Umfangreiche Sanierung soll die Dauer-Probleme mit dem kommunalen Abwasser-System ins Reich der Vergangenheit pumpen.
(ty) Anfang vergangener Woche ist die Generalsanierung der Kanal-Station am Bad-Weiher in Ernsgaden angelaufen. Wie Bürgermeister Karl Huber (CSU) heute gegenüber unserer Zeitung erklärte, hat ein Tiefbau-Unternehmen die Abwasser-Tanks inzwischen bereits freigelegt. Mitte dieser Woche werde die neue Anlage geliefert und eingebaut. Die Gemeinde erhofft sich durch die Maßnahmen mehr Stabilität bei der Abwasser-Beseitigung und lässt sich das 350 000 Euro kosten. Die Renovierung erfolgt im laufenden Betrieb. Die Bürger werden deshalb gebeten, bis 10. Juli möglichst sparsam mit Wasser umzugehen und nur notwendige Einleitungen in das Kanal-System vorzunehmen.
Nachdem die neue Anlage fertig installiert ist, soll die Installation der Maschinen- und Elektrotechnik im Pumpenhaus durch eine Spezialfirma für Abwasser-Technik folgen. Wie die Gemeinde-Verwaltung dazu erläutert, sollen im Zuge dieser Generalsanierung sowohl die Vakuum- als auch die Druckpumpen, die das Abwasser nach Vohburg zur Kläranlage transportieren, erneuert werden. Voraussichtlich Mitte des gerade begonnenen Monats sollen die Bau- und Installations-Maßnahmen im Idealfall bereits abgeschlossen sein.
Draußen wird gewerkelt. Im Gebäude befindet sich die Pumpen-Technik, die ebenfalls erneuert wird.
Durch die Renovierung der gesamten Anlage erhofft man sich in der kleinsten Gemeinde des Landkreises Pfaffenhofen mehr Stabilität sowie höhere Sicherheit bei der Beseitigung des Abwassers. Man gehe – so Bürgermeister Huber – davon aus, dass die Diagnose von Störungen künftig schneller vorgenommen und Reparaturen außerdem zügiger umgesetzt werden können. Da das Kanal-System sehr technisch ausgerichtet ist, gab es in der Vergangenheit immer wieder zum Teil massive Probleme im laufenden Betrieb. Auch der Service-Aufwand durch die Ingolstädter Kommunalbetriebe galt bislang als sehr hoch und vergleichsweise kostenintensiv.
Blick in die Kanal-Station: Rechts die Vakuum-Pumpen, die das Abwasser aus den Haushalten in die Tanks saugen. Links die Druckpumpen, die es zur Kläranlage Vohburg befördern.
Die Gesamtkosten der nun angestoßenen Generalsanierung belaufen sich nach Angaben der Gemeinde-Verwaltung auf immerhin rund 350 000 Euro. Doch das soll sich auszahlen. „Wir hoffen, dass die Sanierung einen deutlichen Mehrwert bringt und das System nach Beendigung der Arbeiten noch stabiler läuft“, sagte Bürgermeister Huber heute im Gespräch mit unserer Redaktion. Unabhängig davon wurde Hubers Worten zufolge bereits durch den Bau der Kanal-Station Knodorf „eine deutliche Verbesserung“ der Entwässerungs-Situation für die Gemeinde Ernsgaden erreicht.
Die neue Kanal-Station Knodorf.
Wenngleich die nun laufende Renovierungs-Maßnahme im laufenden Betrieb über die Bühne geht, seien bei der Planung und Vorbereitung der Arbeiten entsprechende Vorkehrungen getroffen worden, damit die abwasser-technische Entsorgung des Ernsgadender Gemeinde-Gebiets weitgehend sichergestellt werden könne. „Dennoch kann es unter Umständen zu kleineren Einschränkungen der gemeindlichen Entwässerung kommen“, wurde heute aus dem Rathaus mitgeteilt.
Die Arbeiten laufen seit vergangener Woche.
Die Gemeinde-Verwaltung bittet jedenfalls die Bürger darum, „bis zum 10. Juli möglichst sparsam mit Wasser umzugehen und nur Einleitungen in das Kanal-System vorzunehmen, die aufgrund der täglichen persönlichen Hygiene oder der Haushaltsführung notwendig sind“. Ferner wird an die Haushalte appelliert, „im Laufe dieser Woche den Hausanschluss des Kanals besonders im Auge zu halten und Störungen sowie Wahrnehmungen, die auf eine Beeinträchtigung des Vakuumsystems hindeuten, unverzüglich dem Bereitschaftsdienst der Ingolstädter Kommunalbetriebe zu melden“. Der ist unter der Mobilfunk-Nummer 01 74 – 30 17 88 4 erreichbar.
Über vier Leitungs-Stränge, die insgesamt rund 17 Kilometer lang sind, wird das Ernsgadener Abwasser zur Kanal-Station am Bad-Weiher geleitet.
Das Ernsgadener Abwasser-System in Zahlen:
- Ernsgaden: 1600 Einwohner
- Knodorf: 300 Einwohner
- 750 Hausanschlüsse
- 75 000 Kubikmeter Abwasser pro Jahr
- 17 Kilometer Kanal-Leitungen
- 4 Leitungs-Stränge
- 4 Vakuum-Pumpen
- 3 Abwasser-Tanks
- 3 Druckpumpen