Die Diözese Augsburg, zu der auch der Kreis Pfaffenhofen gehört, hat die Abschlüsse für 2017 vorgelegt. Überschuss von 35,6 Millionen Euro ausgewiesen.
(pba) Nach Beschlussfassung durch die zuständigen Organe hat die Diözese Augsburg, zu der auch der Landkreis Pfaffenhofen gehört, soeben ihren Jahresabschluss zum 31. Dezember 2017 vorgelegt. Die Zahlen spiegeln die erfreuliche wirtschaftliche Entwicklung des vergangenen Jahres wider, die sich positiv auf die Kirchensteuer-Einnahmen ausgewirkt habe, heißt es im Lagebericht. Demnach wuchsen die Kirchensteuer-Einnahmen gegenüber dem Vorjahr um stolze 5,6 Prozent auf 360 Millionen Euro – sie machten somit knapp 84 Prozent der Gesamt-Erträge des Bistums aus. Zugleich wurde bekannt, dass ein Jahresüberschuss in Höhe von 35,6 Millionen Euro ausgewiesen wurde.
"Die Aufwendungen bilden das nachhaltige und breitgefächerte Wirken der Kirche von Augsburg in Gottesdienst, Verkündigung und Dienst am Nächsten ab", erklärt die Diözese in einer aktuellen Mitteilung. Die Personalkosten stellen dabei den bedeutendsten Aufwandsbereich dar: 232 Millionen Euro wurden hierfür ausgegeben. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien "die wichtigste Ressource der Seelsorge". So seien auch im vergangenen Jahr rund 2000 Priester, Diakone, Pastoral- und Gemeindereferenten in der Pfarrseelsorge sowie Mitarbeiter in ergänzenden Seelsorgefeldern im Einsatz gewesen. Hierzu gehörten unter anderem die Ehe-, Familien- und Lebensberatung, die Jugend- und Erwachsenen-Seelsorge, die Angebote für bedürftige und behinderte Menschen, Kitas, Schulen und Verbände. Hinzu kommen die Personal-Aufwendungen für die Mitarbeiter, die die seelsorglichen Dienste und Angebote verwaltungsmäßig unterstützen. Die Personalkosten-Quote habe im vergangenen Jahr unverändert 59 Prozent betragen.
46 Millionen Euro wurden – so heißt es weiter – im vergangenen Jahr für die Instandhaltung des umfangreichen Gebäudebestandes der Pfarreien und weiterer kirchlicher Einrichtungen aufgewendet. Die günstige Einnahme-Situation habe eine unterjährige Anhebung des Instandsetzungs-Etats für die Pfarreien ermöglicht. „Eine Reihe von pfarrlichen Bauvorhaben konnte zuschussmäßig vorgezogen werden“, wird dazu im Lagebericht erklärt. Insgesamt seien für Neubau- und Instandhaltungs-Zuschüsse 71 Millionen Euro bereitgestellt worden.
Erheblich gestärkt worden sei der Bereich der kirchlichen Caritas. Aufgrund der günstigen Kirchensteuer-Entwicklung konnten den Angaben zufolge dem Diözesan-Caritasverband und den ihm angeschlossenen Einrichtungen zum Jahresende Sondermittel in Höhe von fünf Millionen Euro – zusätzlich zu den regulären Haushalts-Bewilligungen – zur Verfügung gestellt werden. "Dies betrifft insbesondere den Erwerb und die Sanierung der Anlauf- und Beratungsstelle für Wohnsitzlose des SKM Augsburg, Katholischer Verband für Soziale Dienste, sowie den Bau einer Tagesstätte für alkoholkranke Menschen durch den Caritas-Verband für die Stadt und den Landkreis Augsburg."
Trotz der "erheblichen, teilweise überplanmäßigen Seelsorge-Aufwendungen" konnte laut heutiger Mitteilung ein Jahresüberschuss in Höhe von 35,6 Millionen Euro ausgewiesen werden. "Er wurde zur weiteren Stärkung des nachhaltigen Wirkens der Diözese überwiegend der Bauerhaltungs-Rücklage und der Gewährleistungs-Rücklage zugeführt", wurde dazu heute erklärt. Damit solle künftigen Risiken und Schwankungen des Kirchensteuer-Aufkommens begegnet werden.
Ebenfalls veröffentlicht wurden die Jahresabschlüsse des bischöflichen Stuhls der Diözese Augsburg sowie des Domkapitels. Wesentliche Aufgabe des bischöflichen Stuhls sei neben dem Unterhalt des Bischofshauses die Gewährleistung der Altersversorgung für die 717 aktiven und emeritierten Priester der Diözese. Die hiermit verbundenen Verpflichtungen seien "nach versicherungs-mathematischen Grundsätzen bewertet".
Erstmals veröffentlicht der katholische Pfründestiftungsverbund St. Ulrich (KPV) seinen Jahresabschluss. Diese kirchliche Stiftung wurde durch den Diözesanbischof im Jahr 2016 errichtet. In diesem Rechtsträger sollen in den kommenden Jahren schrittweise die vorhandenen Vermögenswerte der ortskirchlichen Pfründestiftungen im Bistum Augsburg rechtlich zusammengeführt werden. Dies geschehe insbesondere aus Gründen einer Verwaltungs-Vereinfachung.
"Bislang mussten die betreffenden Abrechnungen von den Kirchenverwaltungen vor Ort erstellt werden, was künftig weithin zentral geschieht." Im Hinblick auf die unveränderte Zweckbestimmung der Pfründe-Erträge für die Besoldung der Ortsgeistlichen solle zudem eine effizientere Bewirtschaftung ermöglicht werden. Die Bilanzsumme des KPV belief sich zum Jahreswechsel auf 191 Millionen Euro. Sie werde sich in den kommenden Jahren entsprechend der weiteren Zulegung der bestehenden Pfründe-Stiftungen in den 23 Dekanaten des Bistums schrittweise erhöhen. "Sie gehen in diesem Verbund auf."
Die Jahresabschlüsse sowie weitere Infos sind auch auf der Homepage des Bistums unter abrufbar, hier der direkte Link.