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Zum Jahreswechsel lebten hier rund 13 300 Nicht-Deutsche aus 134 verschiedenen Nationen. Die größten Gruppen sind Rumänen, Türken und Polen.

(ty) Zum Ende vergangenen Jahres lebten im Landkreis Pfaffenhofen insgesamt 13 267 Ausländer. Wie das Landratsamt heute mitteilte, bedeutet dies einen Rückgang um 100 Personen gegenüber dem Vorjahr. Der Ausländeranteil an der Gesamtbevölkerung im Kreis betrug damit zum Jahreswechsel 10,61 Prozent – im Vorjahr lag die Quote 10,77 Prozent. Die Ausländer stammen aus 134 verschiedenen Nationen. Die meisten kommen aus Rumänien (1611), der Türkei (1610) und aus Polen (1454). Danach folgen Menschen aus Bulgarien, Ungarn, Italien, dem Kosovo und Österreich.

In den dezentralen Flüchtlings-Unterkünften im Landkreis befanden sich zum Ende des abgelaufenen Jahres insgesamt 989 Personen (Vorjahr: 1316). Insgesamt 160 Personen (Vorjahr: 354), hauptsächlich aus Afghanistan und Syrien stammend, haben laut Landratsamt im Laufe des vergangenen Jahres ein Bleiberecht bekommen – "entweder durch Asyl-Anerkennung, Flüchtlingsschutz oder auf Grund sonstiger Schutzrechte", heißt es dazu.

Derzeit befinden sich nach Angaben der Behörde 491 Personen im Landkreis, bei denen das Asylverfahren vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge negativ entschieden wurde. Die Zahl der abgelehnten Asylbewerber habe sich damit im Vergleich zum Vorjahr (175) nahezu verdreifacht. "In fast allen Fällen wurden gegen den abschlägigen Bescheid des Bundesamtes Rechtsmittel beim Verwaltungsgericht eingereicht oder es findet eine Reisefähigkeits-Überprüfung anhand von fachärztlichen Gutachten statt."

Bei 45 Personen sei das Asylverfahren "verwaltungsgerichtlich unanfechtbar negativ abgeschlossen". Die Rückführung in die jeweiligen Heimatländer werde allerdings oftmals durch die fehlenden heimatstaatlichen Dokumente erschwert. In sieben Fällen könne "von einer Aufenthaltsbeendigung abgesehen werden, da sich die Personen in einem Ausbildungs-Verhältnis befinden und eine so genannte Ausbildungsduldung erteilt wurde".

Auf dem Wege der Einbürgerung erhielten im vergangenen Jahr im Landkreis Pfaffenhofen 122 Ausländer (Vorjahr: 120) die deutsche Staatsangehörigkeit. Durch Geburt haben 64 Kinder ausländischer Eltern die deutsche Staatsangehörigkeit zusätzlich zu ihrer Heimat-Staatsangehörigkeit erworben. "Diese im Inland geborenen Kinder mit doppelter Staatsangehörigkeit haben die Option, mit Vollendung des 21. Lebensjahrs die doppelte Staatsangehörigkeit zu behalten, sofern sie acht Jahre Inlands-Aufenthalt nachweisen können oder ein deutscher Schul- oder Berufsabschluss vorliegt", heißt es aus dem Landratsamt.

Mit Inkrafttreten der so genannten Integrationskurs-Verordnung 2005 werden laut Angaben der Kreisbehörde Ausländer, die neu ins Bundesgebiet einreisen und deren Aufenthalt auf Dauer angelegt ist, zur Teilnahme an einem Integrationskurs zugelassen. Zudem werden – so heißt es weiter – schon seit längerem in Deutschland aufenthaltsberechtigte Ausländer mit erkennbar hohem Integrationsbedarf oder Sozialleistungsbezieher mit geringen Sprachkenntnissen zur Teilnahme an einem Integrationskurs verpflichtet. Im vergangenen Jahr seien dazu 208 Verpflichtungen ausgesprochen worden, im Jahr zuvor waren es 332. Sanktions-Maßnahmen seien "wegen fehlender Mitwirkung" in 19 Fällen notwendig gewesen.

Die so genannte Reichsbürger-Bewegung hat die Mitarbeiter der Ausländerbehörde am Pfaffenhofener Landratsamt nach eigenen Angaben auch im vergangenen Jahr "wieder sehr beschäftigt". Der bei deren Anhängern beliebte Staatsangehörigkeits-Ausweis sei von der Behörde 18 Mal ausgestellt worden – im Jahr zuvor allerdings sogar 36 Mal.


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