Am 4. Dezember geht es bei einem Vortrag im Kelten- und Römer-Museum um einen orientalischen Kult in Konkurrenz zum Christentum.
(ty) Passend zur Jahreszeit bietet das Kelten- und Römer-Museum Manching am Mittwoch, 4. Dezember, einen kostenfreien Vortrag zum Thema "Die Mysterien des Mithras – Ein orientalischer Kult in Konkurrenz zum Christentum". Professor Peter Herz von der Universität Regensburg referiert an diesem Abend ab 18 Uhr über einen antiken Gott, dessen Mysterienkult zahlreiche Gemeinsamkeiten mit dem christlichen Glauben erkennen lässt. Die Dauerausstellung des Museums ist an diesem Tag bis zum Beginn des Vortrags geöffnet.
Der Kult des Mithras gehörte zu den populärsten Religionen der römischen Kaiserzeit und erfreute sich vor allem in den Grenzregionen entlang von Donau und Rhein großer Beliebtheit. So haben sich in der Provinz Raetien beispielsweise Relikte eines Mithräums in Königsbrunn (Landkreis Augsburg) erhalten. Da keine ausführlichen Kultsatzungen überliefert sind, die die Theologie des Mithras fassbar machen, ist vor allem auf archäologische Zeugnisse, Inschriften sowie gelegentliche schriftliche Zeugnisse zurückzugreifen.
Peter Herz entwirft in seinem spannenden Vortrag folgendes Bild: Beim Mithraismus handelte sich um einen Mysterienkult, der in kleinen lokalen Einzelgemeinden organisiert war und in dem die Gläubigen über eine Abfolge von Weihestufen zum obersten Rang eines "Vaters" aufsteigen konnten. Mithras wurde von den Gläubigen sehr oft zusammen mit dem Gott "Sol" angerufen, seine Verehrung orientierte sich also an der Sonne und den Gestirnen. Der Kult existierte nicht isoliert, sondern Mithras stand vielmehr in Konkurrenz zu einer Reihe von anderen orientalischen Religionen, etwa zum Christentum. Aber es gab auch Parallelen: So gilt beispielsweise der 25. Dezember als Geburtstag des Mithras.
Weitere Termine in der Reihe "Manchinger Vorträge zur Archäologie und Geschichte":
- Mittwoch, 22. Januar, 18 Uhr: Bernd Sorcan vom archäologischen Museum in Kelheim spricht zum Thema: "Mauern – Gruben – Tore: Das keltische Oppidum von Kelheim"
- Mittwoch, 12. Februar, 18 Uhr: Professor Sebastian Sommer vom bayerisches Landesamt für Denkmalpfle spricht unter der Überschrift: "1000 Kilometer und noch kein Ende – Der Donaulimes auf dem Weg zum Unesco-Welterbe"
- Mittwoch, 18. März, 18 Uhr: Professor Markus Trunk von der Universität Trier spricht über: "Aus Barbaren werden Römer: Segobriga – Vom keltiberischen Oppidum zur römischen Stadt"
"Weihnachtsbazar"
Das Kelten- und Römer-Museum Manching und der Keltisch-Römische Freundeskreis Manching laden am Sonntag, 15. Dezember, ab 10 Uhr zu einem großen "Weihnachtsbazar" mit Begleitprogramm ein. Den ganzen Tag über steigt ein Flohmarkt, es gibt Kuchen und Glühwein. Um 11 Uhr und um 13 Uhr trägt die Geschichten-Erzählerin Ulrike Mommendey winterliche Märchen vor. Um 14 Uhr beginnt unter dem Motto "Tränen der Götter – Dein Bernstein-Amulett" ein Workshop für Kinder und Jugendliche ab acht Jahren. Um 15.30 Uhr startet eine offene Führung unter dem Motto "Keltengold und Römerschiffe". Für musikalische Unterhaltung mit Weihnachts-Liedern sorgen "Die Krautbuckelbläser".