Fast zehn Prozent mehr Autos ausgeliefert als im Vorjahres-Zeitraum. Für das gesamte Geschäftsjahr sind die Prognosen aber vorsichtig.
(ty) Audi hat im ersten Quartal dieses Jahres sowohl den Umsatz als auch das operative Ergebnis des Vorjahres-Zeitraums übertroffen. Mit 8,5 Prozent lag die operative Umsatzrendite im strategischen Zielkorridor. Im aktuellen Geschäftsjahr bringt der Ingolstädter Autobauer laut eigener Ankündigung mehr neue Modelle als je zuvor in seiner Unternehmens-Geschichte an den Start, darunter der ersten vollelektrischen Audi in Großserie. "Neben dem insbesondere in der zweiten Jahreshälfte dicht gestaffelten Aus- und Anlauf-Management im Rahmen der Modell-Offensive ergeben sich Herausforderungen aus neuen branchenweiten Homologations-Anforderungen", heißt es in einer heute veröffentlichten Mitteilung. Die ECE-Homologation ist ein überstaatliches System für die Zulassung von Fahrzeugen und Fahrzeugteilen.
Von Januar bis März hat Audi rund 463 800 (Vorjahres-Zeitraum: 422 500) Automobile ausgeliefert – das sind 9,8 Prozent mehr als im Vorjahres-Zeitraum. Neben Nordamerika (plus 10,2 Prozent) stiegen die Verkäufe vor allem in China (plus 41,9 Prozent) besonders deutlich. Dort hatte Audi im Vorjahres-Quartal im Zuge seiner Verhandlungen zum Zukunftskurs im Markt rückläufige Auslieferungen verzeichnet. Ergebnisanteile aus dem chinesischen Joint-Venture-Geschäft seien im Finanzergebnis der Audi-AG enthalten und flössen nicht in das operative Ergebnis ein.
Die Umsatzerlöse des Audi-Konzerns erhöhten sich in den ersten drei Monaten des Jahres trotz leicht negativer Währungseinflüsse um 6,6 Prozent auf 15,32 Milliarden Euro (Vorjahres-Zeitraum: 14,38 Milliarden). Positiv schlugen sich den Angaben zufolge erfolgreich im Markt etablierte Modelle wie die zweite Generation des Q5 und des A5 nieder. Das operative Ergebnis belaufe sich für das erste Quartal auf 1,30 Milliarden Euro – das ist ein Anstieg um 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahres-Zeitraum.
Ergebnisbelastend in Höhe von rund 0,1 Milliarden Euro wirkte sich – so heißt es weiter – die erstmalige Anwendung neuer Bilanzierungs-Standards nach IFRS aus. Diese umfassten Änderungen bei der Umsatzrealisierung und bei der Bilanzierung von Finanzinstrumenten. Für das Ergebnis vor und nach Steuern seien diese Änderungen ergebnisneutral. Die operative Umsatzrendite betrage für das Auftakt-Quartal 8,5 Prozent und damit 0,2 Prozentpunkte weniger als im Vorjahres-Zeitraum. "Bei rechnerischer Einbeziehung des China-Geschäfts würde sich die operative Marge um rund einen weiteren Prozentpunkt erhöhen", teilt das Unternehmen mit.
"Mit diesem Ergebnis haben wir uns eine solide Basis für das Ausnahmejahr 2018 erarbeitet", sagt Alexander Seitz, Vorstand für Finanz, IT und Integrität der bei der Audi-AG. "Unsere beispiellose Modell- und Technologieoffensive wird uns in den kommenden Monaten noch stärker fordern. Dabei hilft uns, dass wir den Angriffs- und Transformationsplan auf breiter Front hochfahren und uns noch effizienter aufstellen." Seit Januar habe man bereits erste Maßnahmen in Höhe eines niedrigen dreistelligen Millionenbetrags umgesetzt.
Mit dem Maßnahmen-Programm untermauert das Unternehmen laut eigener Darstellung seine Profitabilitätsziele und Selbstfinanzierungskraft für den tiefgreifenden strategischen Wandel im Zeichen der Strategie "Audi. Vorsprung. 2025". Positive Ergebniseffekte von insgesamt zehn Milliarden Euro bis 2022 und die organisatorische Neuausrichtung für künftige Geschäftsmodelle sowie die Offensive in der Elektromobilität seien zentrale Ziele des Angriffs- und Transformationsplans.
Vor Steuern erwirtschaftete der Audi-Konzern im ersten Quartal dieses Jahres ein Ergebnis in Höhe von 1,426 Milliarden Euro – dieser Wert liegt auf Vorjahres-Niveau. Hierbei war das Finanzergebnis leicht niedriger als im Auftakt-Quartal des vergangenen Jahres. Im Vorjahr hatte sich vor allem ein positiver Einmal-Effekt aus dem Verkauf und aus der Neubewertung von Anteilen am Karten-Dienstleister "HERE" in Höhe von 183 Millionen Euro ausgewirkt.
Für das Gesamtjahr 2018 geht der Audi-Konzern laut heutiger Mitteilung unverändert davon aus, eine operative Umsatzrendite innerhalb des strategischen Zielkorridors von acht bis zehn Prozent zu erreichen. Das Unternehmen plane mit Auslieferungen auf dem Niveau des Vorjahrs sowie mit einer leichten Steigerung der Umsatzerlöse. "Wie im aktuellen Geschäftsbericht prognostiziert können sich dabei erhebliche unterjährige Schwankungen in den Auslieferungs- und Finanzkennzahlen ergeben", hieß es heute. Neben dem dicht gestaffelten Aus- und Anlauf-Management im Rahmen der Modell-Offensive ergäben sich Herausforderungen aus branchenweiten Homologations-Anforderungen im Rahmen der Umstellung auf den Prüfzyklus „Worldwide Harmonized Light-Duty Vehicles Test Procedure“ (WLTP).