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Stadtrat fasst auf Anregung der CSU hin einen richtungsweisenden Beschluss. Mit der Umsetzung ist im Dezember zu rechnen.

(ty) Die Nutzung der Pfaffenhofener Stadtbusse soll so bald wie möglich kostenlos werden. Das hat der Stadtrat in seiner Sitzung am gestrigen Abend – auf Vorschlag der CSU – mit großer Mehrheit beschlossen. Dagegen votierten Vize-Bürgermeister Albert Gürtner (FW) und der Dritte Bürgermeister Roland Dörfler (Grüne). Im Rathaus geht man davon aus, dass – sollten keine rechtlichen Hürden mehr auftauchen – die Stadtbus-Gebühren bereits im Dezember mit der nächsten Fahrplan-Umstellung Geschichte werden könnten. Zugleich wurde beschlossen, dass in absehbarer Zeit Parkgebühren am Bahnhof eingeführt werden.

 

Die Stadtverwaltung war im Juli mit der Ausarbeitung eines vergünstigten Tarif-Modells für den Stadtbus- und Kleinbus-Verkehr – ausgenommen Ortsteil-Rufbus – beauftragt worden. Vor diesem Hintergrund wurde nun in der gestrigen Sitzung ein „radikal vereinfachtes“ Modell vorgeschlagen, das im Wesentlichen dafür sorgen sollte, dass künftig möglichst viele Stadtbus-Nutzer eine Dauerkarte erwerben. Gut gemeint, doch es sollte ganz anders kommen. Denn ein Ticket für den Pfaffenhofener Stadtbus wird wohl bald keiner mehr brauchen.

Martin Rohrmann, der Sprecher der CSU-Fraktion, nahm das Thema nämlich zum Anlass, um gleich noch deutlich weiter zu gehen. Er verwies darauf, dass die kostenlose Nutzung der Stadtbusse während der kleinen Landesgartenschau dazu geführt hatte, dass die Zahl der Fahrgäste um stolze 20 Prozent gestiegen war. Und das im Sommer. Er sieht jedenfalls die Chance, auf diesem Weg den Bürgern den ÖPNV noch schmackhafter zu machen, und sprach sich dafür aus, den Stadtbus gleich komplett gratis anzubieten. Damit erreiche man auch einen Lenkungs-Effekt und die Kreisstadt nähme obendrein eine „Vorreiter-Rolle“.

 

Letztlich hat der Stadtrat gestern sowohl den künftigen Gratis-Stadtbus sowie verschiedene Optimierungen im Fahrplan-Konzept abgesegnet. Wesentliche Punkte sind dabei: erweiterter Betrieb, günstigere Taktung, Erschließung neuer Gebiete. Künftig werden zum Beispiel die Ilmtalklinik, das „Eco-Quartier“ und die Firma „Daiichi Sankyo“ noch besser an den Stadtbus angebunden. 

Außerdem wird eine Takt-Verdichtung umgesetzt, sodass die Busse grundsätzlich im 30-Minuten-Takt fahren. Damit soll auch der Schülerverkehr am Nachmittag besser in die Fahrpläne eingebunden werden. Außerdem fahren die Stadtbusse laut dem neuen Fahrplan abends länger, damit auch die Bahn-Pendler, die erst zwischen 19 und 20 Uhr aus München oder Ingolstadt nach Pfaffenhofen zurückkommen, noch mit dem Stadtbus nach Hause fahren können.

 

„Die anstehenden Änderungen und Verbesserungen für den Stadtbus betreffen vorerst die nächsten drei Jahre“, teilte die Stadtverwaltung heute mit. Zum Jahr 2022 soll der Stadtbus-Verkehr dann bekanntlich ohnehin völlig neu strukturiert werden – und dann sollen auch Elektrobusse zum Einsatz kommen. Für die nun anstehende, dreijährige Übergangsphase werden die genannten Optimierungs-Maßnahmen eingeführt. Sie sollen nach Angaben aus dem Rathaus ab Dezember gelten, wenn der Stadtbus-Fahrplan an die neuen Fahrpläne der Bahn angepasst wird.

In Zusammenhang mit dem Wegfall der Stadtbus-Gebühren befürwortete das Gremium gestern Abend grundsätzlich auch die Einführung von Park-Gebühren am Bahnhof. Entsprechende Eckdaten sollen nun ebenfalls von der Verwaltung ausgearbeitet sowie mit der Regierung abgestimmt werden. Während bei der Umstellung des Stadtbusses auf Gratis-Fahren mit einer Umsetzung bereits zum Dezember gerechnet wird, dürfte die Einführung der Parkraum-Bewirtschaftung am Bahnhof nicht ganz so schnell realisiert werden.


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