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Integrations-Projekt in Markt Indersdorf: Cisse Mortala, Amadou Faye und Issa Dnong haben den ersten Teil der Ausbildung absolviert und wollen dranbleiben.

(ty) "Integration kann man nicht verordnen, sondern nur leben." Diesen Satz sagte der Dachauer Landrat Stefan Löwl am vergangenen Freitag beim Kreisimkerverein in Markt Indersdorf. Hier erhielten neben zahlreichen weiteren Hobby-Imkern auch Asylbewerber ihre Zertifikate über die Probe-Imker-Ausbildung. Im Beisein der Integrations-Beauftragten der bayerischen Staatsregierung, Mechthilde Wittmann, übergab Kreisimker Walter Niedermeier die Teilnahme-Bestätigungen. Ein Zeichen gelungener Integration sei das, wie es aus dem Dachauer Landratsamt heißt.

Agnes Brandl-Fingerhut, engagierte Markt Indersdorferin im Helferkreis sowie im Imkerverband, hatte Anfang des Jahres auf der Hauptversammlung der Imker den Vorschlag gemacht, Asylbewerbern mit schlechten Bleibe-Aussichten die Teilnahme am Kurs "Imkern auf Probe" zu ermöglichen. So sollte den Flüchtlingen, deren Unterkunft sich direkt neben dem Lehrbienenstand der Kreisimker in Markt Indersdorf befindet, eine Zukunfts-Perspektive geschaffen werden. Ohne Gegenstimme sprachen sich die Imker damals für das Projekt aus. Und Agnes Brandl-Fingerhut übernahm die Patenschaft.

Über den Helferkreis von Markt Indersdorf, in Person von Michaela Wintermayr-Greck, wurde Kontakt zum Projekt "Integration mit Augenmaß" des Landratsamts in Dachau aufgenommen. Leiterin Martina Tschirge sagte sofort ihre Unterstützung zu. Also konnte es losgehen: Die drei Asylbewerber nahmen an den Veranstaltungen teil, Brandl-Fingerhut begleitete die jungen Männer, übersetzte und half bei der praktischen Umsetzung. Schnell waren die Senegalesen fester Bestandteil des Kurses und mit Feuereifer dabei, wird berichtet. "Sobald die Asylbewerber ihre Schutzanzüge trugen, waren auch keine Unterschiede in der Hautfarbe mehr erkennbar", erklärte Martina Tschirge einen weiteren Aspekt des Integrations-Projektes.

Von März bis September hatten die drei Senegalesen Cisse Mortala, Amadou Faye und Issa Dnong zusammen mit zahlreichen anderen Bienen-Freunden aus dem Landkreis 17 Samstage mit ihren Bienenvölkern verbracht. Dazu kamen zahlreiche Theoriestunden im Kreisimkerverein. Das Ergebnis: selbst hergestellter Honig und jede Menge Freude am Imkern. Deswegen wollen die drei auch weitermachen. Schon im Herbst stehen ein Wachs- sowie ein Honig-Aufbereitungs-Kurs auf dem Programm. Insgesamt dauert die Ausbildung zwei Jahre. Im ersten Jahr werden die Neu-Imker von ihren Paten angeleitet, im zweiten Jahr sind sie ihr eigener Chef – über bis zu 40 000 Bienen.

Erfolgreiche Teilnahme bei "Imkern auf Probe": Die Jung-Imker zusammen mit allen Beteiligten sowie Landrat Stefan Löwl und der Integrations-Beauftragten der bayerischen Staatsregierung, Mechthilde Wittmann (in der Mitte mit Honiggläsern).


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