Frau aus dem Landkreis Kelheim wurde um etliche tausend Euro gebracht. Die Betrugs-Masche ist nicht neu, die Polizei warnt einmal mehr.
(ty) Immer wieder werden Frauen, aber auch Männer, zum Opfer dieser perfiden Masche. Die Täter gaukeln Emotionen, ja nicht selten die große Liebe vor – verfolgen am Ende aber nur ein kriminelles Ziel: Sie wollen möglichst viel abkassieren. So widerfuhr es jetzt auch einer Frau aus dem Landkreis Kelheim, die über Monate hinweg einer solch betrügerischen Internet-Bekanntschaft auf den Leim gegangen ist. Wie die Polizei jetzt mitteilte, wurde die Frau insgesamt um einen mittleren fünfstelligen Euro-Betrag gebracht. Die Gesetzeshüter warnen einmal mehr vor der Betrugs-Masche mit der vorgespielten großen Liebe, die bei Fachleuten unter dem Begriff "Romance Scam" oder "Love Scam" bekannt ist.
Die Masche der Betrüger ist im Großen und Ganzen immer dieselbe: Singles sind auf Partnersuche im Internet und lernen hierbei die vermeintlich große Liebe kennen. Über wochen- oder monatelangen Kontakt entsteht zwischen Opfer und Betrüger ein Vertrauensverhältnis. Irgendwann gibt der Täter oder die Täterin an, Geld zu brauchen – zum Beispiel für ein Flugticket, eine Postsendung oder wegen einer Notlage. In gutem Glauben senden die Opfer dann meist per Bargeld-Transfer die geforderten Summen an die Betrüger. Erst später merken sie, dass der Kontakt abgebrochen wurde – und realisieren, dass sie ihr Geld nicht wiedersehen werden.
Die Täter werden selten gefasst. In diesem Sommer war der Ingolstädter Kripo allerdings die Festnahme eines mutmaßlichen Betrügers gelungen, der eine Frau um einen fünfstelligen Euro-Betrag bringen wollte. Die Handschellen für den 25-jährigen Nigerianer klickten im Juli bei der geplanten Geld-Übergabe. Über ein Internet-Portal, so berichtete die Polizei damals zu dem Fall, hatte der Beschuldigte den Kontakt zu einer 46-jährigen Frau aus Neuburg an der Donau aufgenommen – und ihr vorgegaukelt, er sei ein in Syrien stationierter US-Soldat. Der Kontakt sei über längere Zeit aufrecht erhalten und dem potentiellen Opfer dabei die große Liebe vorgegaukelt worden. Immer wieder machen dreiste Täter auf diese Weise fette Beute.
Anders lief es allerdings in diesem Fall. Der 46-Jährigen war die Betrugs-Masche nämlich bekannt und sie informierte zeitnah die Polizei. Wie bereits erwartet, hatte der 25-Jährige dann im weiteren Chat-Verlauf erklärt, dass er sich in einer Notlage befände: Er müsse, so das Märchen, aufgrund eines Problems mit Zollbehörden sofort einen hohen Betrag zahlen. "Er drängte die Frau dann, ihm die Summe vorzustrecken", so ein Polizei-Sprecher. Im Rahmen der Geldübergabe war der aus Nigeria stammende Mann dann am 12. Juli auf frischer Tat in Ingolstadt festgenommen worden. Statt der erhofften Scheine gab es Handschellen. Die Staatsanwaltschaft beantragte einen Haftbefehl, der dann auch vom zuständigen Ermittlungsrichter erlassen wurde.
Die Kripo gibt folgende Präventions-Tipps:
- Bestehen Sie auf einen persönlichen Kontakt mit der angeblichen Herzensdame oder dem Traumprinzen
- Liegt der Wohnort der Person im Ausland, sollten Sie bereits hier skeptisch werden.
- Brechen Sie spätestens dann den Kontakt ab, wenn Geld von Ihnen gefordert wird.
- Weitere Infos zu dieser Betrugsmasche gibt es auf www.polizei-beratung.de, hier der direkte Link.