Logo
Anzeige
Anzeige

Mit der "Boden-Allianz" soll in den nächsten Jahren eine Verdreifachung der Öko-Flächen erreicht werden. Es geht um Nachhaltigkeit, Artenschutz und Klimaschutz.

(ty) Im Sommer vergangenen Jahres hatte die Stadt Pfaffenhofen die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (UN) anerkannt. Während der Schwerpunkt der bisherigen Tätigkeiten vor allem auf den Klimaschutz gelegt war, wird nun das Ziel 15 „Leben an Land“ angepackt. Mit dem Pilotprojekt „Boden-Allianz“ sollen Land-Ökosysteme geschützt, wiederhergestellt und deren nachhaltige Nutzung gefördert werden. Der fortsetzenden Boden-Degradation und dem Verlust der biologischen Vielfalt soll ein Ende gesetzt werden, wie es in einer Mitteilung aus dem Rathaus heißt.

Um konkrete Fortschritte zu erzielen, rufe die Stadt daher ein Projekt für die Förderung naturnaher und ökologischer Landwirtschaft ins Leben. Insgesamt rund eine Million Euro will sie dafür in den kommenden drei Jahren investieren. Die Initiative „Boden-Allianz“ ist als Solidaritäts-Projekt für Landwirtschaft sowie Arten- und Klimaschutz konzipiert und hat eine deutliche Verstärkung der ökologischen Landwirtschaft zum Ziel.

Der städtische Nachhaltigkeits-Manager Peter Stapel und Projektberater Sepp Amberger stellten das Projekt im nicht-öffentlichen Teil der jüngsten Stadtrat-Sitzung am vergangenen Donnerstag vor. Das Gremium beschloss die Durchführung des Projektes einstimmig, wie aus dem Rathaus gemeldet wird. Der Stadtrat stellte den Angaben zufolge dafür in den nächsten drei Jahren eine Million Euro zur Verfügung.  

Entstanden ist das Projekt nach Angaben der Stadt im Zuge der Pfaffenhofener Nachhaltigkeits-Erklärung, als die Situation der Böden auf landwirtschaftlich genutzten Flächen im Stadtgebiet beleuchtet wurde. Die Firma Amberger sei mit einer ersten Bestandsaufnahme beauftragt worden, um darauf aufbauend Handlungs-Möglichkeiten abzuleiten. Dabei sei deutlich geworden, dass die durch den Hopfenanbau geprägte Region um Pfaffenhofen einen relativ geringen Anteil an ökologisch bewirtschafteten Flächen aufweise.

Gemeinsam mit den Landwirten soll mit der „Boden-Allianz“ in den nächsten Jahren eine Verdreifachung der Öko-Flächen und damit eine nachhaltige Verbesserung erreicht werden. 20 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen sollen laut Stadtverwaltung dann ökologisch und naturnah, also auch pestizidfrei, bewirtschaftet werden.

Die Stadtverwaltung wendet sich nun an alle Landwirte im Stadtgebiet – sowohl im Haupt- als auch im Nebenerwerb –, um gemeinsam mögliche Maßnahmen zu erarbeiten und umzusetzen. „Wir sehen eine große Verantwortung für alle Bürger und zukünftige Generationen, notwendige Lebensgrundlagen zu erhalten“, erklärte Bürgermeister Thomas Herker (SPD) und appellierte an die Landwirte: „Nur zusammen können wir eine Änderung der aktuellen Situation für eine erfolgreiche ländliche Entwicklung und eine lebenswerte Zukunft gestalten.“

Gemeinsam mit Bürgern und lokalen Landwirten sollen Maßnahmen ergriffen werden, die gesunde, fruchtbare Böden und die biologische Vielfalt erhalten, wiederherstellen und schützen. So solle die Lebensgrundlage für Menschen, Tiere, Pflanzen und die Landwirtschaft nachhaltig gesichert werden. Durch gezielte Förderung sollen klein-strukturierte, ökologisch orientierte Familienbetriebe ein wirtschaftliches Einkommen erzielen können und zu einer vielfältigen Kulturlandschaft beitragen.

Dabei sollen die Landwirte bei der Umstellung auf ökologische Wirtschaftsweise und für die Umsetzung von Landschaftspflege-Maßnahmen finanziell unterstützt werden. Insgesamt geht es um rund 1000 Hektar „gesunden Boden“, um sauberes Trinkwasser und gesunde Lebensmittel, um Klima-, Erosions- und Artenschutz, um den Erhalt der bäuerlichen Kulturlandschaft und der bäuerlichen Familienbetriebe.

Für das Projekt-Management will die Stadt Pfaffenhofen ein Projektbüro einrichten, das den Landwirten Beratung bei der Umstellung auf ökologischen Landbau anbietet sowie Bildungs- und Infoarbeit für Bürger und Landwirte betreibt. Außerdem werde Unterstützung bei der Vermarktung der ökologisch angebauten Produkte und der Entwicklung einer eigenen „Marke“ angeboten. Ansässige Unternehmen haben bereits Interesse an der Verarbeitung der regionalen Öko-Produkte angemeldet, heißt es aus dem Rathaus.


Anzeige
RSS feed