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Erste Geschäftszahlen nach der Fusion von Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte und Hallertauer Volksbank.

(zel) "Extrem zufrieden" sei man mit dem vergangenen Jahr, sagt Vorstandschef Richard L. Riedmaier. Die Fusion von Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte und Hallertauer Volksbank, die – rückwirkend zum 1. Januar 2018 – beschlossen worden war, habe man "ohne externe Beratungs-Gesellschaft äußerst erfolgreich gemanagt". Entstanden ist das drittgrößte genossenschaftliche Geldinstitut im Freistaat. Dessen Geschäfts-Entwicklung sei geprägt von "überdurchschnittlichem Wachstum über alle Bereiche". Das betreute Kunden-Volumen stieg um 4,6 Prozent auf 8,4 Milliarden Euro. Das Kredit-Wachstum betrug 5,7 Prozent, die Bilanz-Summe erhöhte sich um 3,8 Prozent, beim Bausparen steht ein Plus von acht Prozent zu Buche. Spannend sind aktuell zwei Immobilien-Fragen in Pfaffenhofen.

 

Als "besondere Wachstums-Treiber", so fasst Riedmaier zusammen, erwiesen sich im vergangenen Jahr das Kredit- und das Dienstleistungs-Geschäft. Die jetzt vorgelegten Kennzahlen lassen zwar – wegen der Fusion – keinen direkten Vorjahres-Vergleich zu. Die präsentierten Daten stellen aber die Addition der entsprechenden Werte von Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte und Hallertauer Volksbank aus dem Geschäftsjahr 2017 – also vor der Verschmelzung – sowie die Zahlen aus der ersten Bilanz nach der Banken-Hochzeit gegenüber. Schon das Kredit-Neugeschäft in Höhe von 672 Millionen Euro sei "eine Hausnummer", sagt Riedmaier. Hervorzuheben seien zudem die Entwicklungen bei den Versicherungen – hier laufe es heuer ebenso gut weiter – und im Immobilien-Bereich. 

Keine Kündigungen geplant

"Überdurchschnittliche Ergebnisse" katapultierten laut Riedmaier das so genannten Kunden-Volumen – die Gesamtheit aller bilanziellen Einlagen und Kredite inklusive der Volumina bei den Verbund-Partnern – auf 8,4 Milliarden Euro. Das entspreche einem Zuwachs von 370 Millionen Euro oder eben den genannten 4,6 Prozent. Das davon im Geschäftsbereich Pfaffenhofen betreute Kunden-Volumen liege bei 3,4 Milliarden Euro. Ein Vergleich mit den Werten aus 2017 sei hier schwierig, sagt der Vorstandschef. Diese Zahl zeige aber, "dass Pfaffenhofen eine starke Position einnimmt". Insgesamt beschäftigt das Geldinstitut 834 Mitarbeiter (173 im Raum Pfaffenhofen), davon 63 Auszubildende. Die Zahl der Beschäftigten habe sich minimal reduziert. Aber nicht durch Kündigungen, sondern durch Fluktuation, wie die Vorstandsriege betont. Kündigungen seien auch weiterhin nicht geplant.

 

Die Fusion, sagt Riedmaier, habe "super geklappt". Sie beschäftigt die Banker aber nach wie vor. Letzte Projekte in Zusammenhang mit der Verschmelzung der beiden Geldhäuser laufen seinen Worten zufolge noch bis Ende April. Man wolle nicht weniger als "das Beste aus beiden Welten", formuliert es der Vorstands-Vorsitzende. "Wir haben die Fusion aus eigener Kraft – ohne externe Beratungs-Gesellschaft – äußerst erfolgreich gemanagt. Darauf sind wir besonders stolz." Aktuell laufe bereits die zweite Mitarbeiter-Befragung seit dem Zusammenschluss. Die Angestellten seien "gut drauf", berichtet Riedmaier. Aktuell unterhalte man 51 Filialen und 14 Selbstbedienungs-Stellen. Man betreue rund 170 000 Kunden, davon gut 86 000 Mitglieder. 

