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Im Gebiet der Sparkasse Pfaffenhofen haben sich 113 Teams aus acht verschiedenen Schulen am Planspiel Börse beteiligt – die besten wurden heute ausgezeichnet 

Von Tobias Zell

Die Sieger-Teams waren am Ende sicher enttäuscht, dass es nur um eine Simulation von Transaktionen ging, die anderen vermutlich erleichtert, dass sie nur fingiertes Geld verzockt hatten. Heute wurden in der Sparkasse Pfaffenhofen die Sieger-Teams der 31. Auflage des Planspiels Börse geehrt. Ganz vorne: Die „Rhich Nigas“ vom Hallertau-Gymnasium Wolnzach, die aus 50 000 Euro am Ende satte 54 083 gemacht hatten und sich über ein Preisgeld in Höhe von 250 Euro freuen durften.

Das Börsenspiel der Sparkassen ist das größte Planspiel seiner Art in Europa, wie Andreas Pöhlmann, Vorstandsmitglied des Hauses in Pfaffenhofen, herausstellte. 35 566 Gruppen nahmen seinen Worten zufolge an der 31. Auflage teil, darunter 27 500 in Deutschland – und 113 aus acht verschiedenen Schulen im Geschäftsgebiet der hiesigen Sparkasse. Insgesamt wurden im Spielzeitraum zwischen 1. Oktober und 11. Dezember von allen teilnehmenden Gruppen 830 000 Transaktionen getätigt, dabei wurden fast 3,8 Milliarden fiktive Euro umgesetzt. Das Gesamtsieger-Team hatte am Ende aus den 50 000 Euro rund 60 800 gemacht.

Die Vertreter der besten hiesigen Teams mit Sparkassen-Vorstandsmitglied Andreas Pöhlmann (links) und Organisator Andreas Oberhauser (rechts).

Hier die erfolgreichsten zehn Gruppen aus dem Geschäftsgebiet der Sparkasse Pfaffenhofen, die von Andreas Oberhauser, Azubi im zweiten Lehrjahr, organisatorisch betreut worden waren:

  1. „Rhich Nigas“, Hallertau-Gymnasium Wolnzach, Depotwert zum Spielende: 54 083 Euro (Preisgeld: 250 Euro)
  2. „Die Manager“, Schyren-Gymnasium Pfaffenhofen, 53 931 Euro (150 Euro)
  3. „Frühergruppe“, Realschule Geisenfeld, 53 605 Euro (100 Euro)
  4. SKSH, Schyren-Gymnasium, 53 340 Euro (50 Euro)
  5. bmjj, Hallertau-Gymnasium, 52 251 Euro (50 Euro)
  6. „WirRäumenAb“, Hallertau-Gymnasium, 52 196 Euro (50 Euro)
  7. SEVS, Schyren-Gymnasium, 52 191 Euro (50 Euro)
  8. Hakuna Matata, 52 132 Euro, Hallertau-Gymnasium (50 Euro)
  9. Daxe, Schyren-Gymnasium, 52 017 Euro (50 Euro)
  10. „MoneyMasters“, Schyren-Gymnasium, 52 001 Euro (50 Euro)

Den Sonderpreis für „Beste Nachhaltigkeit“ bekam die Gruppe „GHOSTs“ von der Grund- und Mittelschule Geisenfeld. Sie hatte am Ende fiktive 51 205 Euro und den größten Gewinn mit nachhaltigen Aktien gemacht. Dafür gab es 100 Euro Preisgeld. Die teilnehmenden Schulen erhalten je beteiligter Spielgruppe von der Sparkasse zehn Euro Prämie; wenn eine ganze Klasse dabei war, gab es dafür 25 Euro Bonus. Insgesamt verteilte Vorstandsmitglied Pöhlmann heute 2045 Euro. 

Das Planspiel Börse soll dazu beitragen, die Wirtschaftskenntnisse der jungen Leute zu verbessern. Es vermittelt nach einem einfachen Prinzip Grundlagen über die Funktionsweise der Börse und soll die Schüler ermuntern, sich mit den Kapitalmärkten und dem Wirtschaftsgeschehen zu befassen. Teilgenommen hatten auch Gruppen aus folgenden Schulen im Landkreis:  BOS Scheyern, Berufsschule Pfaffenhofen, Georg-Hipp-Realschule Pfaffenhofen, Grund- und Mittelschule Vohburg.

Besonders gefragt waren bei den Börsenspielern laut Pöhlmann dieses Mal Aktien von Apple, Amazon, Google und Volkswagen, am meisten Umsatz wurde folglich mit Papieren aus den Branchen Handel, Software, Automobil und Internet und Medien generiert. Das alles vor dem Hintergrund einer positiven Marktentwicklung, wie Alexander Schmid vom Vermögensmanagement der hiesigen Sparkasse an Zahlen verdeutlichte. So legte der DAX im Spielzeitraum um rund fünf Prozent zu. Der Eurostoxx 50 zeigte sich mit einem Zuwachs von 0,5 Prozent dagegen verhalten, der Goldpreis sank um 2,8 Prozent, der Ölpreis stieg um zwei Prozent und der Dollar verlor 1,9 Prozent.

Schmid blickte auch noch einmal auf das aus Aktionärssicht sehr erfreuliche Gesamtjahr 2013 zurück. Der DAX stieg um satte 25 Prozent, obwohl er im Vorjahr schon 29 Prozent geklettert war, der Eurostoxx 50 gewann 21 Prozent. Als Hauptgründe für diese Entwicklung nannte Schmid die ultralockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie die Beruhigung in der Staatsfinanzenkrise. So kam es an der Börse zu teils bilderbuchmäßigen Kursanstiegen. Die Aktion von Continental schossen im vergangenen Jahr um 82 Prozent nach oben, die Deutsche Post legte um fast 60 Prozent zu, die Daimler-Aktie verteuerte sich um gut 52 Prozent. Wer dagegen im vergangenen Jahr 1000 Euro in Gold investierte, stand am Ende mit 694 Euro da, wer auf Silber setzte, hatte bloß noch 635 Euro – und wer es mit dem Iranischen Rial hielt, der sah von seinen tausend Euro gerade noch 478.

Für heuer sehen die Prognosen laut Schmid leicht rückläufige Aktienkursverläufe, allerdings nur kurzfristig. Mittel- bis langfristig gehe man von einer weiterhin positiven Entwicklung aus. Es werde ferner damit gerechnet, dass die EZB den Leitzins bei 0,25 Prozent belasse und dass die Inflation, die aktuell bei zwei Prozent liegt, erst im kommenden Jahr leicht ansteigt. Beim Goldpreis zeichne sich eine Seitwärts-Entwicklung ab.


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