In unserer Rubrik blicken wir auf alle Aufreger des aktuellen Spiel-Geschehens.
Von Alexander Kaindl
Es war viel geboten am vergangenen Wochenende im Fußball-Landkreis. Einer der wichtigsten Schauplätze war definitiv die Sportanlage in Rohrbach. Dort standen sich am Samstag der heimische TSV und der FSV Pfaffenhofen gegenüber, nach fünf Jahren war es das erste Derby in einem Punktspiel.
Lange sah es so aus als wären die Rohrbacher der Boss an der Ilm. 2:0 lagen sie gegen den Aufsteiger in Front. Die Gäste waren stark ersatzgeschwächt angetreten und hatten während der Woche sogar darum gebeten, das Spiel aufgrund von Verletzungen und Urlaubern zu verlegen. Dass die Rohrbacher dem nicht nachkamen, war fast klar: Schließlich hatte sich der FSV in der Sommerpause sowohl qualitativ als auch quantitativ enorm verstärkt. Plötzlich war der große Kader zusammengeschrumpft, auch Spielertrainer Stefan Wagner weilte im Urlaub. Daher mussten die Pfaffenhofener so reagieren, wie auch jeder andere Bezirksligist bei Spielermangel reagiert: Man setzt Spieler aus der zweiten Mannschaft ein.
Dass dann ausgerechnet Julian Kornas und Robert Petr für den FSV ausgleichen, ist fast ein Märchen. Beide knipsten vergangene Woche noch in der Zweiten – Petr sogar fünf Mal. So ist es zwei ehemaligen Spielern der JFG Pfaffenhofen zu verdanken, dass der FSV nach drei Wochen wieder einmal punktet. Gut, dass man nicht verschoben hat. Auf Rohrbacher Seite könnte man sich dagegen wohl in den Allerwertesten beißen. In der Schlussphase fing man sich zunächst das 1:2, dann musste auch noch Keeper Marco Ziegelmeier mit Rot runter. Er hatte die Pfaffenhofener mit einem uncharmanten Synonym für „Heimatlose“ beleidigt, weil sie den Ball nicht ins Seitenaus gespielt hatten. Zuvor war Rohrbachs Andreas Maier nach einem Zweikampf verletzt liegen geblieben. Ausgerechnet, als Ziegelmeier zu seiner Verbalattacke ausholte, war es ziemlich still im Stadion. Schiedsrichter Johannes Rotter hatte dann eigentlich keine andere Wahl, als Rot zu ziehen.
Auch beim SV Manching sah man Rot, allerdings eher im übertragenen Sinn. Said Magomedov und Daniel Kremer verletzten sich auf dem Acker im Stadion des FC Erding an den Sprunggelenken, Magomedov musste sogar mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden. Dass der Platz in einem schlechten Zustand ist, ist nicht unbedingt ein Wunder. Schließlich trägt dort auch der FC Türk Gücü Erding seine Heimspiele aus – und auch die Erding Bulls, ihres Zeichens Footballer in der Bayernliga. Von Sprunggelenksverletzungen hat Bastian Ertl genug: Der Jetzendorfer fiel fast ein Jahr aus, gestern meldete er sich eindrucksvoll zurück: 89. Minute, Schuss, Tor, 4:3-Sieg für den TSV im Spitzenspiel gegen Schwabing. Und der Fuß hält.
In der Kreisliga 1 gab es keine Tore, dafür wieder umso mehr Karten: Erst wurde Hohenwarts Andreas Widhopf im Derby gegen Baar-Ebenhausen vom Platz geschickt, dann hatte Baar-Ebenhausens Johannes Eules Feierabend. Am Ende können die beiden Kontrahenten von der Paar mit dem Unentschieden gut leben. Wobei Baar-Ebenhausen mit vier Punkten den Saisonstart nach einem Umbruch erwischt hat, den man sich in Hohenwart (ein Zähler) gewünscht hatte.
In der Kreisklasse wurde nicht nur Fußball gespielt – beim FC Fatih Ingolstadt brannten die Sicherungen durch, es kam nach der Partie zu einer Schlägerei unter den Spielern. Offenbar hatten einige Akteure in ihrem Urlaub so viel Kraft getankt, dass sie auch noch nach einem harten Kampf gegen Zuchering (Endstand: 3:3) ein bisschen Power hatten. In der A-Klasse standen die Schiedsrichter im Mittelpunkt. Vor allem Steinkirchens Trainer Jochen Niemann ärgerte sich über die harte Gangart des BC Uttenhofen II und darüber, dass der Unparteiische wohl nicht genügend eingriff.
Beides mag stimmen, allerdings muss man sich damit in der A-Klasse wohl arrangieren. Dass bei der SpVgg nun fast ein Dutzend Spieler aufgrund von Verletzungen ausfällt, ist bitter. Allerdings: In der jüngeren Vergangenheit hat sich der ein oder andere Steinkirchener auch bereits beim Aufwärmen verletzt. Spielermangel kennt man auch beim Türk SV Pfaffenhofen in den Sommermonaten. Umso besser, dass Trainer Feridun Mikiroglu noch ein paar alte Kontakte hat. So standen gestern kurzerhand drei Serben und ein Rumäne in der Startelf. Prompt gab es einen 6:0-Sieg über Jetzendorfs Zweite. Laut Mikiroglu sollen noch drei Spieler kommen, darunter ein ehemaliger türkischer Landesliga-Stürmer. Wir sind gespannt.
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