Spendabel

Besonders unterstreicht Riedmaier das "nachhaltige soziale Engagement" der Bank. Man bringe sich gesellschaftlich ein und leiste seinen Beitrag zum Gemeinwesen. In etlichen Städten und Gemeinden unterstütze man die Installation von Defibrillatoren. Im vergangenen Jahr seien neun solcher Geräte zur Lebensrettung finanziert worden, in den vergangenen vier Jahren insgesamt 43. Ein zweiter Schwerpunkt seien die jährlichen Spenden- und Sponsoring-Aktivitäten: Rund 400 000 Euro per anno fließen den Angaben zufolge an gemeinnützige, soziale und karitative Einrichtungen oder Vereine – davon zirka 130 000 Euro in den Raum Pfaffenhofen.

 

Das durch die Fusion entstandene Geschäftsgebiet.

"Unser nachhaltiges genossenschaftliches Geschäftsmodell hat sich über alle Zeiten äußerst erfolgreich bewährt", sagt Riedmaier. Seit 1895 – also bald 125 Jahre – sei man auf diese Weise bereits in der Region verwurzelt. Insgesamt trage man inzwischen die "Gene von 100 Einzelbanken" in sich. Durch die Fusion von Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte und Hallertauer Volksbank sei man nun "wieder ein Stück leistungsfähiger geworden", findet Riedmaier. "Und die Zahlen zeigen das auch." 

Kredite sind gefragt

Vorstandsmitglied Thomas Lange verweist in diesem Zusammenhang unter anderem auf das um 5,7 Prozent gewachsene Kredit-Geschäft. Mit neuen Vergaben in Höhe von 672 Millionen habe man "wiederum ein starkes Ergebnis" erzielt. Insgesamt laufen seinen Ausführungen zufolge Kredite über 2,85 Milliarden Euro. Das Neugeschäft bei der privaten Eigenheim-Finanzierung habe sich im vergangenen Jahr auf 327 Millionen Euro summiert. "Treiber dieser Entwicklung waren eine äußerst rege Nachfrage nach Krediten für Neubauten und unser sehr gut verlaufenes Immobilien-Vermittlungs-Geschäft." Hinzu kamen gewerbliche Neu-Kredite über insgesamt 345 Millionen Euro. "Äußerst erfreulich", resümiert Lange. 

Diesem steigenden Kredit-Volumen könne man "problemlos" durch die Kunden-Einlagen Rechnung tragen. Mit einem Plus von 4,1 Prozent beziehungsweise 123 Millionen Euro verzeichne man hier einen kräftigen Anstieg. "Insgesamt haben Firmenkunden und Privatpersonen 3,1 Milliarden Euro auf Konten bei uns angelegt", erklärt Lange. Die Bilanzsumme der beiden fusionierten Geldhäuser sei rechnerisch um 3,8 Prozent oder 148 Millionen Euro auf 4,02 Milliarden Euro geklettert.

 

Auch im zins-unabhängigen Geschäft sei man wieder "sehr erfolgreich" gewesen, so Lange weiter. Bei den Versicherungen zur individuellen Vorsorge steht demnach ein Plus von elf Prozent zu Buche, beim Sachversicherungs-Geschäft ging es um stolze 18 Prozent nach oben. Das Bausparen habe mit einem Volumen von gut 144 Millionen Euro den Wert des Vorjahrs um acht Prozent übertroffen. Ferner habe sich der Bestand an Fonds-Produkten beim Verbund-Partner "Union Investment" um 2,5 Prozent auf 537 Millionen Euro erhöht. Auf Vermittlung der Bank hin wechselten laut Lange im vergangenen Jahr außerdem Immobilien im Gesamtwert von 55 Millionen Euro den Eigentümer. 

