Im Schnitt hatte es in Bayern 10,1 und in Deutschland 10,3 Grad. Es war bemerkenswert sonnig und deutlich zu trocken.
(ty) Das Frühjahr 2018 begann winterlich und endete hochsommerlich. Anfang März herrschte vor allem im Norden und Osten Deutschlands noch strenger Frost. Selbst Anfang April zeigte sich dort nochmals die kalte Jahreszeit mit viel Schnee. Doch anschließend zog rasch der Frühling in Deutschland ein. Ende Mai erlebten die Menschen sogar schon die erste Hitzewelle des Jahres. So folgte dem wärmsten April seit Beginn offizieller Temperatur-Messungen ein ebenso warmer Mai. Damit war das Frühjahr insgesamt das zweitwärmste seit Aufzeichnungs-Beginn. Während die Niederschlagsmenge deutlich unter dem vieljährigen Mittel blieb, lag die Sonnenscheindauer erheblich darüber. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Mess-Stationen.
Mit 10,3 Grad Celsius lag diesmal der Temperatur-Durchschnitt für die Frühjahrsmonate um 2,6 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 1,8 Grad. Damit war der Frühling 2018 nach dem Frühling 2007 der zweitwärmste seit Messbeginn.
Nachdem der Winter in der eigentlichen Jahreszeit nahezu ausgeblieben war, zog er sich nun bis weit in das Frühjahr hinein: Am 2. März sank das Quecksilber in Barth, westlich von Stralsund, auf minus 19,2 Grad und damit auf den bundesweit tiefsten Wert. Am 17. und 18. März lagen die Maxima in der Mitte verbreitet bei minus vier Grad und selbst am 1. April wurde es in Mecklenburg-Vorpommern oft nicht wärmer als plus ein Grad.
Doch anschließend schnellten die Temperaturen rasch empor: Am 7. April meldete Kaiserslautern 25,2 Grad und am 22. April Ohlsbach, südöstlich von Offenburg, satte 30,4 Grad. Lingen im Emsland verzeichnete bereits im Mai insgesamt 20 Sommertage mit Tagesmaxima über 25 Grad. Lingen meldete auch am 29. Mai mit 34,2 Grad den bundesweit höchsten Temperatur-Messwert.
Bereits zum fünften Mal hintereinander konnte der Frühling sein Soll von 185 Litern pro Quadratmeter (l/m²) nicht erfüllen: Mit rund 140 l/m² erreichte er heuer nur 74 Prozent des Klimawerts. Erheblich zu trocken war es vor allem in der Oberpfalz und in Teilen Sachsen-Anhalts, wo gebietsweise nur um 70 l/m² zustande kamen. Im März und Anfang April zeigte sich der Winter hauptsächlich noch im Norden Deutschlands, teilweise mit beachtlichen Schneehöhen. Im Süden und Westen kam es Ende April und im Mai zu kräftigen Gewittern, die sich örtlich zu verheerenden Unwettern mit Hagel und sintflutartigen Regenmengen entwickelten. So fielen am 24. Mai in Bad Elster-Sohl im Vogtland 151,8 l/m², am 27. Mai in Herrstein-Bruchweiler im Hunsrück 146,6 l/m².
Die Sonnenscheindauer kam in diesem Frühling mit etwa 610 Stunden auf 133 Prozent ihres Solls von 459 Stunden. Damit gehört dieses Frühjahr zu den vier sonnigsten seit Messbeginn 1951. Am längsten zeigte sich die Sonne in Brandenburg und Berlin mit bis zu 750 Stunden, am wenigsten im Süden und Südwesten mit örtlich weniger als 500 Stunden.
In Bayern betrug die durchschnittliche Temperatur im diesjährigen Frühling 10,1 Grad, die Niederschlagsmenge etwa 155 l/m² und die Sonnenscheindauer rund 605 Stunden. Wolkenbruchartige Regenfälle führten am 23. April in Ottorfszell im Odenwald zu einem gewaltigen Erdrutsch. Nach schweren Gewittern am 10. Mai mittags türmte sich der Hagel in Ginolfs in der Rhön sowie in Niederwerrn bei Schweinfurt bis zu einem halben Meter hoch.
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