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Knallharte Daten vom Deutschen Wetterdienst und malerische Impressionen aus der Region von Ludwig Schrätzenstaller

(ty) Nach der großen Hitze Ende Juli verliefen die ersten beiden August-Dekaden wesentlich angenehmer: Trockene, sehr warme und feuchte, kühlere Abschnitte wechselten einander häufig ab. Das letzte Monats-Drittel zeigte sich dagegen verbreitet nochmals sommerlich heiß. Damit lagen, wie schon im Juni und Juli, auch im dritten Sommermonat Temperatur und Sonnenschein deutlich über dem vieljährigen Mittel, bei erheblich zu wenig Niederschlag. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Mess-Stationen.

Mit 19,0 Grad Celsius lag im August der Temperatur-Durchschnitt um 2,5 Grad über dem Wert der international gültigen Referenz-Periode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 1,5 Grad. Den August dieses Jahres kennzeichnete zunächst ein häufiges Auf und Ab zwischen sehr warmen oder heißen und kühleren Tagen. So kletterte das Quecksilber am 9. August in Rheinfelden am Hochrhein auf 35 Grad, am 12. August in Kaufbeuren nur auf 16 Grad.

Teils herrschten auch große Unterschiede zwischen dem Norden und Süden: Am 18. August meldete Diepholz in Niedersachsen ein Maximum von 17 Grad, Elsendorf-Horneck in Niederbayern dagegen 34 Grad. Die kälteste Nacht gab es am 14. August in Meßstetten auf der Schwäbischen Alb mit 3,1 Grad. Im letzten Monats-Drittel trumpfte der August nochmals mit hochsommerlicher Hitze auf. Dabei konnte man in Bernburg an der Saale, südlich von Magdeburg, acht Tage mit mehr als 30 Grad und sogar drei Tage mit über 35 Grad zählen. Dort wurde am 28. August mit 35,6 Grad auch die bundesweit höchste Temperatur des Monats gemessen.

Mit rund 65 Litern pro Quadratmeter (l/m²) erreichte der August nur 84 Prozent seines Klimawertes von 77 l/m². In den ersten beiden August-Dekaden brachten die Ausläufer von Tiefdruck-Gebieten vor allem im Süden mehrmals Niederschläge, oft begleitet von kräftigen Gewittern. Eine "Superzelle", das sind sehr große und langlebige Gewitterwolken, zog am 18. August vom Saarland bis nach Polen. Auf ihrem Weg richtete sie besonders in dem Gebiet südlich von Offenbach und nördlich von Aschaffenburg riesige Schäden durch Hagel und Orkanböen an.

Der meiste Regen im August fiel im Alpenvorland mit bis zu 270 l/m². Die größte Niederschlags-Tagessumme meldete Rettenberg-Kranzegg im Allgäu am 2. August mit 87,5 l/m². Doch auch im Süden blieben die meisten Stationen zu trocken. Im Nordosten erreichte die Regenmenge oft nicht einmal die Hälfte des Solls. Von der Ostseeküste über Brandenburg und Sachsen-Anhalt bis nach Sachsen kamen dabei örtlich nur um zehn l/m² zustande. Damit setzte sich auch im August die Dürre in Deutschland weiter fort.

Der Sonnenschein lag im August mit rund 220 Stunden rund zehn Prozent über dem Soll von 200 Stunden. Am meisten schien die Sonne im äußersten Nordosten mit bis zu 270 Stunden, am wenigsten am Alpenrand mit teils nur 180 Stunden. 

Kühles, feuchtes Bayern

Bayern zeigte sich im August mit 18,3 Grad neben Schleswig-Holstein als das kühlste, mit annähernd 100 l/m²  als das niederschlagsreichste und mit etwa 215 Stunden als das zweitsonnenscheinärmste Bundesland. Bei heftigen Gewittern fielen am 2. August in Rettenberg-Kranzegg im Oberallgäu 87,5 l/m² in kurzer Zeit. Geröll und Schlamm wurden auf Straßen gespült.

Ein Gewitter, das am frühen Abend des 18. August von Hessen heranzog, sorgte besonders von Kahl bis nach Alzenau, nördlich von Aschaffenburg, für verheerende Schäden. Hagel lagerte sich bis zu einem halben Meter hoch in Gärten ab, sintflutartiger Regen sorgte in Minutenschnelle für Überflutungen, und Orkanböen schlugen riesige Schneisen in den Wald, der ohnehin durch die Dürre schon sehr geschwächt war.


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