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Nach dem erneuten Crash an der Schleuse bei Riedenburg geht auf dem Main-Donau-Kanal wieder nichts mehr. Am Freitag könnte der Betrieb wieder starten.

(ty) Nach dem erneuten Schiffs-Crash vom vergangenen Freitag an der Schleuse des Main-Donau-Kanals bei Riedenburg, laufen die provisorischen Reparatur-Maßnahmen. "Unser ambitioniertes Ziel ist es, am Freitagabend den Schleusungs-Betrieb wieder aufzunehmen", wurde heute aus dem "Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Donau MDK" (WSA) gemeldet. Bis dahin ruht der Schiffsverkehr in diesem Bereich weiterhin. Laut aktueller Mitteilung sind inzwischen fast 70 Schiffe von dieser Sperrung betroffen – darunter Termin-Frachten und Kreuzfahrten.

Die Schleuse beim Riedenburger Ortsteil Haidhof wurde, nachdem sie am späten Freitagabend ein zweites Mal innerhalb eines Monats von einem Schiff angefahren worden war, trockengelegt und von den Fachleuten des WSA begutachtet. Zum Ausmaß des Malheurs wurde heute offiziell mitgeteilt: "Die Schäden am Kantenschutz des oberen Schleusentores stellen sich ähnlich dar wie bei dem Unfall vor vier Wochen, als ein Schiff den Kantenschutz am unteren Schleusentor massiv deformiert hatte."

Nachdem am 5. Juni ein Flusskreuzfahrt-Schiff den Kantenschutz am unteren Schleusentor so schwer beschädigt hatte, dass das Tor nicht mehr geschlossen werden konnte, war die Schifffahrt bekanntlich auf dem Main-Donau für zwei Wochen ausgebremst worden. Kaum konnten die Schiffe dann wieder ein paar Tage lang ungehindert fahren, krachte es schon wieder an dieser Schleuse. Diesmal ist der Verursacher allerdings noch unbekannt; die Ermittlungen der zuständigen Wasserschutzpolizei Beilngries laufen – auch das Landeskriminalamt (LKA) ist involviert.

Dieses Foto vom WSA zeigt den neuerlichen Schaden.

Das noch unbekannte Schiff hatte, so erläuterte heute das WSA, "beim Ausfahren aus der Schleuse im Torbereich eine vertikale Metallschiene (Kantenschutz) auf einer Länge von zirka drei Metern aus dem Beton gerissen und verbogen". Dabei sei eine weitere Schiene, die mit dem Kantenschutz verbunden sei und dem Tor mit seinen Rollen als Laufschiene diene, ebenfalls in seiner Lage verschoben worden. "Glücklicherweise blieben sowohl vor vier Wochen als auch jetzt die Tore augenscheinlich unbeschädigt", heißt es von der Schifffahrts-Behörde.

Und wie geht es jetzt weiter? "Unser ambitioniertes Ziel ist es, am Freitagabend den Schleusungs-Betrieb wieder aufzunehmen", teilte Amtsleiter Guido Zander heute mit. Dazu sei ein eng getakteter Plan erstellt worden. Und es sei hier nur eine "provisorische Reparatur" geplant, was bei der ersten Schadens-Beseitigung vor 3,5 Wochen nicht möglich gewesen sei.

"Die deformierten Schienen wurden bereits herausgetrennt und müssen teilweise ersetzt werden. Um einen Verbund mit dem Beton herzustellen, werden sie verankert und mögliche Hohlräume werden mit Spezialbeton vergossen."

Eine dauerhafte Reparatur benötige aber einen längeren Zeitraum. "Diese Zeit werden wir uns bei der nächsten planmäßigen Schleusen-Sperrung im Frühjahr 2020 nehmen", erklärt Claudia Rüdrich, Projektleiterin für den Massivbau.

Die Schifffahrt an der Schleuse ist seit der Unfallmeldung am Freitagabend eingestellt. Immer mehr Schiffe warten nun schon auf ihre Weiterfahrt. Inzwischen sind es laut WSA bereits 69 Schiffe: von der Donau 27 und vom Main-Donau-Kanal 42 – darunter auch zahlreiche Flusskreuzfahrt-Schiffe.

"Das bedeutet für die Schifffahrt eine enorme wirtschaftliche Belastung. Betroffen sind gleichermaßen termingebundene Transporte als auch Personenschiffe, die nach einem verbindlichen Zeitplan fahren", erläutert Jürgen Lang aus dem Schifffahrtsbüro des WSA. Die Wasserschutzpolizei hatte – wie bereits berichtet – am Unfallort Lackspuren gesichert und vergleicht diese nun – mit Hilfe von Experten des Landeskriminalamts – mit den Schiffen, die am Freitag diese Schleuse befahren hatten. 

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