Noch nie sind so viele Unterrichts-Einheiten angeboten worden wie im vergangenen Jahr. Es gab 1550 Veranstaltungen mit 400 Dozenten.
(ty) Die Volkshochschule des Landkreises Pfaffenhofen hat im vergangenen Jahr, bezogen auf die Lehrleistung, ihr bestes Ergebnis verbucht. Mit gut 32 600 Unterrichts-Einheiten zu jeweils 45 Minuten erzielte die Erwachsenenbildungs-Einrichtung des Landkreises und der Gemeinden eine neue Bestmarke. "Damit befindet sich die VHS bereits seit fünf Jahren im Aufwärtstrend", berichtete VHS-Geschäftsleiter Karl Huber bei der jüngsten Kuratorium-Sitzung.
Gegenüber dem Vorjahr (knapp 28 500 Unterrichtsstunden) bedeute diese Entwicklung eine Steigerung um 14,6 Prozent. "Damit können wir sehr zufrieden sein. Dieser Trend zeigt, dass wir in diesem Bereich sehr gut aufgestellt sind", freute sich Vize-Landrat Anton Westner (CSU), der die Kuratorium-Sitzung leitete. Wie er außerdem betonte, stehe die hiesige VHS damit auf Platz elf der Rangliste der 75 oberbayerischen sowie auf Rang 37 unter den 192 bayerischen Volkshochschulen.
Die Pfaffenhofener Volkshochschule organisierte im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben insgesamt 1551 Veranstaltungen – das waren 74 mehr als im Vorjahr. Die rund 400 Dozenten betreuten 1440 Kurse und Seminare, 42 Vorträge, 29 Exkursionen, 16 Konzerte, Lesungen und Filmkunsttage sowie elf Theaterfahrten und zwei Studienreisen. "Setzt man die Einwohnerzahl im Landkreis ins Verhältnis zur Anzahl der registrierten VHS-Kursbesuche, so geht etwa jeder siebte Landkreis-Bürger einmal im Jahr zur Volkshochschule", sagt VHS-Geschäftsleiter Huber, zugleich der Bürgermeister von Ernsgaden.
Rund 73 Prozent der Unterrichts-Stunden wurden im vergangenen Jahr in der Kreisstadt geleistet, 27 Prozent der Lehrleistung entfielen demzufolge auf die insgesamt 17 VHS-Zweigstellen im Landkreis. Die größte Außenstelle ist Geisenfeld mit 1458 Unterrichts-Stunden im vergangenen Jahr, gefolgt von Wolnzach (1148), Vohburg (1136) und Ernsgaden (836).
Größter VHS-Fachbereich sind die Sprachen mit einem Geschäftsanteil von 50 Prozent, gefolgt von der Gesundheitsbildung (26 Prozent) und der Kultur (zwölf Prozent). Der hohe Anteil der Sprachkurse sei insbesondere bedingt durch die zahlreichen Deutschkurse für Migranten, bei denen die VHS mittlerweile ein bedeutender Anbieter sei, so Organisationsleiter Peter Sauer. Rund 250 Migranten drückten seinen Worten zufolge bei den Integrationskursen das ganze Jahr über die Schulbank. Dazu seien 250 Einstufungstests durchgeführt und sieben neue Integrationskurse gestartet worden. Insgesamt gab es den Angaben zufolge 65 einzelne Kursmodule mit 996 Anmeldungs-Vorgängen zu bearbeiten.
An den von der VHS organisierten Sprachprüfungen nahmen 245 Prüflinge teil. Bei der Volkshochschule freue man sich, dass die Erfolgsquote in Pfaffenhofen überdurchschnittlich ist: Bemerkenswerte 92 Prozent der Teilnehmer bestehen die Prüfungen, bundesweit seien es 87 Prozent. Im ganzen Landkreis wurden im vergangenen Jahr 220 Fremdsprachenkurse in 13 verschiedenen Sprachen angeboten, darunter auch Altgriechisch, Arabisch, Chinesisch und Ungarisch. Natürlich durften auch die "Klassiker" nicht fehlen: Englisch, Französisch und Italienisch.
Auch in der beruflichen Weiterbildung ist die VHS nach den Worten von Peter Sauer "sehr gut unterwegs". Er verwies auf die EDV-Kurse und die mittlerweile gut etablierten Lehrgänge zur geprüften Fachkraft in Sachen Finanzbuchführung oder für Lohn und Gehalt. Gerade in der beruflichen Fortbildung sind neue Lernmethoden mit digitalen Medien (so genannte Webinare) ein neues Standbein der Volkshochschule, das in den nächsten Jahren weiter ausgebaut werden soll.
Landkreis-Kämmerer Walter Reisinger berichtete von den stabilen Finanzen der hiesigen VHS. Sie deckte demnach im vergangenen Jahr rund 60 Prozent ihres Finanzbedarfs von rund 1,2 Millionen Euro aus den Kursgebühren, 22 Prozent kamen vom Bund (Sprachkurse für Migranten), sieben Prozent vom Landkreis, 6,7 Prozent vom Freistaat und 3,9 Prozent von den Gemeinden. Weitere 0,4 Prozent waren "sonstige Einnahmen" wie zum Beispiel Spenden.
Im Rahmen der Vorstellung des Finanzberichts wurde der Staatszuschuss thematisiert. Diesbezüglich appellierten die Mitglieder des Kuratoriums an den bayerischen Landtag, im neuen Doppel-Haushalt die im vergangenen Jahr beschlossene Anhebung der Finanz-Zuwendungen an die Volkshochschulen zu beschließen.