wege aufgezeigt und mit Charme und Beharrlichkeit auf den Weg gebracht. Unvergessen mein erster Besuch als damaliger Bürgermeister in der ,Hosenscheißer’-Gruppe in St. Andreas mit den unter einem Jahr alten Kindern. Für uns absolutes Neuland. Heute Gott sei Dank Bester Pfaffenhofener Standard. Herzlichen Dank dafür. Persönlich, im Namen der Eltern und vor allem im Namen der Pfaffenhofener Kinder.“

Abschieds-Geschenk für die sichtlich bewegte Frederike Gerstner (rechts), überreicht durch Kathrin Maier vom Sachgebiet "Familie und Soziales".

Frederike Gerstner bekleidete die städtische Integrationsstelle, auch sie wurde verabschiedet. Für ihr Wirken in der Kreisstadt gab es heute ebenfalls nur lobende Worte. Bürgermeister Herker bezeichnete sie als Pionierin, die Netzwerk-Arbeit geleistet sowie Strukturen geschaffen habe, die sie überdauern. Der Abschied von Mischke und Gerstner hat in der Stadtverwaltung Folgen, wie der Rathauschef signalisierte. „Den Weggang der beiden können wir ohne strukturelle Anpassungen gar nicht verkraften.“ Bei den beiden Verabschiedeten flossen indes die Tränen.


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