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Zahlreiche Einsätze für die Feuerwehrleute. Hier fassen wir zusammen, was bislang bekannt ist.

(ty/aa) Das Gewitter mit heftigem Starkregen und Sturm, das gestern und heute Nacht über die Region hinwegzog, hat die Einsatzkräfte an vielen Orten auf Trab gehalten. Der Deutsche Wetteredienst (DWD) hatte amtliche Warnungen vor schwerem Gewitter mit extrem heftigem Starkregen, Sturmböen und Hagel herausgegeben. Es wird von zahlreichen Überflutungen berichtet. In Ingolstadt wurde "Vollalarm" für die Berufsfeuerwehr ausgelöst. "Land unter" herrschte auch in Teilen der Landkreise Kelheim und Regensburg. Überschwemmungen auch in Vohburg. In München krachte ein Baum auf ein fahrendes Auto. Hier fassen wir die bislang bekannten Meldungen zusammen – der Beitrag wird aktualisiert, sobald weitere Infos vorliegen.

 

"Gegen 20.30 Uhr zog ein heftiges Gewitter mit Starkregen und hoher Blitzaktivität über Ingolstadt", fasst die örtliche Berufsfeuerwehr zusammen. Die Einsatzstellen lagen demnach fast ausschließlich nördlich der Donau. Bis Mitternacht seien bereits etwa 220 Einsatzstellen abgearbeitet gewesen, weitere waren zu diesem Zeitpunkt noch offen. Vielerorts sei es zu Überschwemmungen gekommen, vor allem Keller standen unter Wasser. "Auch einige Unterführungen standen knietief unter Wasser", berichtet Brandamtmann Thomas Schimmer. "Zu den Unwetter-Einsätzen kamen auch noch etliche Brandmeldungen, die vermutlich durch Blitzschlag und Wassereinbrüche verursacht wurden." Für die Feuerwehr Ingolstadt sei "Vollalarm" ausgelöst worden. Aktuell seien 200 Leute im Einsatz, wurde gegen 0.30 Uhr gemeldet.

Ein Bild aus Vohburg (Foto: Feuerwehr Vohburg)

"Gestern Abend gegen 22 Uhr rückten auch wir zu zahlreichen Unwetter-Einsätzen aus", teilte die Vohburger Feuerwehr heute mit. Glücklicherweise sei niemand verletzt worden. "Wir mussten vollgelaufene Keller auspumpen und überflutete Straßen sperren", schreiben die Floriansjünger auf Facebook. 

"Bis auf eine kurzfristig überflutete Bundesstraße 16a bei Menning, an der das Regenwasser von einem Feld auf die Fahrbahn lief", seien bisher bei der Geisenfelder Polizei keine weiteren Schäden oder Vorfälle bekannt geworden, teilte ein Sprecher der Inspektion am Vormittag mit. 

Die Vohburger Floriansjünger hatten einiges zu tun. (Foto: Feuerwehr Vohburg) 

Von den teils heftigen Auswirkungen der Schauer und Gewitter des Tiefs "Wilma" sei das Stadtgebiet München weitgehend verschont geblieben, heißt es von der Berufsfeuerwehr. 23 wetterbedingte Einsätze galt es den Angaben zufolge für die Leute von der Berufsfeuerwehr und Freiwilligen Feuerwehr in der Landeshauptstadt abzuarbeiten. Überflutete Straßen und Keller sowie Schäden durch den teils starken Wind waren demnach zu beseitigen. Außergewöhnlich sei nur ein Vorfall im Stadtteil Hadern gewesen: Ein rund 15 Meter hoher Laubbaum sei auf einen fahrenden Hyundai gestürzt.

