Logo
Anzeige
Anzeige
stowasser

Die beiden Afghanen im Alter von 20 und 21 Jahren sollen nach Deutschland ausgeliefert werden. Das Opfer (17) starb am Freitag in einer Klinik.

(ty) Aus einem versuchten Tötungsdelikt, das sich am 19. April in der Herzog-Wilhelm-Straße in der Münchner Altstadt ereignet hat, ist inzwischen ein Tötungsdelikt geworden. Wie heute gemeldet wurde, informierte das Krankenhaus am Freitag die Polizei darüber, dass das 17-jährige Opfer an den Folgen seiner schweren Verletzungen gestorben ist. Die Kripo ermittelt deshalb nun wegen Totschlags. Die beiden Beschuldigten – Afghanen im Alter von 20 und 21 Jahren – wurden am Donnerstag beziehungsweise Freitag von den französischen Behörden im Raum Paris verhaftet. Sie warten nun auf ihre Auslieferung nach Deutschland.

Die umfangreichen Ermittlungen der Mordkommission hatten schon vor dem Tod des Opfers zur Identifizierung eines auf der Flucht befindlichen Beschuldigten geführt, teilte das Münchner Polizeipräsidium heute mit. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft München I sei schon am 24. April ein Haftbefehl vom zuständigen Ermittlungsrichter erlassen worden. Auf der Grundlage eines anschließend von der Staatsanwaltschaft erlassenen europäischen Haftbefehls sei dann eine internationale Fahndung nach dem Beschuldigten eingeleitet worden.

Nach intensiven Fahndungs-Maßnahmen sowie dank der Zusammenarbeit zwischen den deutschen und den französischen Polizei- und Justizbehörden sei der beschuldigte 21-jährige Afghane aus dem Landkreis Starnberg am Donnerstag im Großraum Paris von den französischen Behörden verhaftet worden. Im Zuge der Ermittlungen sei auch dessen Begleiter – ein 20-jähriger Afghane aus dem Landkreis München – identifiziert worden. Er soll eine geöffnete Getränkedose auf den 17-Jährigen geworfen sowie im Anschluss auf diesen und einen weiteren Begleiter eingeschlagen haben.

Gegen den 20-Jährigen wurde ebenfalls auf Antrag der Staatsanwaltschaft ein Haftbefehl wegen gefährlicher Körperverletzung vom zuständigen Jugendrichter erlassen. Auch diesbezüglich sei eine internationale Fahndung mit einem europäischen Haftbefehl eingeleitet worden. Der 20-Jährige sei schließlich am Freitag durch die französischen Behörden ebenfalls im Großraum Paris verhaftet worden. Inzwischen seien alle Beteiligten der Gruppe um den 21-jährigen Beschuldigten identifiziert, so die Polizei heute.

Was an jenem Freitag, 19. April, geschehen war, hatte die Polizei in einer ersten Meldung wie folgt geschildert: Gegen 17 Uhr befand sich eine fünfköpfige Gruppe an der Herzog-Wilhelm-Straße. Sie war zuvor im Bereich des Englischen Gartens, fuhr anschließend mit der U-Bahn in die Innenstadt und war in der Herzog-Wilhelm-Straße, um bei der Tankstelle ihr Leergut abzugeben. In der Herzog-Wilhelm-Straße traf diese Gruppe auf eine vierköpfige Gruppe von zwei Männern und zwei Frauen. Einer der Männer aus der vierköpfigen Gruppe regte sich darüber auf, dass ein 17-Jähriger aus der fünfköpfigen Gruppe mit seinem Handy Videoaufnahmen machte und dabei eventuell auch Leute aus der anderen Gruppe aufnahm.

Der zunächst Unbekannte schüttete dem 17-Jährigen den Inhalt seiner Getränkedose ins Gesicht. Anschließend kam es zu Handgreiflichkeiten, in deren Verlauf das Handy des 17-Jährigen zu Boden fiel. Im Zuge der Auseinandersetzung bemerkte der 17-Jährige, dass das Display seines Handys gesprungen war. Um nochmals über diesen Schaden zu reden, ging er der Gruppe nach. Hierbei kam es erneut zu Handgreiflichkeiten, wobei der zunächst Unbekannte dem 17-Jährigen sowie einem 18-jährigen Begleiter Stich- und Schnittverletzungen zugefügt haben soll.

Die beiden Verletzten gingen zu Boden. Der 17-Jährige verlor das Bewusstsein und war nicht mehr ansprechbar. Seine Begleiter leisteten Erste Hilfe und versuchten die Blutungen zu stillen. Gleichzeitig verständigten sie die Rettungsleitstelle. Der 17-Jährige wurde unter laufender Reanimation in ein Krankenhaus eingeliefert. Er befand sich laut Polizei in einem akut lebensbedrohlichen Zustand – inzwischen ist er gestorben. Die Verletzungen des 18-Jährigen waren ambulant versorgt worden. Die vierköpfige Gruppe türmte nach der Tat.


Anzeige
RSS feed