Der Stadtrat entscheidet heute über "ergänzende Maßnahmen" rund um die Gartenschau – es geht um 455 000 Euro
(ty) Wenn der Stadtrat von Pfaffenhofen heute ab 17 Uhr öffentlich tagt, dann hat er unter anderem zu entscheiden, ob die Stadt für „ergänzende Maßnahmen“ rund um die Gartenschau „Natur in Pfaffenhofen“ 2017 weitere rund 455 000 Euro locker macht.
Die Kostenpunkte resultieren nach Angaben der Stadtverwaltung aus der zwischenzeitlich detaillierteren Planung. Und meistens ist es ja so: Je weiter die Planungen fortschreiten, desto teurer wird es. Der Aufsichtsrat der Gartenschau GmbH hat sich mit dem Thema bereits im Dezember befasst und seine Empfehlungen an das Ratsgremium formuliert. Nun geht es eben darum, ob die Stadträte diesen folgen und die städtischen Gelder zur Umsetzung freigeben. Hier ein Überblick über die empfohlenen Maßnahmen:
1. „Ilmpromenade“ im Bereich Sportpark
Im Rahmen der Abstimmungsplanung zwischen der bereits beschlossenen Umgestaltung des Sportareals und der Neugestaltung im Rahmen der Gartenschau wurde vom Katastrophenschutzbeauftragten darauf hingewiesen, dass der in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Weg hinsichtlich der Breite und Belastbarkeit so ausgebaut werden muss, dass er als Rettungsweg bei Großereignissen wie etwa dem Volksfest sowie für das neue Sportareal nutzbar ist. Das aber bedeutet einen aufwändigeren Ausbau, der mit Mehrkosten von rund 94 000 Euro (brutto) verbunden ist. Und diese Mehrkosten sind durch Belange der Gartenschau nicht abgedeckt.
2. Freibad-Vorplatz
Derzeit ist der Freibad-Vorplatz asphaltiert, teilweise mit Fahrradständern ausgestattet und von einer ungepflegten Umpflanzung eingerahmt. Im Zuge der Errichtung der „Ilmpromenade“ müssen Teile dieser „Ausstattung“ entfernt werden, was den gestalterischen Wert noch mehr mindern wird.
Da dieser Bereich im direkten Blickfeld zur Gartenschau liegt, wäre es aus Sicht der Geschäftsführung der Gartenschau-GmbH und der Planer sinnvoll, den Vorplatz gestalterisch aufzuwerten, wobei eine erste grobe Kostenschätzung 70 000 Euro ergab. „Der Gestaltungsbereich liegt zwar außerhalb des Gartenschaugeländes, sollte aber aufgrund der Zusammenhänge mit überplant und ausgeführt werden. Die Kosten sollten im Rahmen einer Budgeterhöhung von der Gartenschau übernommen werden“, findet der Aufsichtsrat.
Der östliche Bereich sollte nach Meinung des Aufsichtsrats in jedem Falle mitgestaltet werden, da es sich hierbei lediglich um eine spitz auslaufende Fläche zwischen dem Freibadgebäude und der „Ilmpromenade“ handelt, die somit gestalterisch in engem Kontext zur Gartenschau stehe.
Der Bereich der Fahrradständer bedürfte grundsätzlich auch der Aufwertung, empfiehlt der Aufsichtsrat weiter. Nachdem dieser Bereich aber nicht im visuellen Zusammenhang mit der Gartenschau zu sehen sei, wird eine terminlich gleichlaufende Umgestaltung aus Sicht der Geschäftsführung aber nicht als zwingend notwendig erachtet. Das Areal westlich des Eingangsbereichs sollte in diesem Rahmen dann mitbearbeitet werden, so die Empfehlung.
3. Flutgraben
Der Flutgraben im Bereich des Bürgerparks soll im Rahmen der Sanierung nicht „rein technisch“, sondern eben ansprechender gestaltet werden. Die Mehrkosten von 109 000 Euro brutto sind die Differenz zwischen der günstigsten Sanierungsvariante und der naturnäheren Lösung. Die Mehrkosten sind nach Rücksprache mit dem Umweltministerium nicht förderfähig, wie der Aufsichtsrat erläutert. Wenn, dann muss also die Stadt die Schatulle aufmachen.
4. „Ilmpromenade“
Im Rahmen der Bürgerdialoge wurde angeregt, die fußläufige Verbindung von Insel und Bürgerpark zu verbessern. Diese Verbindung war auch Inhalt des Ideenteils im landschaftsplanerischen Wettbewerb, wie der Aufsichtsrat darlegt. Die hierfür anfallenden Kosten in Höhe von 58 000 brutto sind im bisherigen Investitionsplan nicht enthalten.
5. Altlasten
Der Bodenabtrag auf der Insel kann aufgrund der Bodenbelastung voraussichtlich nicht wie geplant für die Auffüllung im Bürgerpark verwendet werden, wie der Aufsichtsrat der Gartenschau-GmbH dem Stadtrat mitteilt. Dadurch entstehen Mehrkosten von 75 000 Euro brutto.