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"In praktisch allen Branchen nehmen Betriebe auch noch kurzfristig Bewerbungen an", heißt es von der IHK. Gut 250 Azubi-Plätze sind vakant.

(ty) Zum September treten 402 Jugendliche im Landkreis Pfaffenhofen eine Ausbildung in IHK-Berufen an. Das teilte die IHK für München und Oberbayern heute mit. Nach der vorläufigen Statistik zum Beginn des Ausbildungsjahrs bedeute dies ein Minus von 6,9 Prozent gegenüber dem September vergangenen Jahres. "Nach einem großen Zuwachs im Vorjahr liegt dieser Wert aber immer noch deutlich über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre", sagt Eduard Kastner, der Vorsitzende des IHK-Regional-Ausschusses Pfaffenhofen.

Kastner betont aber auch: "Es zeigt sich einmal mehr, dass unsere Betriebe angesichts des zunehmenden Fachkräfte-Mangels alle Register ziehen müssen, um ihre Lehrstellen zu besetzen und selbst ihren Nachwuchs ausbilden zu können." 

Die Wirtschaft im Landkreis – wie in ganz Oberbayern – habe auch heuer große Mühe, zum Beginn des Ausbildungsjahrs am 1. September alle Ausbildungsplätze zu besetzen. Mehr als ein Drittel der oberbayerischen Ausbildungsbetriebe klagten in einer aktuellen IHK- Umfrage darüber, dass sie nicht alle Ausbildungsplätze besetzen konnten, weil zumeist keine oder keine geeigneten Bewerbungen vorlagen.

Auch im Landkreis Pfaffenhofen sind – wie berichtet – aktuell noch 254 Lehrstellen frei, wie aus der Statistik der Arbeitsagentur hervorgeht, die auch Lehrstellen im Handwerk und in den freien Berufen berücksichtigt. "Demnach bleibt bislang deutlich mehr als ein Viertel der seit Jahresbeginn gemeldeten Ausbildungsplätze unbesetzt", rechnet die IHK vor. Den freien Stellen stünden nur noch 73 als unversorgt gemeldete Bewerber gegenüber.

Kastner ermutigt deswegen bislang erfolglose Schulabgänger, weiter ihre Chance zu suchen. "In praktisch allen Branchen nehmen Betriebe auch noch kurzfristig Bewerbungen an", sagt er: "Bis in den Oktober hinein kann man noch gut in die Ausbildung einsteigen."

Die Top-5 der IHK-Ausbildungsberufe im Landkreis Pfaffenhofen sind Berufskraftfahrer, Kaufleute für Büro-Management, Einzelhandels-Kaufleute, Industrie-Kaufleute und Verkäufer. Insgesamt absolvieren laut aktueller Mitteilung der IHK im Landkreis Pfaffenhofen Jugendliche in 54 verschiedenen IHK-Berufen eine Lehre.

Auch elf Flüchtlinge gehören laut IHK zu den neuen Auszubildenden in Industrie, Handel und Dienstleistungen – das sind drei mehr als im Vorjahr. Insgesamt seien damit im Landkreis Pfaffenhofen 33 Flüchtlinge in einer IHK-Ausbildung. "Die Integration der Flüchtlinge macht große Fortschritte, auch wenn Sprachprobleme und stellenweise auch rechtliche Hürden nach wie vor große Stolpersteine sein können", sagt Kanstner.

Immer mehr Betriebe sehen seinen Worten zufolge in den Flüchtlingen zukünftiges Fachkräfte-Potenzial, so der Vorsitzende des IHK-Regional-Gremiums. Laut einer IHK-Umfrage geben mittlerweile fast die Hälfte der befragten Betriebe an, dass Flüchtlinge für eine Ausbildung im Unternehmen geeignet seien – vor einem Jahr sagte das ein knappes Drittel. Fast zwei Drittel der befragten Betriebe wollen in Zukunft Geflüchtete ausbilden oder beschäftigen, so die IHK.

Insgesamt gibt es im Landkreis Pfaffenhofen aktuell 207 IHK-zugehörige Ausbildungsbetriebe. Sie stehen für rund 60 Prozent aller Ausbildungs-Verhältnisse. Freie Lehrstellen mit sofortigem Ausbildungsbeginn sind unter www.ihk-lehrstellenboerse.de zu finden.


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