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Man hätte auch einfach nur die Musik leiser drehen können. Stattdessen häufte ein Trio eine Reihe von Anzeigen an.

(ty) Eigentlich ging es nur um eine Ruhestörung, doch dann lief die Situation völlig aus dem Ruder. Zwei Männer und eine Frau brachten in der Nacht zum Samstag in Beilngries die Nachbarn durch Musik-Beschallung um den Schlaf. Als dann die Polizei anrückte und der Party letztlich ein Ende setzte, drehte das Trio erst richtig auf. Dass sich die drei Leute weigerten, ihre Personalien anzugeben, wird mit einem Bußgeld geahndet. Viel schwerer wiegen die weiteren Vorwürfe: Wie es heißt, wurde den Beamten Widerstand geleistet, auch von Beleidigungen ist die Rede. Und dann gab es noch einen Crash, bei dem über 1,8 Promille im Spiel waren. Das hat Strafanzeigen wegen Gefährdung des Straßenverkehrs, Trunkenheit im Verkehr und Unfallflucht zur Folge. Aber der Reihe nach.

Wie die örtliche Polizeiinspektion berichtet, wurden die Anwohner der Keltenstraße in Beilngries in der besagten Nacht um ihren Schlaf gebracht. Gegen 1 Uhr beschallte das Trio demnach mit seiner Musik "den gesamten Straßenzug", sodass den Nachbarn nichts anderes übrig geblieben sei, als die Gesetzeshüter zu verständigen. Anstatt aber dann einfach nur die Musik leiser zu machen, sammelten die beiden 30 und 51 Jahre alten Männer sowie die 23-jährige Frau eine ganze Liste von Anzeigen an.

 

"Zunächst erwartet alle drei ein Bußgeld, weil sie sich weigerten, gegenüber der Polizei ihre Personalien anzugeben", so ein Sprecher der Beilngrieser Inspektion. "Auch ihre Kommunikation gegenüber den Vollzugsbeamten entsprach nicht den gängigen Höflichkeitsformen, was den beiden Männern Anzeigen wegen Beleidigung einbringt." Da ihr Gebaren keine großen Hoffnungen erweckt habe, Ruhe für die Nachbarn zu bekommen, sei die Sause von den Beamten eingestellt worden. "Das widerstrebte wiederum einem der Männer so sehr, dass er unter Anwendung von Gewalt aus der Wohnung verbracht werden musste." In der Konsequenz folge eine Anzeige wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte.

 

Diese Auseinandersetzung habe indes das Pärchen genutzt, um sich doch besser in die Wohnung zurückzuziehen. Allerdings seien die beiden nur zu Gast in dieser Wohnung gewesen. Und als die Beamten den Wohnungsinhaber mitnahmen, sei den beiden Zurückgebliebenen offenbar klar geworden, dass die Fete nun tatsächlich zu Ende war. Als sich die Gesetzeshüter nun mit dem einen Mann entfernt hatten, trat auch das Pärchen seinen Heimweg an. Mit dem Auto. Nach nur wenigen Metern endete allerdings diese Tour erst einmal unplanmäßig an einem Garagentor, das nun – so formuliert es ein Polizei-Sprecher – "deutliche Spuren aufweist". Die Ursache der Kollision dürfte aus Sicht der Beamten an den später festgestellten 1,84 Promille des Fahrers gelegen haben.

 

Unbeirrt habe das Pärchen aber nach dem Garagentor-Crash seinen Weg nach Hause fortgesetzt. Dort bekam der Fahrer dann Besuch von der Polizei und wurde abgeholt. Für ihn ging es zu einem Arzt, der eine Blutabnahme durchführte. Den Rest der Nacht habe der Rausch-Fahrer in einer Zelle der Beilngrieser Polizeiinspektion verbracht. Ihm stehen nun Strafanzeigen wegen Gefährdung des Straßenverkehrs, wegen Trunkenheit im Verkehr sowie wegen des unerlaubten Entfernens vom Unfallort ins Haus. Das Trio hätte wohl besser einfach die Musik leiser gedreht.


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