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Der Jugendhilfe-Ausschuss des Pfaffenhofener Kreistags hat das Projekt "Die Macher" besucht. Es kostet jährlich 160 000 Euro und wurde ausdrücklich gelobt.

(ty) Das so genannte Waldprojekt "Die Macher“ haben der Pfaffenhofener Landrat Martin Wolf (CSU) und die Mitglieder des Jugendhilfe-Ausschusses des Kreistags im Rahmen ihrer jüngsten Sitzung besucht. Bei dieser Jugendhilfe-Maßnahme werden Kinder und Jugendliche, die wegen verschiedener Schwierigkeiten, zum Beispiel in der Schule oder im Elternhaus, mit ihrem Umfeld nicht zurechtkommen, intensiv betreut. Das Sachgebiet "Familie, Jugend, Bildung" am Landratsamt hat damit die Firma "ambuflex" beauftragt. Es handelt sich dabei um einen freien Träger der Jugendhilfe, der in den Bereichen Kinder-, Jugend- und Eingliederungshilfe für junge Menschen mit seelischer Behinderung tätig ist.

Wolf und die Mitglieder des Jugendhilfe-Ausschusses zeigten sich voll des Lobes über das Konzept, in dessen Rahmen derzeit vier Jugendliche betreut werden und das nach Angaben der Kreisbehörde bayernweit bisher einmalig ist. "Ich bin beeindruckt, wie hier die Jugendhilfe stark fokussiert auf die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen durchgeführt wird", so Wolf. Die Besucher des Waldprojekts ließen sich die Abläufe und örtlichen Einrichtungen von den Jugendlichen und dem pädagogischen Fachpersonal erklären. "Mit einer Mischung aus praktischer Lebenserfahrung, Strukturierung des Alltags, Vermittlung von sozialen Kompetenzen und Schulunterricht werden die jungen Menschen ein Stück weit begleitet und auf die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben vorbereitet", fasst eine Sprecherin des Landratsamts zusammen.

"Das Projekt bietet oft ratlosen und überforderten Familien eine Alternative, um eventuell die Unterbringung von Sohn oder Tochter in einem Heim zu vermeiden", erklärt Elke Dürr, die Leiterin des Sachgebiets "Familie, Jugendamt, Bildung" an der Kreisbehörde. Dabei stehe bei der Arbeit des Betreuungsteams stets der am Kind orientierte Hilfebedarf im Mittelpunkt. Das Projekt kostet den Landkreis Pfaffenhofen jährlich rund 160 000 Euro – für durchschnittlich vier Kinder, die dort von 8 bis 16 Uhr geschult werden.

Das Geld sei jedoch gut angelegt, betonte Landrat Wolf. Noch dazu, wenn man bedenke, dass eine Heimunterbringung wesentlich teurer sei. Ferner dürfe bei der Hilfe für junge Menschen der finanzielle Aspekt nicht an oberster Stelle stehen. "Wichtig ist, dass die Hilfe etwas bewirkt und die Kinder und Jugendlichen Kompetenzen erlernen und wieder in das tägliche Leben integriert werden können", unterstrich der Kreischef.

Der Jugendhilfe-Ausschuss genehmigte in seiner jüngsten Sitzung die kostenanteilige Förderung der mobilen Jugendarbeit im Bereich der Donaufeld-Siedlung in Manching in Höhe von jährlich rund 30 000 Euro. Dieses Projekt wurde bisher durch das diakonische Werk und den freien Träger "ambuflex" begleitet, es wird künftig von der Gemeinde Manching ausgeführt. Eine weitere finanzielle Förderung erfährt die psychosoziale Beratungs- und Behandlungsstelle "Prop e.V.", für Angebote der Suchtprävention an Schulen. Hierfür wurde ein jährlicher Zuschuss in Höhe von rund 4000 Euro einstimmig von den Mitgliedern des Gremiums befürwortet.

Ein weiterer Tagesordnungspunkt war die Förderung der Johanniter-Unfallhilfe, die die Kindertagespflege im Landkreis Pfaffenhofen koordiniert. Hier wurden finanzielle Mittel explizit für die Akquise und Schulung von Tagespflege-Personen in Höhe von 6000 Euro genehmigt. Lesen Sie dazu auch: Wer will Tagesmutter werden? Diskutiert und entschieden wurden während der Sitzung auch über die Finanzierung von Kurzzeit- und Ferienbuchungen bei der Tagespflege. Ziel war es, eine familienfreundliche Handhabung zu erreichen. Die Mehrkosten für den Landkreis belaufen sich auf rund 5000 Euro.

Genehmigt wurde ferner einen Antrag der Caritas, die Erziehungsberatung im Landkreis Pfaffenhofen weiter auszubauen und die so genannte aufsuchende Beratungsarbeit durch qualifiziertes Fachpersonal einzuführen. Der Leiter der Erziehungs- und Elternberatungsstelle, Markus Kotulla, erläuterte den Vorteil dieser Art von Beratungstätigkeit, außerhalb der Beratungsstelle in Pfaffenhofen dezentral in einigen Landkreis-Gemeinden Gespräche mit Eltern und Kindern möglich sind. Das Angebot wird dadurch "niederschwelliger" zugänglich und die Wege werden kürzer. Wie Landrat Wolf ausführte, sei es wünschenswert, aber derzeit aus personellen Gründen noch nicht durchführbar, die Beratungsgespräche in jeder Landkreis-Gemeinde anzubieten. Er sprach jedoch von einem "Schritt in die richtige Richtung zu einem flächendeckenden Angebot".


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