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Heute Abend wurden die fünf ehrenamtlichen Helfer vorgestellt, ab Freitag gehen sie auf Streife.

Von Alfred Raths

Erstmals ist ab übermorgen im Landkreis Pfaffenhofen eine Sicherheitswacht unterwegs – und zwar in Geisenfeld, Wolnzach und Reichertshofen. Dort hatte sich der Gemeinderat jeweils für die Einführung dieses ehrenamtlichen Dienstes ausgesprochen. Heute Abend sind die fünf dafür ausgewählten Männer offiziell von Klement Kreitmeier, dem Chef der Geisenfelder Polizeiinspektion, in ihr verantwortungsvolles Amt eingeführt worden. Ihre ersten Einsätze sollen sie auf den Weihnachtsmärkten in den drei Kommunen haben, kündigte Kreitmeier an. Am Freitag geht es in Wolnzach los.

 

In Bayern war eine Ausweitung der Sicherheitswacht auch in Kommunen mit weniger als 20 000 Einwohnern beschlossen worden. Im Juli hatte die Geisenfelder Polizei – wie berichtet – einen Aufruf veröffentlicht und nach potenziellen Kandidaten für diesen ehrenamtlichen Dienst gesucht. Nach einem umfangreichen Auswahl-Verfahren sowie einer anschließenden 40-stündigen Ausbildung gehen die folgenden Männer nun künftig für die öffentliche Sicherheit auf Streife: der 59-jährige Pensionist Karl-Heinz Soost aus Wolnzach, der 56-jährige Disponent Andreas Biewald aus Rohrbach sowie – jeweils aus Geisenfeld – der 35-jährige Elektriker Dominik Kuffer, der 49-jährige kaufmännische Angestellte Andreas Asbeck und der 56-jährige Rentner Thomas Welsch.

 

"Ich möchte ein Verbindungsglied sein zwischen dem Bürger und der Polizei", erklärte Soost heute Abend zu seiner Motivation. Ähnlich sehen das auch seine vier Mitstreiter. "Ich möchte betonen", ergänzt der Geisenfelder Polizeichef Kreitmeier, "dass es schon eine Aufgaben-Trennung zwischen Polizei und Sicherheitswacht gibt." Will sagen: Die uniformierte Sicherheitswacht werde unterstützend tätig sein. "Primäre Aufgabe ist der Kontakt zur Bevölkerung." Die Sicherheitswacht-Angehörigen haben grundsätzlich dieselben Rechte wie jeder andere Bürger, sie dürfen etwa einen auf frischer Tat ertappten mutmaßlichen Täter bis zum Eintreffen der Polizei festhalten. Selbstverständlich gelten für sie auch die Notwehr- und Nothilfe-Rechte.

Ein Teil der Sicherheitswacht-Ausrüstung: Funkgerät, Erste-Hilfe-Set, Warnweste und Reizstoff-Sprühgerät.

Man werde die Ehrenamtlichen auch für Schwerpunkt-Aufgaben einsetzen, erläuterte Kreitmeier – etwa auf Weihnachtsmärkten oder an Brennpunkten in Sachen Sachbeschädigungen. Der Inspektions-Leiter nannte beispielhaft den Wolnzacher Bahnhof oder das ehemalige Jugend-Zentrum in Reichertshofen. Dort kann seiner Meinung nach durch die eine oder andere Streife bereits im Vorfeld vielen Aggressionen begegnet werden. Es gebe jeweils einen festen Dienstplan für die Sicherheitswacht-Mitglieder, versehen auch mit bestimmten Streifenaufträgen. Die Einsätze können dabei zu jeder Tages- und Nachtzeit stattfinden.

 

Zur Gefahren-Abwehr dürfen die Mitarbeiter der Sicherheitswacht – so wurde heute erklärt – auch Befragungen und Identitäts-Feststellungen durchführen, personenbezogene Daten der Polizei und den Gemeinden übermitteln oder auch so genannte Platzverweise aussprechen. Ausgestattet sind die Sicherheitswachtler mit Taschenlampe, CS-Reizstoff-Sprühgerät, Erste-Hilfe-Set und Digital-Sprechfunkgerät. Sie erhalten für ihr Engagement eine Aufwands-Entschädigung in Höhe von acht Euro pro Stunde – bei einem monatlichen Maximum von 200 Euro. "Es ist eine ehrenamtliche Tätigkeit", betonte Kreitmeier, sie solle keinesfalls eine Art Einkommensquelle darstellen.

 

Der Geisenfelder Bürgermeister Christian Staudter (USB) sagte bei dem Pressetermin am heutigen Abend, dass die Sicherheitswacht seiner Einschätzung nach allein durch ihre Anwesenheit deeskalierend wirkt. Vereinzelt geäußerte Ängste von Bürgern, sie würden durch die Sicherheitswacht möglicherweise ausgespäht, seien vollkommen unbegründet. "Für mich ist es wichtig, dass man mit der Sicherheitswacht die Präsenz auf der Straße zeigt", betonte Reichertshofens Rathauschef Michael Franken (JWU): Das entspreche auch dem Wunsch in der Bevölkerung.

Interessierte Bewerber für die Sicherheitswacht können sich nach wie vor bei der Polizeiinspektion in Geisenfeld melden; Telefon (0 84 52) 72 00. Sie müssen mindestens 18 Jahre alt und dürfen höchstens 62 Jahre alt sein. Bewerben könnten sich Frauen und Männer, die gesundheitlich geeignet sind und eine abgeschlossene Schul- oder Berufsausbildung nachweisen können. Außerdem gefragt: Zuverlässigkeit und Verantwortungs-Bewusstsein.


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