Zwei Kantersiege in den Spitzenspielen der Fußball-A-Klasse 3. Der Nachmittag im Überblick.
Von Alexander Kaindl
Tore, Tore, Tore! Der 22. Spieltag der A-Klasse 3 hatte einiges zu bieten. Vor allem an der Tabellenspitze reichen die Superlative nicht mehr aus – Ligaprimus Vohburg schickte den bisherigen Zweiten aus Ringsee mit 7:2 nach Hause, der FC Rockolding entschied das Verfolgerduell gegen Unsernherrn mit 5:1 für sich. Der SV Irsching-Knodorf gewinnt das Derby mit 2:0 und lässt Ernsgaden somit für die B-Klasse planen, der SV Oberstimm besiegelte durch einen famosen 12:0-Erfolg den Abstieg des FC Fatih Ingolstadt II. Außerdem besiegte der TV Münchsmünster die SpVgg Engelbrechtsmünster mit 2:1. Spielberichte in der Zusammenfassung:
TV Vohburg – FT Ringsee 7:2 (4:0)
Es war ein Nachmittag, an den man sich in Vohburg wohl noch lange erinnern wird: Das 7:2 über den Tabellenzweiten aus Ringsee war zum einen die gelungene Revanche für die 0:5-Hinspielpleite, zum anderen das eigentlich sichere Ticket zur Meisterschaft. Vier Spiele stehen noch aus, der Vorsprung auf den neuen Zweiten aus Rockolding beträgt sieben Punkte. Es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn der TV den Titel noch vergeigt. Der verletzte Spielertrainer Fabian Burchard war nach der Partie glücklich, stolz und erleichtert: „Das war einfach ein geiler Sieg. Wir haben vorne die Chancen gemacht und nach dem Platzverweis für Ringsee war es ein Trainingsspiel.“
Es war schon längst zur Halbzeit gepfiffen, als Armando Gjoni zuerst noch den Ball weggeschlagen hatte und anschließend nicht mehr aufhören konnte, zu meckern. Dafür gab es zweimal Gelb und die Gäste waren einen Mann weniger. Die Messe war aber vorher schon gelesen: Patrick Rzepka (4.), Martin Kolbinger (32.) und Fabian Neumayer (35., 42.) mit seinen Saisontoren 39 und 40 hatten die Partie bereits entschieden. Nach dem Seitenwechsel wurde es auf beiden Seiten ein munteres Scheibenschießen: Thomas Alter (46.), Christian Limmer (53.) und wieder Rzepka (64.) durften für Vohburg jubeln, Berthold Schneider (58.) und Tobias Zeller (68.) verkürzten auf 1:6 und 2:7.
FC Rockolding – TSV Unsernherrn 5:1 (2:1)
Rockolding lebt – und wie! Die Grün-Weißen krönten ihre perfekte Woche und schickten mit dem TSV Unsernherrn einen direkten Konkurrenten um die Aufstiegs-Relegation mit 5:1 nach Hause. „Einige haben uns ja schon abgeschrieben, was das Aufstiegsrennen angeht. Wir sind jetzt überglücklich, wissen aber, dass wir noch schwere Spiele vor uns haben“, freute sich Abteilungsleiter Tino Weinzierl nach dem Triumph. Dabei ging es denkbar schlecht los aus Sicht der Gastgeber: Clemens Mayr verwandelte einen Strafstoß zum 1:0 für Unsernherrn (18.). Rockolding schüttelte sich und kam dann seinerseits durch einen Elfmeter zum Ausgleich – Andreas Rieß behielt die Nerven (28.). Denis Hadzic drehte die Partie noch vor der Pause (41.).
Unmittelbar nach dem Seitenwechsel zeigte Schiedsrichter Markus Prinz wieder auf den Punkt: Dieses Mal versenkte Stefan Anthofer das Leder und es stand 3:1 für Rockolding. Spätestens nach dem 4:1 von Spielertrainer Andrej Kubicek (56.) war der Sack zu, Samet Mete legte in der Schlussminute noch das 5:1 nach. „Wir haben uns heute für die gute Leistung in den vergangenen Wochen belohnt. Ein Feierabendbierchen hat sich heute Jeder verdient“, so Weinzierl. Der FCR ist nun mit 50 Punkten vor Ringsee (49) und Unsernherrn (46) Zweiter.
