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In einem Fall hatte ein Opfer bereits 4000 Euro abgehoben, um das Geld den Kriminellen zu übergeben.

(ty) Nach wie vor treiben Betrüger, die sich als Gesetzeshüter ausgeben, in der Region ihr Unwesen. Allein am gestrigen Mittwoch sind zwischen 9.30 und 13 Uhr bei der Pfaffenhofener Polizeiinspektion sage und schreibe 44 Fälle angezeigt worden, in denen es zu entsprechenden kriminellen Telefon-Anrufen gekommen war. Wie ein Polizei-Sprecher heute berichtet, agierten die Täter dabei immer nach derselben Masche, um ihre potenziellen Opfer zu überrumpeln. In einem Fall hatte ein Opfer auch bereits 4000 Euro von der Bank geholt, um das Geld den Betrügern übergeben zu können. Die Polizei warnt erneut vor der Betrugs-Masche.

 

Ein vermeintlicher Polizeibeamter erklärte – so wird berichtet – gestern den Opfern telefonisch, es seien vier Rumänen in der jeweiligen Wohngegend aufgefallen und man hätte sogar zwei Personen festnehmen können. Nunmehr seien aber noch zwei Täter auf der Flucht und man hätte die Personalien der jeweiligen Opfer bei den Tätern gefunden. Die Angerufenen seien nun – so das Lügenmärchen – der Gefahr eines Einbruches oder Überfalls ausgesetzt und sollten deshalb besser ihre Wertgegenstände beziehungsweise Geldvorräte aus dem Haus in Sicherheit bringen.

„Tatsächlich ließ sich ein Opfer darauf ein und marschierte sogar zu seiner Hausbank um 4000 Euro abzuheben und den Tätern zu übergeben“, berichtet ein Sprecher der Pfaffenhofener Inspektion. „Hierzu sollte das Opfer sein Mobiltelefon mitnehmen, damit die angeblichen Polizeibeamten mit ihm Kontakt wegen der Übernahme aufnehmen könnten.“ Für die Täter unglücklicherweise, für das Opfer dagegen glücklich: Es vergaß sein Mobiltelefon zuhause und ging daher mit dem Geld schnurstracks zur echten Polizeidienststelle in Pfaffenhofen. Dort flog der Schwindel freilich auf und das Opfer kam nochmal mit dem Schrecken sowie ohne finanziellen Schaden davon.

 

Die Polizei warnt zum wiederholten ausdrücklich vor derartigen Anrufen von falschen Beamten. Diese werden vorwiegend aus dem Ausland über Internet-Telefonie und mit gefälschten Rufnummern durchgeführt. Die Täter seien der deutschen Sprache mächtig, da sie oftmals in Deutschland aufgewachsen seien. Die echte Polizei rät: „Im Zweifelsfall sollte daher immer ein Rückruf bei der echten Polizei-Dienststelle erfolgen, da echte Polizeibeamte sicher keine Wertgegenstände oder Bargeld bei Ihnen zuhause abholen oder sich auf der Straße ausreichen lassen.“

 

Um nicht Opfer eines solchen Betrugs zu werden, gibt die Polizei folgende Ratschläge:

  • Seien Sie grundsätzlich misstrauisch bei derartigen Anrufen!
  • Gelegentlich wird auf Telefon-Displays durch einen technischen Trick die Nummer 110 angezeigt. Beachten Sie hierzu, dass die Polizei Sie niemals unter der Notrufnummer 110 anruft!
  • Beenden sie im Zweifelsfall das Gespräch schnellstmöglich, ohne persönliche Daten beziehungsweise Informationen über vorhandene Wertgegenstände oder Bargeld preiszugeben!
  • Gehen Sie nicht auf Forderungen zur Überweisung oder Übergabe von Geldbeträgen ein!
  • Die echte Polizei fordert niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände von Ihnen, um Ermittlungen durchzuführen!
  • Rufen Sie im Zweifelsfall die Polizei unter einer dem Telefonbuch entnommenen Telefonnummer an, in eiligen Fällen auch unter der Notrufnummer 110 – benutzen sie dabei aber nicht die Rückruftaste, sonst landen Sie möglicherweise wieder bei den Betrügern!
  • Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung!
  • Gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit: Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis!
  • Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen!
  • Sprechen Sie auch mit ihren Angehörigen über das Phänomen und warnen Sie sie vor dem Vorgehen der Täter!

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