Erfolgreiches Programm: Zum 70-jährigen Bestehen des Ensembles wurden gleich zwei Stücke auf die Bühne gebracht.
(ty) Am Palmsonntag war in Uttenhofen die alljährliche Theatersaison eröffnet worden, nun fiel der Vorhang im 70. Jubiläums-Jahr der Theaterspielgruppe zum letzten Mal. Das Programm wurde dem Anlass in jeder Hinsicht gerecht, alle Aufführungen waren restlos ausverkauft. Zunächst begeisterte die Theaterjugend jeweils mit dem Einakter "Muttertag", dann brachte das Erwachsenen-Ensemble den Dreiakter "s'Jubiläum" auf die Bühne – ein pikantes Stück mit vielen Schenkelklopfern.
Seit 1981 eröffnet der Vorsitzende der Theaterspielgruppe Uttenhofen die österliche Spielsaison mit dem Wunsch auf "vui Spaß und a recht a guade Unterhaltung", 37 verschiedene Vorstellungen wurden zum Besten gegeben. Nur im Jahr des Zweiten Golfkrieges 1991 pausierte man, "und auch das hätt's nicht gebraucht", so Karl-Heinz Ottowitz. In Jubiläums-Jahren wurde das Programm oft erweitert, so auch heuer: Vor dem traditionellen Dreiakter des durchaus routinierten Uttenhofener Ensembles durfte zunächst die Theaterjugend ihre Bühnen-Qualitäten testen.
Im Einakter "Muttertag" von Walter G. Pfaus hatten sich vier Geschwister (Fiona Maier, Lena Schleibinger, Luis Maier und Hannah Maier) samt einer hinzugekommenen Freundin (Lisa Rankl) gehörig in der Wolle, als es um das Muttertags-Geschenk für die Mama (Alina Mitterhuber) ging. Der Hahn im Korb, Luis Maier, stand als jüngster Darsteller den älteren Mädels in seinen schauspielerischen Qualitäten dabei keineswegs nach – allen zusammen stand der Spaß am Theaterspiel ins Gesicht geschrieben. Die Regisseurinnen Angelika Stolz und Monika Rankl konnten zurecht stolz auf die Debütanten sein.
Sichtlich überrascht sind die Kinder Lisa Rankl, Hannah Maier, Lena Schleibinger, Fiona Maier und Luis Maier, als sie einen Brief ihrer Mutter finden.
Nach einem schmissigen Intermezzo des Blechblas-Ensembles "Haumdaucha", seit dem Jahr 2012 fester Bestandteil der Uttenhofener Theater-Abende, eröffneten die beiden Routiniers Norbert Thurner (alias Franz Tobler) und Doris Brummer (in der Rolle der Ehefrau Gerda Tobler) mit einer ziemlich alltäglichen Szene das Bühnenspiel "s'Jubiläum" von Dieter Gygli: Er mühte sich mit Kopfweh nach vorabendlicher Aushäusigkeit, sie will nur sein Bestes und gibt Ratschläge für alle möglichen und unmöglichen Lebenslagen. Natürlich geht die Fürsorglichkeit der Gerda Tobler so weit, dass ihr armer Gatte in Erklärungsnöte kommt.
Mit Unterstützung seines Spezls Markus Gebert (gespielt von Norbert Brenner) hätte der Franz Tobler dann fast wieder sicheren Boden unter den Füßen gespürt. Allerdings schürt dann die Nachbarin Norma Müller (Paraderolle für Monika Rankl) neue Verwirrung: Als zuverlässige Quelle weiß sie um alle möglichen Halbwahrheiten. Das Tohuwabohu wird noch größer, als die Bardamen aus dem Animier-Lokal "Blue Island" ins Spiel kommen, Caro Maier und Barbara Schiller ergänzen sich hier prächtig. Doch auch der Adonisclub schickt mit seiner Stefanie, gespielt von Elisabeth Roßmeier, eine höchst attraktive Vertreterin auf die Bühne, die ebenso eigene Ziele verfolgt. Dem achten Akteur im Bunde, Kommissar Kurt Kammer (Christian Zimmermann), kommt lange Zeit etliches Spanisch vor.
Nach zwei musikalisch untermalten Pausen und deftigen Brotzeiten beim Alten Wirt in Uttenhofen klärt sich das ganze Spektakel nach und nach auf – nicht ohne vorher für manchen Akteur noch eine saubere Überraschung bereit zu haben. Die Uttenhofener "Theaterer" glänzten in ihren 70. Jubiläums-Jahr insgesamt mit großer Routine, einer geschlossenen Mannschaftsleistung und etlichen neuen Details in Bühnenbild, Maske und Requisite. Es bleibt den Uttenhofenern also für die kommenden Jahrzehnte auch weiterhin "vui Spaß und a recht a guade Unterhaltung" zu wünschen.
Der Hausherrin Gerda Tobler (links, Doris Brummer) gefällt es gar nicht, dass ihr Ehemann Franz (Norbert Thurner, Zweiter von links) und sein Freund Markus (Norbert Brenner, rechts) den neuen Hausangestellten Caro Maier (Mitte) und Barbara Schiller (Zweite von rechts) die Wäsche richten.