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Die Reihe wurde eröffnet mit einem Referat über Erziehungsstile in Afrika. Im Oktober geht es um Arbeits-Migration am Beispiel Rumänien.

(ty) Eine Vortragsreihe zum Thema "Lebenswelten im Wandel" hat das Sachgebiet "Integration" am Pfaffenhofener Landratsamt ins Leben gerufen. Der Bildungs- und Erziehungs-Experte Frederic Lwano eröffnete diese Reihe mit einem Vortrag über die Erziehungsstile in Afrika. Weitere Veranstaltungen befassen sich mit der Arbeits-Migration am Beispiel Rumänien, mit der politischen und sozialen Lage in Afghanistan sowie mit psychologischen Phasen der Flucht. Am Ende dieses Beitrags finden Sie die Termin-Übersicht.

"Ob nun der geförderte Fachkräfte-Zugang, die Flucht-Migration oder die europäische Binnenwanderung – die Zuwanderung nach Deutschland, Bayern und in den Landkreis Pfaffenhofen erfolgt seit vielen Jahren und nicht erst seit der so genannten Flüchtlingskrise", bilanziert Landrat Martin Wolf (CSU).

"Auch, wenn gegenwärtig die Flucht vor Krieg und Verfolgung als die offenkundigste Ursache in der Öffentlichkeit diskutiert wird, bleiben die Zahlen der geflüchteten Personen weit hinter den Zuwanderern insgesamt zurück", sagt Galina Römmert-Rühle, Bildungs-Koordinatorin im Sachgebiet "Integration" am Landratsamt. 

"Die Suche nach Arbeit oder einfach die Aussicht einer besseren Lebens-Situation ist dagegen seit vielen Jahrzehnten der messbare primäre Zuwanderungsgrund", erläutert Gerhard Trautmannsberger, Bildungs-Berater im Sachgebiet "Integration" an der Kreisbehörde.

"Ungeachtet der Zuwanderungs-Gründe haben hierbei die ankommenden Menschen genauso wie die aufnehmende Gesellschaft die unterschiedlichsten Erfahrungen gemacht", heißt es aus dem Landratsamt. Um die verschiedenen Facetten dieses Wandels in Bereichen wie Bildung, Arbeit, Leben und Kultur tiefgehender zu beleuchten, habe man die Vortragsreihe "Lebenswelten im Wandel" aus der Taufe gehoben sowie dazu diverse Experten geladen.

Frederic Lwano eröffnete die Reihe mit dem Thema Bildung, indem er die Erziehungsstile Afrikas auf Basis von Werten wie Glaube, Familie und gesellschaftlicher Ordnung sowie deren Unterschiede zu den vorherrschenden Ansichten in Europa erläuterte. Er bot als Experte für Familien- und Erziehungs-Vorstellungen von Kulturen aus Subsahara-Afrika den Zuhörern einen Einblick in die kulturelle Prägung der Zuwanderer-Kulturen. Als erfahrener Referent von "Refugio München e.V." ist er eine anerkannte Fachkraft auf diesem Gebiet und konnte aufgrund seines eigenen Migrationswegs zahlreiche individuelle Aspekte einfließen lassen.

"Es wurde klar, dass Familiengründung und Kinderreichtum in Afrika stark im religiös-gesellschaftlichen Fundament verankert sind", fasst eine Sprecherin des Landratsamts zusammen. Anders als in Europa ergäben sich daraus Erziehungsstile, "die eine Kollektiv-Erziehung voraussetzen und die soziale Gemeinschaft über die Bedürfnisse des Individuums stellt". Dies werde letztlich im Rahmen des Transit-Prozesses "eine Herausforderung der aufnehmenden Gesellschaft und auch deren Bildungs-Institutionen bleiben".

Weitere Vorträge in dieser Reihe:

  • 10. Oktober: Maria Lie-Steiner (AWO München): "Arbeits-Migration am Beispiel Rumänien"
  • 18. November: Reinhard Erös (Kinderhilfe Afghanistan): "Afghanistan 2019 – politische und soziale Lage"
  • 23. Januar 2020: Melisa Budimlic (Refugio München e.V.): "Psychologische Phasen der Flucht"

Die Veranstaltungen finden jeweils um 19 Uhr im großen Sitzungssaal des Landratsamts von Pfaffenhofen statt. Alle interessierten Bürger sind dazu eingeladen; eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Das Sachgebiet "Integration" an der Kreisbehörde ist unter der Telefonnummer (0 84 41) 27 29 61 oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! erreichbar.


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