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Am 1. Mai findet auch in Pfaffenhofen wieder eine DGB-Kundgebung statt. Redner sind Arina Wolf von "ver.di", DGB-Kreischef Roland Dörfler und Bürgermeister Thomas Herker.

(ty) Das Thema Europa steht heuer im Mittelpunkt der Veranstaltungen des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) zum Tag der Arbeit am 1. Mai. In Oberbayern ruft der DGB an 13 Orten zu Veranstaltungen auf. Die zentralen Kundgebungen mit Demonstrationszügen finden in Ingolstadt und Rosenheim statt. In der Region 10 sind sechs Veranstaltungen geplant. Die Kundgebung in Pfaffenhofen beginnt um 10 Uhr am Sparkassenplatz, bei schlechtem Wetter im Rathaus-Festsaal. Hauptrednerin in Pfaffenhofen ist heuer Arina Wolf, Gewerkschafts-Sekretärin von "ver.di". Weitere Reden halten Bürgermeister Thomas Herker (SPD) sowie Dritter Bürgermeister Roland Dörfler (Grüne), der in seiner Funktion als DGB-Kreischef agiert. Die gesamte Bevölkerung ist eingeladen, die Veranstaltung wird wieder von der Stadtkapelle musikalisch begleitet.

"Wenn es die Europäische Union nicht gäbe, müsste man sie erfinden", heißt es in einer Mitteilung des DGB. Die EU habe dafür gesorgt, "dass wir in Europa seit Jahrzehnten in Frieden leben". Und sie habe für die Menschen in Deutschland und europaweit erhebliche Vorteile gebracht: "Wir können frei in Europa reisen und arbeiten", heißt es etwa. "Bei Arbeitszeiten, Urlaub, Mutterschutz und in vielen anderen Bereichen der Arbeitswelt schützt und erweitert die EU die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Und auch wirtschaftlich profitiert Deutschland enorm von der Mitgliedschaft in der Europäischen Union."

Trotzdem erleben laut DGB immer mehr Menschen, dass in der EU die Interessen der Märkte oft Vorrang haben vor sozialen Belangen. "Und das, obwohl heute mehr denn je gilt: Nur eine gemeinsame und solidarische Politik für ganz Europa bringt uns weiter." Der Deutsche Gewerkschaftsbund fordert deshalb: "Europa. Jetzt aber richtig!" Aus Sicht der Gewerkschaft bedeutet das: "Dem Bekenntnis, Europa sozialer zu machen, müssen jetzt auch Taten folgen." Die Menschen müssten, so eine Forderung des DGB, im Mittelpunkt der europäischen Politik stehen." Die sozialen Interessen der Bürger, der Arbeitnehmer müssen Vorrang haben vor den Interessen der Unternehmen."

Außerdem fordert der DGB europaweite Standards für gute Arbeitsbedingungen statt Dumping-Wettbewerb zwischen den Mitgliedsstaaten mit prekärer Arbeit und niedrigen Löhnen. "Wir brauchen mehr Tarifbindung in ganz Europa und armutsfeste Mindestlöhne in jedem EU-Mitgliedsstaat", heißt es dazu. Ferner macht sich der Gewerkschaftsbund für gleiche Chancen für Frauen und Männer stark: "Wir brauchen eine EU-Gleichstellungs-Strategie – und zwar mit ganz konkreten Maßnahmen."

Ferner brauche es ein "ambitioniertes Programm" für Zukunfts-Investitionen für Europa, welches Wachstum, Arbeitsplätze, Bildung, Infrastruktur und Wohlstand für alle sichere und fördere. "Die Menschen müssen erleben, dass die EU ihr Leben nachhaltig und konkret verbessert", so das Credo.

Die Europäische Union muss nach Dafürhalten des DGB "zum Vorbild für eine faire Globalisierung werden": Internationale Standards für Arbeitnehmer-Rechte, Soziales, Umwelt- und Verbraucherschutz müssten das Geschehen auf den Märkten bestimmen – nicht umgekehrt. All das lasse sich in Europa nur gemeinsam erreichen.

"Die Rechtspopulisten und Nationalisten in Europa bieten keine Lösungen", so der DGB: "Im Gegenteil: Die Brexit-Abstimmung in Großbritannien und ihre Folgen haben gezeigt, wohin es führt, wenn diejenigen die Oberhand gewinnen, die Ängste schüren, aber keinerlei Konzepte für die Zukunft haben." Am 1. Mai wolle man klare Kante zeigen "gegen Rechts und alle, die unser Land und Europa spalten wollen". Der DGB betont: "Wir sagen Nein zu Intoleranz, Nationalismus, Rassismus und Rechtspopulismus." 


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