In München stürzte ein Baum auf ein Auto (Foto: Berufsfeuerwehr München)

"Der Fahrzeuglenker war mit seinem Pkw gerade in die Rolandseckstraße eingebogen, als der Baum auf dem Dach des Fahrzeugs einschlug", berichtet die Feuerwehr. "Zu diesem Zeitpunkt herrschte im Stadtteil Hadern ein Gewitter mit starken Windböen." Einsatzkräfte der Feuerwache Sendling entfernten mit Motorsägen zwei große Äste an dem Pkw, wodurch der Fahrer sein Auto verlassen konnte. Er blieb laut Feuerwehr unversehrt und trat den Heimweg zu Fuß an. Um die Straße und den Gehweg wieder passierbar zu machen, zerkleinerten die Einsatzkräfte den restlichen Baum. An dem Pkw sei Totalschaden entstanden.

 

 

Das Unwetter traf auch den Landkreis Kelheim mit voller Wucht. Während einige Einsatzkräfte in Painten noch mit Sandsäcken, Gabelstaplern und enormer "Man-Power" gegen die Wassermassen ankämpfen konnten und so noch Schlimmeres verhindern konnte, kam im Nachbarort Maierhofen jegliche Hilfe zu spät. Anwohner musste mit ansehen, wie sich innerhalb von wenigen Minuten ihre Keller mit dem Dreckwasser füllten. Das Wasser stand teilweise bis zu zwei Meter hoch. Gefrierschränke, Waschmaschinen, Vorratsräume und vieles mehr wurden durch das Wasser völlig verwüstet.

Vollgelaufene Keller in Painten. (Foto: Alexander Auer)

In zwei der überfluteten Gebäude wurde auch die Ölheizung, beziehungsweise deren Tanks in Mitleidenschaft gezogen. Hier musste eine Spezialfirma anrücken, um das mit Öl verseuchte Wasser abpumpen zu können. Eines der Häuser wurde so dermaßen vom Wasser umspült, dass sich die Terrasse in Einsturzgefahr befand. Auch einige Bäume konnten den Wassermassen und dem aufgeweichten Boden nicht Stand halten und vielen um. Alleine in Maierhofen waren gegen 3 Uhr noch rund 150 Feuerwehrkräfte mit unzähligen Pumpen und Schläuchen im Einsatz. Mehr als 25 Keller mussten ausgepumpt werden. In Painten konnten die Sandsäcke nicht überall rechtzeitig in Stellung gebracht werden. Auch hier mussten mehrere Keller ausgepumpt werden sowie Fahrbahnen vom Schutt und Schlamm befreit werden. 

Kein Durchkommen am Felsenhäusl. (Foto: Patrick Zell)

Die Straße von Essing in Richtung Keilsdorf (Kreis Kelheim) ist beim so genannten Felsenhäusl für den Verkehr gesperrt. Nach ersten Informationen sind auch hier gravierende Unwetter-Schäden zu beklagen.

Nichts ging mehr in Laaber. (Foto: Alexander Auer)

Durch einen extremen Wolkenbruch kam es im Ortsbereich Laaber im Landkreis Regensburg zu teils extremen Wassermassen. Diese überfluteten unter anderem mehrere Straßen sowie den Ortskern bis zu einem halben Meter hoch. Mehrere Feuerwehren aus dem Umkreis unterstützten die Freiwilligen Kräfte der Feuerwehr Laaber. Gemeinsam wurden Straßen von Schlamm und Geröll gereinigt, Gullys wieder freigeräumt und umgestürzte Bäume beseitigt. Während des Unwetters mussten die Feuerwehrkräfte die Ortsdurchfahrt Laaber komplett sperren. Auch in manche Geschäfte schwappte das Wasser noch leicht über. Ein Geschäftsführer schilderte, wie Autofahrer rücksichtslos mit hoher Geschwindigkeit durch die überfluteten Straßen gefahren sind und so durch die entstandenen Wellen noch mehr Schaden im Geschäft erzeugt hatten. Ein anderer Anwohner erklärte, wie es minutenlang aus Eimern geschüttet habe - "ich dachte, der Weltuntergang käme".

Dieser Beitrag wird ergänzt, wenn weitere Informationen vorliegen.


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