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Sattes Plus von gut 15 Prozent. Ergebnis vor Zinsen und Steuern stieg auf 84,5 Millionen Euro. Vorstand bestätigt Prognosen für Gesamtjahr. 

(ty) Die Wacker-Neuson-Gruppe, die in der Gemeinde Reichertshofen einen wichtigen Standort betreibt, hat ihren Wachstumskurs im ersten Halbjahr fortgesetzt. Der Umsatz stieg laut heutiger Mitteilung im Vergleich zum Vorjahres-Zeitraum um stolze 15,2 Prozent und erreichte mit 950,7 Millionen Euro einen neuen Rekordwert. "Die erste Jahreshälfte hat uns einmal mehr gezeigt, dass wir mit unseren Lösungen die Bedürfnisse der Kunden treffen", kommentiert der Vorstands-Vorsitzende Martin Lehner die Entwicklung.

"In vielen Märkten konnten wir Marktanteile gewinnen, was uns vor allem dank der vielfältigen Produkt-Innovationen gelang, mit denen wir uns vom Wettbewerb klar differenzieren wollen", sagt Lehner. Mit den zahlreichen Neuentwicklungen, die der Konzern im April auf der "Bauma"-Messe in München präsentiert habe, "sind wir bestens aufgestellt, um diesen Weg weiter zu beschreiten und unsere im Rahmen der Strategie 2022 gesteckten Mittelfrist-Ziele zu erreichen".

Im vergangenen Jahr hatten nach eigenen Angaben "erhebliche Engpässe in der weltweiten Lieferkette" das Wachstum der Unternehmens-Gruppe gebremst. "Die Lage hat sich hier deutlich entspannt", sagt Lehner jetzt. Allerdings habe der Abbau des durch die Engpässe gestiegenen Bestands an unfertigen Maschinen einen Zusatz-Aufwand verursacht, "der die Produktivität in den Werken temporär schwächte".

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg nach Unternehmens-Angaben im ersten Halbjahr um 7,4 Prozent auf 84,5 Millionen Euro (Vorjahres-Zeitraum: 78,7 Millionen Euro). Die Ebit-Marge lag mit 8,9 Prozent etwas unter dem Vorjahreswert (9,5 Prozent). "Erhöhte Kosten in Produktion und Logistik sowie die laufende Restrukturierung des US-amerikanischen Werkes in Menomonee Falls belasteten die Entwicklung zusätzlich", wurde heute erklärt. Der Konzern erwarte jedoch, mit dem erreichten Fortschritt in den USA bereits im zweiten Halbjahr "spürbar positive Effekte auf die Profitabilität gegenüber dem Vorjahr zu sehen".

Das Umsatz-Wachstum des Konzerns wurde von allen drei Berichts-Regionen getragen. In Europa, wo die Unternehmens-Gruppe knapp drei Viertel ihrer Umsätze erzielt, wuchsen die Erlöse um 15,5 Prozent auf 692,3 Millionen Euro (599,2 Millionen Euro). Neben einer starken Nachfrage aus der europäischen Bauwirtschaft, legte das Geschäft mit Maschinen für die Landwirtschaft deutlich überproportional zu. Der Umsatz mit Rad- und Teleskopladern der Marken Weidemann und Kramer wuchs hier um 31,8 Prozent auf 152,0 Millionen Euro (115,3 Millionen Euro).

In der Region Amerikas erreichte der Umsatz im ersten Halbjahr 229,5 Millionen Euro und damit ein Plus von 13,7 Prozent. Währungsbereinigt lag der Anstieg bei 7,2 Prozent. Das Wachstum resultierte laut Wacker-Neuson unter anderem aus den Fortschritten beim Ausbau des unabhängigen Händler-Netzwerkes in Nordamerika sowie einer guten Entwicklung in Lateinamerika, wo man zweistellig wachsen konnte.

In Asien-Pazifik kletterte der Umsatz um 19,9 Prozent und erreichte 28,9 Millionen Euro. Das Anfang vergangenen Jahres eröffnete Werk im chinesischen Pinghu sei plangemäß weiter hochgefahren worden. Erfolgreich angelaufen sei zudem die im Sommer vergangenen Jahres geschlossene Kooperation bei Mini- und Kompakt-Baggern mit "John Deere". Während der Konzern den Umsatz in China deutlich steigern konnte, blieb das Geschäft in Australien etwas hinter den Erwartungen zurück.

Der Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit lag im ersten Halbjahr mit minus 144,7 Millionen Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von minus 35,3 Millionen Euro. Ursache hierfür seien im Wesentlichen ein erhöhter Vorratsbestand sowie gestiegene Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Aufgrund der guten Markt- und Auftragslage sowie der Branchenleitmesse "Bauma", baute der Konzern mehr Vorräte auf als in den Vorjahren. Im Bestand enthalten seien außerdem Vorbaumotoren, die im Zusammenhang mit der Umstellung auf die Abgasstufe V in Europa gezielt auf Lager gelegt wurden.

Diese werde der Konzern bis zum Ende des kommenden Jahres in den Markt bringen. Weiterhin habe der Vorstand Maßnahmen eingeleitet, um den Bestand an Fertigmaschinen in den kommenden Monaten erheblich zu senken. Hierzu zähle unter anderem die Reduzierung des Produktions-Ausstoßes in einigen Werken. Die Reichweite der Forderungen erhöhte sich von 64 Tagen im Vorjahr auf 73 Tage. Neben dem höheren Umsatz-Volumen wirkten sich hier insbesondere ein "nachteiliger Kunden- und Regionenmix" aus. Der Free-Cashflow war im ersten Halbjahr mit minus 186,2 Millionen Euro deutlich negativ (Vorjahres-Zeitraum: 11,5 Millionen Euro).

"Trotz der zunehmenden konjunkturellen Eintrübung, wachsender Unsicherheiten und eines Marktumfelds, das zuletzt herausfordernder geworden ist", seien die wichtigsten Zielmärkte der Wacker-Neuson-Group "intakt". Der Auftrags-Eingang liege insbesondere dank einer starken Nachfrage aus der Bauwirtschaft weiterhin auf hohem Niveau. Für das laufende Gesamtjahr gehe der Vorstand unverändert von einem Umsatz in der oberen Hälfte der Spanne von 1,775 bis 1,850 Milliarden Euro aus (Vorjahr: 1,707 Milliarden Euro), was einem Wachstum zwischen sechs und acht Prozent entspreche.

Bei der Profitabilität erwartet der Konzern laut heutiger Mitteilung "ein im Vergleich zum Vorjahr stärkeres zweites Halbjahr". Positive Impulse sollten demnach insbesondere aus der Region Amerikas kommen, wo im dritten und vierten Quartal vergangenen Jahres noch ein negativer Ebit-Beitrag verbucht worden war. "Die Restrukturierungs-Arbeiten kommen gut voran", ergänzt Vorstands-Chef Lehner. Für das Gesamtjahr 2019 rechne der Vorstand unverändert mit einer Ebit-Marge in der Spanne von 9,5 bis 10,2 Prozent.


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