300 000 Anrufe pro Jahr

Apropos Immobilien. Diesbezüglich hat Vorstands-Mitglied Andreas Streb auch in eigener Sache einiges zu berichten. Das im vergangenen Jahr "Am Pulverl" in Ingolstadt eröffnete "Finanz-Kompetenz-Center" bezeichnet er als "Muster-Beispiel für die strategische Ausrichtung der Filialen". Außerdem erfolgte im September der Spatenstich in Eitensheim: Das neue Multifunktions-Gebäude soll Ende Mai bezogen werden. Dort findet sich dann auch das Kunden-Service-Center, das derzeit noch in Langenbruck untergebracht ist. Rund 300 000 Anrufe pro Jahr nehme man hier inzwischen pro Jahr entgegen  – Tendenz steigend. Der Verwaltungs-Standort Langenbruck bleibe erhalten, betont Streb.

  

In Hohenwart baut das Geldinstitut momentan selbst ein Mehrfamilienhaus: Hier entstehen zehn Wohnungen, im Erdgeschoss hat bereits ein Getränkemarkt eröffnet. In Rohrbach soll sich auf dem ehemaligen BayWa-Gelände was tun. Der Bebauungsplan sei inzwischen genehmigt, hier stünden Abriss- und Erschließungs-Maßnahmen auf dem 7000 Quadratmeter umfassenden Areal an. Zügig soll laut Streb dann auch in die Bebauung und Vermarktung gestartet werden; zwei Mehrfamilienhäuser sollen im Besitz der Bank verbleiben, die weiteren Objekten will man verkaufen. In Kösching sollen noch in diesem Monat die beiden durch die Fusion entstandenen Standorte "Am Marktplatz" zusammengelegt werden.

Umzug am Hauptplatz

Auch in Pfaffenhofen, direkt am Hauptplatz, ist das Geldinstitut seit der Fusion doppelt vertreten. Das Gebäude der Hallertauer Volksbank wird – wie berichtet – die künftige Niederlassung, hier konzentrieren sich die Aktivitäten in der Kreisstadt. Diejenigen Mitarbeiter, die derzeit noch gegenüber – in der bisherigen Dependance der Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte – tätig sind, ziehen laut Streb Ende Juni um. Auch der Schalterbetrieb werde dann zusammengelegt. Derzeit werde ein Raumkonzept für das Hallertauer-Volksbank-Gebäude erarbeitet; dabei laufe alles nach Zeitplan. Rund 40 Mitarbeiter seien von dem Umzug von einer Seite des Hauptplatzes auf die andere betroffen.

Platz sei in dem Hallertauer-Volksbank-Komplex ausreichend vorhanden, sagt Streb. Einige Bereiche, die bislang hier angesiedelt waren, seien fortan in Ingolstadt oder an anderen Standorten ansässig. Als Beispiele werden genannt: Personal-Abteilung, Marketing, Controlling, Innenrevision und Treasury. "Für die Kunden ändert sich nichts", versichert Streb: "Die gewohnten Ansprech-Partner bleiben vor Ort." Das gelte auch für die Spezialisten in Sachen Firmenkunden-Betreuung, Baufinanzierung, Immobilien-Geschäft und Versicherungen. Das künftig nicht mehr genutzte Gebäude, in dem einige Bereiche bereits in der Vergangenheit vermietet waren, "wird dann einer anderen Nutzung zugeführt", heißt es aus dem Vorstand. Gespräche diesbezüglich laufen, sagt Streb. Allerdings sei noch alles offen – von der Vermietung bis zum Verkauf. 

Entwicklung am Bahnhof

Spannend wird außerdem die Entwicklung auf dem Areal beim Pfaffenhofener Bahnhof, wo aktuell noch die BayWa residiert. Das Gelände – ein Filetstück in der Kreisstadt – wurde von der Bank bekanntlich längst erworben, mit der künftigen Gestaltung ist auch ein Planungsbüro befasst. Es gebe inzwischen erste Entwürfe, in enger Abstimmung mit der Stadt wird an diesen gefeilt. "Konkrete Ergebnisse dazu gibt es zum jetzigen Stand noch nicht", sagt Streb. Anvisiert ist seinen Worten zufolge aber sowohl eine gewerbliche als auch eine Wohn-Nutzung. Die BayWa, die sich inzwischen im interkommunalen Gewerbegebiet "Bruckbach" einen neuen Standort geschaffen hat, werde sich wohl im nächsten Jahr aus Pfaffenhofen verabschieden. 


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