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"Wenn die Arbeiten reibungslos ablaufen, kann gegen Ende der Woche mit einer Öffnung gerechnet werden", so die zuständige Behörde. Ermittlungen zum Unfall-Verursacher laufen.

(zel) Nach dem neuerlichen Schiffs-Crash an der Schleuse bei Riedenburg ist die Schifffahrt auf dem Main-Donau-Kanal in diesem Bereich schon wieder zum Erliegen gekommen. Derzeit warten nach Angaben des "Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Donau MDK" (WSA) bereits elf Schiffe auf die Weiterfahrt. Die Maßnahmen zur Behebung des Schadens, der in der Nacht zum Samstag von einem bislang nicht identifizierten Schiff angerichtet worden war, laufen ebenso, wie die Ermittlungen der Polizei zum Verursacher. Frühestens Ende der Woche kann die Schleuse wohl wieder in Betrieb gehen.

Nachdem – wie berichtet – am 5. Juni in Riedenburg-Haidhof ein Flusskreuzfahrt-Schiff den Kantenschutz am unteren Schleusentor so schwer beschädigt hatte, dass das Tor nicht mehr geschlossen werden konnte, war die Schifffahrt bekanntlich auf dem Main-Donau für zwei Wochen ausgebremst worden. Kaum konnten die Schiffe dann wieder ein paar Tage lang ungehindert fahren, krachte es am vergangenen Freitagabend schon wieder. Erneut fuhr ein Schiff diese Schleuse an: "Dieses Mal hat es den Kantenschutz am oberen Tor erwischt", teilte das WSA heute offiziell mit.

Dieses Foto vom WSA zeigt den neuerlichen Schaden.

Nach eigenen Angaben war die Einsatz-Zentrale des niederbayerischen Polizeipräsidiums am vergangenen Freitag gegen 23.45 Uhr darüber informiert worden, dass das obere Schleusentor der Schleuse beim Riedenburger Ortsteil Haidhof durch ein nicht bekanntes Schiff beschädigt worden war. "Erste Ermittlungen hinsichtlich des Verursachers des Schadens durch die zuständige Wasserschutzpolizei der Polizeiinspektion Beilngries verliefen negativ", hieß es tags darauf aus dem Polizeipräsidium.

Es war erneut ein folgenreicher Crash: "Aufgrund des Schadens an dem Schleusentor ist der Betrieb der Schleuse nicht möglich", hieß es weiter, "weshalb die Schifffahrt auf dem Main-Donau-Kanal derzeit gesperrt ist." Wie viel Zeit die Reparatur-Maßnahmen in Anspruch nehmen, war zunächst völlig unklar. Erst im Laufe der Reparatur-Arbeiten könne festgestellt werden, wie lange diese andauern werden, meldete die Polizei. Der Schaden wurde nach ersten Schätzungen der Wasserschutzpolizei in einer Größenordnung um 100 000 Euro angesiedelt. 

Auch dieses Foto vom WSA dokumentiert den aktuellen Schaden.

"Die Schifffahrt an der Schleuse ist zunächst eingestellt, bis das Ausmaß des Schadens festgestellt und Instandsetzungs-Maßnahmen durchgeführt wurden", teilte das WSA in seiner heutigen Presseerklärung mit. Fachkräfte des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts haben den Angaben zufolge bereits erste Maßnahmen zur Schadens-Behebung eingeleitet. "Wenn die Arbeiten reibungslos ablaufen, kann gegen Ende der Woche mit einer Öffnung gerechnet werden", so das WSA. "Derzeit warten bereits elf Schiffe auf die Weiterfahrt."

"Eine Havarie mit dem Kantenschutz hatten wir am Main-Donau-Kanal bisher noch nicht gehabt – und jetzt gleich zwei Mal hintereinander an derselben Schleuse", kommentiert Kai Bramhoff, der Projektleiter für die Instandsetzung, das Malheur im Altmühltal. Der Verursacher dieser erneuten Havarie konnte bis dato nicht festgestellt werden, erklärte heute ein Sprecher des niederbayerischen Polizeipräsidium auf Anfrage unserer Zeitung – die Ermittlungen laufen weiterhin. 

Dieses Foto entstand während der Reparatur-Maßnahmen nach dem ersten Crash.

Seinen Worten zufolge stehen derzeit zwei Schiffe im Fokus der Ermittler. Lackproben sind den Angaben zufolge genommen werden; diese sollen nun von Experten des bayerischen Landeskriminalamts (LKA) analysiert werden. Im Raum steht eine Ordnungswidrigkeit, dem Verursacher droht damit laut Polizei ein Bußgeld. So etwas wie "Fahrerflucht" – im Straßenverkehr bekanntlich eine Straftat – gibt es hier offenbar nicht.

Die Sportboot-Schleuse an der Staustufe Riedenburg-Haidhof ist übrigens von der Sperrung nicht betroffen: Kleinfahrzeuge werden laut aktueller Mitteilung des WSA also auch weiterhin geschleust. Sobald neue Erkenntnisse vorliegen, will die Behörde wieder über den Stand der Dinge informieren.

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