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Polizei sollte mehrere Flüchtlinge zur Abschiebung abholen. Zwei verletzten sich selbst, deren Eltern drohten mit Suizid. Sie wurden ins Klinikum eingewiesen.

(zel) Zu dramatischen Szenen sowie einem größeren Einsatz von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst ist es in der Asyl-Unterkunft im Reichertshofener Ortsteil Winden am Aign gekommen. Vier Afghanen – drei Brüder und die Ehefrau von einem der Männer – sollten am Montagmorgen von der Polizei abgeholt werden, weil ihre Ausreise beziehungsweise Abschiebung nach Österreich bevorstand. Die Situation ist eskaliert. Einer der Männer schnitt sich selbst mit einer Rasierklinge, ein weiterer sprang aus dem Fenster im ersten Stock und verletzte sich dabei ebenfalls. Die Eltern der Brüder drohten mit Suizid. Sie wurden ebenso ins Klinikum eingewiesen, wie die beiden Verletzten.

Wie ein Sprecher der Geisenfelder Polizeiinspektion heute gegenüber unserer Zeitung erklärte, sei den vier Personen bekannt gewesen, dass sie ausreisen müssen beziehungsweise abgeschoben werden sollen. Es handle sich um einen 30-Jährigen und dessen 23-jährige Ehefrau sowie um zwei Brüder des Mannes im Alter von 25 und 27 Jahren. Alle vier stammen aus Afghanistan. Sie sollten nach Österreich gebracht werden, weil dort ihr Asyl-Verfahren laufe. Am Montagmorgen gegen 6 Uhr sollten die vier Flüchtlinge nun von Beamten der örtlich zuständigen Geisenfelder Polizeiinspektion aus der Unterkunft in Winden am Aign abgeholt werden.

  

Das Ehepaar habe bereitwillig seine Sachen zusammengepackt. Die beiden Brüder des Mannes sorgten dann allerdings für jede Menge Aufregung, wie aus den Schilderungen der Polizei hervorgeht. Einer habe sich plötzlich eine Rasierklinge an den Arm gehalten und damit gedroht, sich selbst zu verletzen, falls sich die Gesetzeshüter nähern würden. Der andere habe damit gedroht, aus einem Fenster im ersten Stock der Asylbewerber-Unterkunft zu springen.

Daraufhin – so heißt es von der Polizei – seien die Feuerwehr und der Rettungsdienst verständigt worden. Doch noch bevor die Floriansjünger eingetroffen waren, sei der eine der beiden Männer dann tatsächlich aus dem besagten Fenster gesprungen. Er habe sich dabei eine Verletzung am Fuß zugezogen. Der andere habe sich mit der Rasierklinge selbst Verletzungen am Arm zugefügt. Die Verletzungen der beiden Brüder seien "nicht lebensbedrohlich" gewesen, erklärte heute ein Polizei-Sprecher gegenüber unserer Zeitung.

 

Die Eltern der drei Brüder, die offenbar ebenfalls in dieser Unterkunft wohnen, waren den Angaben zufolge von der bevorstehenden Ausreise nicht betroffen. Sie drohten allerdings laut Polizei damit, sich im Falle der Abschiebung ihrer Söhne das Leben zu nehmen. Sowohl die Eltern als auch die beiden verletzten Brüder seien schließlich ins Ingolstädter Klinikum eingewiesen worden. Der 30-Jährige und dessen 23-jährige Gattin seien inzwischen nach Österreich abgeschoben worden, teilte die Polizei heute auf Anfrage mit. 


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