Bericht für 2017 im Werkausschuss vorgestellt. Fast 494 Kilo Müll produziert ein Bürger durchschnittlich im Jahr.
(ty) Die im Landkreis Pfaffenhofen im Jahr 2017 entsorgte Gesamtabfallmenge (Abfälle zur Beseitigung und zur Verwertung) ist gegenüber dem Vorjahr trotz steigender Einwohnerzahl (+ 0,5 Prozent) um knapp 2000 Tonnen (- 3,11 Prozent) auf 62 004 Tonnen gesunken. Das teilte das Landratsamt heute mit. „Mit dieser Entwicklung können wir sehr zufrieden sein“, stellte Landrat Martin Wolf fest. Mit 493,74 Kilo Abfall pro Einwohner und Jahr liegt der Landkreis unter dem bayernweiten Durchschnitt von 504,9 Kilo.
Die Abfälle zur Beseitigung wurden in der Müllverbrennungsanlage des Zweckverbands MVA in Ingolstadt entsorgt. Darauf entfielen 14 025 Tonnen der Gesamtabfallmenge. Dieser Wert hat sich gegenüber 2016 um 0,22 Prozent erhöht, liegt aber immer noch 23 Prozent unter dem bayerischen Durchschnitt. Die Abfälle zur Verwertung entsprechen einer Menge von 47 979 Tonnen und sind um vier Prozent gesunken. Die Verwertungsquote beträgt daher 78,10 Prozent (von der Gesamtabfallmenge). Bayernweit betrug diese 73,80 Prozent. „Vermutlich geht in den anderen Landkreisen mehr in den Restmüll was bei uns schon als Sperrmüll getrennt wird“, so Wolf. Das Aufkommen an Papierabfall ist mit 9702 Tonnen gegenüber 2016 um 103 Tonnen zurückgegangen, ebenso wie das Biomüllaufkommen (- 52 Tonnen) und der Bauschutt (- 193 Tonnen). Stark zurückgegangen sind die pflanzlichen Gartenabfälle auf 17 388 Tonnen um knapp 2000 Tonnen. „Auf diesen Bereich werden wir ein besonderes Augenmerk richten“, so Werkleiterin Elke Müller.
Beim Sperrmüll wurden im Jahr 2017 3330 Tonnen an die Wertstoffhöfe angeliefert. Dies entspricht einem Anstieg von 15 Tonnen (0,45 Prozent). Auffällig dabei ist, dass diese Menge 54 Prozent über dem bayernweiten Durchschnitt liegt. Das sei systembedingt, so Müller, weil es im Landkreis in jedem Wertstoffhof die Möglichkeit gebe, Sperrmüll ohne Beschränkung abzugeben. In anderen Gebietskörperschaften seien die „Hürden weit höher, sperrige Abfälle loszuwerden“. In vielen Fällen werde der Sperrmüll nach Meldung mittels Postkarte nur zweimal jährlich abgeholt. Der Landkreis Pfaffenhofen wolle jedoch an dem System festhalten, weil man damit gute Erfahrungen gesammelt habe. Die Sammelmenge für Problemabfälle ist im Vergleich zum Vorjahr konstant bei 31 Tonnen geblieben.
Die Kreisräte waren nach Angaben des Landratsamtes an diesen offiziellen Zahlen sehr interessiert, insbesondere daran, dass die Abfallmenge insgesamt tendenziell sinkt und nicht steigt. Trotzdem appellierte Müller: „Mülltrennung ist wichtig!“ Auch wenn die im Landkreis Pfaffenhofen erzielte Verwertungsquote von 78,10 Prozent schon ein guter Beweis für ein funktionierendes Abfallentsorgungssystem sei, sollte man sich nicht darauf ausruhen. Jeder Bürger sei aufgerufen, Verantwortung für die Umwelt zu übernehmen und sorgsam auf die Trennung der verschiedenen Abfälle achten. Um die Mülltrennung noch weiter zu verbessern, sind mehrsprachige Informationen über die Entsorgung beim AWP in Pfaffenhofen oder auf der Internetseite unter www.awp-paf.de erhältlich.