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Der diesjährige Klimaschutz-Preis ging an Glasmann-Ingenieure, die Tafel, die Bürgerenergie-Genossenschaft und den Bund Naturschutz.

(ty) Zum vierten Mal ist am Wochenende der Pfaffenhofener Klimaschutz-Preis im Festsaal des Rathauses vergeben worden. Für die Auszeichnung, die heuer in insgesamt vier Kategorien verliehen wurde, waren 16 unterschiedliche Projekte nominiert. Gewürdigt werden mit dem Preis konkret Leistungen, die im besonderen Maße zum Klimaschutz in der Kreisstadt beitragen. Außerdem soll er die vorbildlichen Beispiele für Klimaschutz nach außen tragen und "andere anregen, gleiches zu tun", erklärte Bürgermeister Thomas Herker (SPD) in seiner Begrüßung.

Andreas Herschmann (SPD), Referent für Energie und Klimaschutz im Stadtrat, erinnerte daran, dass der Klimawandel uns konkret betreffe. In den vergangenen Jahren seien zwar einige politische Maßnahmen auf den Weg gebracht worden, diese würden aber wohl nicht ausreichen. Er betonte, wie wichtig es sei, auf erneuerbare Energien zu setzen und sich so unabhängig von Energie-Importen zu machen. Für die Stadt mit ihrem Einsatz für den Klimaschutz fand er lobende Worte und wies in dem Zusammenhang auf die vorbildlichen nominierten Projekte hin, die er dann ausführlich vorstellte.

Den Jurypreis für innovatives und besonderes Engagement erhielten diesmal die "Glasmann Ingenieure" für ihr CO2-neutrales Bürogebäude, das sie energetisch saniert und um einen energie-effizienten Neubau erweitert hatten. Mit dem Publikumspreis wurde die "Tafel" in Pfaffenhofen geehrt, die wöchentlich über vier Tonnen Lebensmittel sammelt und an bedürftige Menschen verteilt. Die Auszeichnung für die höchste CO2-Einsparung erhielt die Bürgerenergie-Genossenschaft, die mit ihren Projekten in der Region pro Jahr 11 599 Tonnen CO2-einspart und damit einen großen Beitrag zur Energiewende leistet.

Heuer gab es zum ersten Mal einen Klimaschutz-Sonderpreis für besonders nachhaltiges Verhalten. Über den durfte sich der Bund Naturschutz (BN) freuen, der sich mit dem Energiespardorf das Thema Umweltbildung auf die Fahnen geschrieben hat. 

An diesem Abend bekamen außerdem die aktivsten Pedalritter, die im Juli an der hiesigen Aktion "Stadtradeln" teilgenommen hatten, ihre Auszeichnungen. Insgesamt 228 Radler hatten in dem dreiwöchigen Aktions-Zeitraum zusammen genau 62 067 Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt und somit rechnerisch knapp 9000 Kilogramm an CO2 eingespart.

Festredner Franz Alt hielt ein Plädoyer für den Klimaschutz.

Franz Alt, renommierter Fernseh-Moderator, Journalist und Buchautor, hielt als Festredner des Abends ein leidenschaftliches Plädoyer für den Klimaschutz und gegen ignorantes Verhalten. Der "Homo Sapiens" spiele "Homo Dummkopf" – und das trotz der allgegenwärtigen Warnzeichen für den Klimawandel, befand Alt. Er betonte zudem, dass die Klima- und die Flüchtlingsfrage zusammenhängen und dass der Flüchtlingsstrom von 2016 gegebenenfalls nur ein "harmloses Vorspiel" gewesen sei.

Es gebe aber auch Hoffnung, sagte Alt: "Jedes Problem, das von Menschen gemacht ist, ist von Menschen lösbar." Dabei unterstrich er die entscheidende Rolle alternativer Energie-Quellen. Neben der Wind- und Wellenkraft, der Erdwärme und der Biomasse, sei es besonders wichtig, die Sonne zu nutzen, die den ganzen Tag auf unsere Dächer scheine. "Die Lösung steht am Himmel", betonte er wiederholt und gab zu bedenken, dass die Sonne keine Rechnung stelle. Was die Sonne möglich macht, zeigte Alt anhand vieler positiver Beispiele für den weltweiten Einsatz von Solartechnik.

Es sei alles vorstellbar – und Deutschland könne dazu die nötige Technik liefern. Deutsche Ingenieure seien am Bau von Energie-Anlagen auf der ganzen Welt beteiligt. Alt betonte außerdem den Vorbild-Charakter von Pfaffenhofen und bezeichnete die für den diesjährigen Klimaschutz-Preis Nominierten als Pioniere, die an der neuen Welt mitarbeiten. "Wir brauchen viele Pfaffenhofens", forderte Alt. 

Musikalisch begleitet wurde der Abend von der Band "Hopfengold", die klimaneutral, sprich: ohne Strom, die Besucher unterhielt. Nach dem Festabend gab es ein Buffet mit Köstlichkeiten aus regionalen Produkten sowie viel Zeit für persönliche Gespräche und angeregte Diskussionen.


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