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Kunst-, Musik- und Kultur-Aktion am Hallertau-Gymnasium. Dominik Pscheidl aus Rohrbach gewinnt landkreis-übergreifenden Malwettbewerb.

(ty) In Workshops haben Künstler am Wolnzacher Hallertau-Gymnasium spannende Einblicke in die afrikanische Kultur gegeben. Ermöglicht wurde dies durch die Aktion „Traum und Wirklichkeit“ der Kirchmann-Stiftung aus Abensberg, zu der Christian Kuttler gute Kontakte pflegt. Eine ganze Woche über touren die Afrikaner durch die Schulen, um gerade die junge Generation für ihre Kultur zu begeistern, aber auch um Probleme aufzuzeigen.

 

Hanns-Peter Kirchmann hatte Kurt Gerhardt für einen kurzen Vortrag über die Tücken der Entwicklungshilfe gewonnen. Der Journalist war in den 1980er-Jahren im Niger als Direktor für Entwicklungshilfe aktiv und hatte den Schülern einiges zu erzählen. Vor allem warf er eine kontroverse Frage auf: „Seit 60 Jahren leistet man für afrikanische Staaten Entwicklungshilfe. Warum verbessert sich so vieles nicht?“ Und sein hartes Resümee lautete: „Es stinkt in der Entwicklungshilfe bis zum Himmel.“ Aber: „Bildung ist der Schlüssel zu einem besseren Leben“, so Afrika-Experte Gerhardt – viele Menschen in Afrika wollten dies aber nicht glauben.

 

Mame Sy, die Leiterin des von der Kirchmann-Stiftung betriebenen Jugendzentrums in Atar in Mauretanien, weiß, warum: Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt seien schlecht, es herrsche eine Arbeitslosenquote von 40 bis 50 Prozent, weshalb es für viele keinen Sinn zu machen scheine, wertvolle Zeit in einer Schule zu verbringen. Damit Eltern ihre Kinder aber dennoch in die Schule schicken, ließ Hanns-Peter Kirchmann an der Schule einen Brunnen errichten: „So schicken uns viele Eltern ihre Kinder, um Wasser zu holen“, berichtet er. Zusätzlich bekomme jedes Kind eine warme Mahlzeit in der Schule. Bis zu 80 Kinder seien in einer Schule. Ein Szenario, das sich die Wolnzacher Gymnasiasten schwer vorstellen können.

 

Ein Bewusstsein für die Situation in Afrika zu schaffen, ist das Ziel des gesamten „Main dans la Main“-Projekts. Afrikanische Künstler treten in Kontakt mit Menschen in Deutschland und kreieren mit ihnen Kunstwerke oder musizieren. Das bringt beide Kulturen einander näher. „Obwohl wir nicht die gleiche Sprache sprechen, schaffen wir es zu kommunizieren“, freute sich Schülerin Leonie Auracher.

 

Fünf Trommeln und die dazugehörigen Musiker heizten den Wolnzacher Kindern ein – und das mit ganz viel Soul und Spirit. Die anfängliche Zurückhaltung war schnell vergessen, als sich die Pausenhalle in eine Tanzfläche verwandelte und die Schüler unter der Anleitung der Trommler und Tänzerin ausgelassen die afrikanische Folklore feierten.

 

Nach einer beeindruckenden Show ihres Könnens hieß es für einige Klassen dann: Angeschaut und nachgemacht! In vier verschiedenen Workshops durften sie ihre Rhythmusfähigkeit und Kreativität auf die Probe stellen. Mit Pigmenten aus gemörsertem Allerlei ließen die Schüler afrikanische Landschaften entstehen; auf Djembe und Balaphon wurde indes hoch konzentriert getrommelt. „Alles in allem ein wohl mehr als gelungener Vormittag für mehr Völkerverständigung durch die universellsten Sprachen, über die die Menschen aller Nationen verfügen: Kunst, Musik und Tanz!“, so Christian Kuttlers Fazit.

Und noch eine gute Nachricht: Dominik Pscheidl aus Rohrbach (Foto oben) von der Klasse 10b des Hallertau-Gymnasiums hat mit seinem Gemälde (Foto unten) den landkreis-übergreifenden Malwettbewerb gewonnen, was stolze 150 Euro für die Klassenkasse bedeutet.


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