SV Irsching-Knodorf – SV Ernsgaden 2:0 (1:0)
Beim SV Irsching-Knodorf freut man sich über den Derbysieg, beim SV Ernsgaden muss man sich nun endgültig mit der B-Klasse anfreunden. Nach der 0:2-Pleite beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer zehn Punkte – bei noch vier Partien eine quasi unmögliche Aufgabe. Dementsprechend frustriert war SVE-Trainer Andreas Singer nach dem Schlusspfiff. „Es war im Grunde ein lauer Sommerkick, der keinen Sieger verdient hat. Was mich am meisten stört, ist, dass man nicht gemerkt hat, dass es bei uns noch um etwas geht.“ Die Platzherren gingen durch Michael Amann in Führung, der einen Eckball in die Ernsgadener Maschen nickte (22.).
„Wir hatten danach viele Chancen, das Spiel hätte Mitte der zweiten Halbzeit schon entschieden sein müssen“, ärgerte sich Irschings Spielertrainer Joachim Schuffert. „So wurde es am Ende nochmal spannend.“ Die Gäste scheiterten unter anderem am Pfosten und hatten weitere gute Gelegenheiten. Letztendlich durften aber doch noch die Irschinger jubeln: Christoph Härdl setzte mit seinem 2:0 den Schlusspunkt (90.). „Am Ende ist der Sieg schon verdient, weil wir uns viele Chancen erspielt haben. Wenn es aber 1:1 ausgeht, darf sich von uns auch niemand beschweren“, analysierte Schuffert.
TV Münchsmünster – SpVgg Engelbrechtsmünster 2:1 (2:0)
Der TV Münchsmünster kann es also doch noch: Das 2:1 über die SpVgg Engelbrechtsmünster war nach fünf Partien ohne Sieg der erste Dreier. „Am Ende war es schon verdient“, berichtete Trainer Albert Mayr. „Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt. Nach der Pause hatten wir nicht mehr ganz so viele Chancen, nach einer ungerechten Roten Karte gegen Moritz Pichlmaier wurde es fast nochmal hektisch. Aber es hat gereicht.“ Pichlmaier war der einzige Ersatzspieler des TVM und kam nach 52 Minuten in die Partie. Eine knappe halbe Stunde später hatte er nach einer vermeintlichen Notbremse schon wieder Feierabend (77.).
Zu diesem Zeitpunkt waren alle Tore des Nachmittags bereits gefallen: Maximilian Klos hatte den Gastgeber im ersten Abschnitt mit einem Doppelpack auf die Siegerstraße geführt (14., 45.). Tobias Gohlisch gelang der Anschlusstreffer für Engelbrechtsmünster (58.). Gästetrainer Maikl Winter fasste zusammen: „Wir hatten dreimal Pech mit Aluminium. Wenn du es dem Gegner aber so einfach machst, erzielt er halt seine Tore. Es ist schade, dass wir das, was wir uns über die Saison so hart erarbeitet haben, jetzt einfach herschenken. Ich erwarte für die restlichen Spiele eine enorme Steigerung von meiner Mannschaft.“ Das Positive: Der Klassenerhalt ist trotzdem seit heute perfekt. „Das ist schön, das war auch unser Ziel. Trotzdem möchte ich nochmal den sechsten Platz angreifen“, so Winter. Aktuell stehen sowohl die SpVgg als auch der TV mit 26 Zählern auf den Rängen neun und zehn.
SV Oberstimm – FC Fatih Ingolstadt II 12:0 (5:0)
Ein Ende mit Knall: Der FC Fatih Ingolstadt II steht nach der 0:12-Abreibung in Oberstimm als erster Absteiger fest. „Ich bin froh, dass wir das Spiel ernst genommen haben“, sagte SVO-Spielertrainer Butrint Iberdemaj nach dem Schützenfest. „Ein Riesenlob geht an meine Mannschaft. Auch gegen den Tabellenletzten musst du erstmal 12:0 gewinnen. Dass wir diesen Eifer haben, auch nach dem dritten oder vierten Tor noch weiterzumachen, hat mir sehr gut gefallen. Mein Bruder und ich fordern wirklich viel von den Jungs, aber sie setzen alles so um, wie wir es wollen. Das ist wirklich stark.“
Der Coach selbst war einmal mehr der Mann des Tages und erzielte stolze sieben Tore (23., 34., 42., 45., 54., 58., 77.). Samuel Oladele Fasakin durfte dreimal jubeln (25., 48., 59.), Daniel Huber (65.) und Christopher Thiel (87.) machten das Dutzend voll. Mit einem Vorsprung von acht Punkten ist der Aufsteiger nun kaum mehr von Platz fünf zu verdrängen.
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