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Die "Aktiven Vohburger", die JWU Reichertshofen und die USB Geisenfeld treten bei der nächsten Kreistagswahl nicht mehr auf einer gemeinsamen Liste an.

Von Tobias Zell

Die politische Farbenlehre der Pfaffenhofener Landkreis-Politik steht vor Veränderungen. Wie heute Abend in einer gemeinsamen Mitteilung bekanntgegeben wurde, treten die "Aktiven Vohburger", die JWU Reichertshofen und die USB Geisenfeld bei der Kreistagswahl im kommenden Frühjahr nicht mehr gemeinsam – für die AUL – an. Damit trennen sich nach zwölf Jahren die Wege dieser drei Gruppierungen. Das könnte zugleich der Auftakt zu größeren Neuorientierungen sein. Seit Wochen verdichten sich die Anzeichen, dass auf Kreis-Ebene eine neue Bürger-Liste mit prominenten Kandidaten an den Start gehen könnte.

Fakt ist aber zunächst einmal: Die drei größten Gruppierungen, die derzeit unter der Flagge der "Aktiven Unabhängigen Liste" (AUL) segeln, haben nach eigenem Bekunden jetzt beschlossen, "nicht mehr gemeinsam auf der Liste der AUL für die Kreistagswahl im Landkreis Pfaffenhofen anzutreten". Das erklärten in einem gemeinsamen Statement Marcus König (Aktive Vohurger), Michael Franken (JWU Reichertshofen) und Paul Weber (USB Geisenfeld). Die Zusammenarbeit ist damit offenkundig beendet. Ob das zugleich das Ende der AUL an sich bedeutet, muss vorerst offen bleiben, erscheint aber wahrscheinlich. 

Im Kreistag stellt die AUL seit der vergangenen Kreistagswahl im Jahr 2014 die viertgrößte Fraktion. Ihr gehören momentan neben den beiden Bürgermeistern Christian Staudter (Geisenfeld) und Michael Franken (Reichertshofen) auch die ehemalige FW-Landtags-Abgeordnete Claudia Jung (Gerolsbach) und Paul Weber aus Geisenfeld an. Josef Steinberger aus Vohburg war Ende des vergangenen Jahres aus der AUL-Kreistags-Fraktion ausgetreten, nachdem die Geisenfelder Pläne zum Gewerbegebiet Geisenfeld-Ilmendorf bekannt geworden waren – also aus lokalpolitischen Gründen.

Auf die Hintergründe beziehungsweise Auslöser für die Trennung zwischen den maßgeblich hinter der AUL stehenden Gruppierungen und damit für das bevorstehende Ende der AUL – zumindest in der bislang bekannten Zusammensetzung – wird in der heute veröffentlichten Presse-Erklärung nicht eingegangen. Somit kann vorerst trefflich spekuliert werden, wenngleich freilich inhaltliche Differenzen als wahrscheinlichste Ursache gelten dürften.  

Michael Franken hielt sich heute Abend auf Anfrage unserer Redaktion diesbezüglich bedeckt. Er räumte aber ein, dass es wochenlange Gespräche über die Zukunft der AUL und die weitere Zusammenarbeit gegeben habe. Und er betonte, dass aus Sicht der JWU Reichertshofen – und nur für die könne er sprechen – klargestellt worden sei, dass eine weitere Kooperation nur dann als sinnvoll erachtet worden sei, wenn alle drei Gruppierungen weiter mitmachen und im Boot bleiben. Augenscheinlich ist es nicht gelungen, das Trio zusammenzuhalten.

Wie aber geht es nun weiter? "Die Kreistags-Fraktion der AUL wird bis Mai 2020 weiter aktiv und zukunftsorientiert für den Landkreis und seine Bürgerinnen und Bürger im Kreistag mitarbeiten", versichert Franken in seiner Funktion als Sprecher der AUL-Kreistags-Fraktion. Die Verantwortlichen der drei Gruppierungen möchten – so heißt es in der heutigen gemeinsamen Erklärung – "in den nächsten Wochen entscheiden, wie sie sich zukünftig in die Kreispolitik einbringen wollen". 


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