Drei Männer im Alter von 22, 30 und 31 Jahren sollen sich in München immer wieder in Paketliefer-Fahrzeugen bedient haben.
(ty) Seit Anfang September dieses Jahres war im Zuständigkeits-Bereich des Münchner Polizeipräsidiums ein Anstieg von Diebstählen aus Paketliefer-Fahrzeugen verzeichnet worden. Nach umfangreichen Ermittlungen des Kriminal-Kommissariats 55 – zuständig für Ermittlungen in Sachen Bandendiebstahl – sind laut heutiger Mitteilung drei Bulgaren im Alter von 22, 30 und 31 Jahren als Tatverdächtige in der bayerischen Landeshauptstadt festgenommen worden. Das Trio sitzt jetzt in U-Haft.
Am 28. Oktober beobachtete nach Angaben der Polizei eine Zeugin in München-Schwabing zwei Männer, die mit ihrem Skoda in der Nähe eines geparkten Paketliefer-Fahrzeugs anhielten. "Einer der beiden stieg aus und danach stieg er durch die unversperrte Hecktür in den Laderaum des Fahrzeugs", berichtet die Polizei. "Nach kurzer Zeit verließ er das Fahrzeug und fuhr mit dem wartenden unbekannten Mann davon." Zu einem vollendeten Diebstahl sei es in diesem Fall nicht gekommen. Mit Hilfe der Zeugen-Aussage konnte allerdings das Kennzeichen des Pkw ermittelt werden.
Die Kriminalbeamten stellten in diesem Zusammenhang bei ihren Ermittlungen fest, dass das besagte bulgarische Kennzeichen im Bereich Passau bereits seit September wegen Tankbetrugs zur Fahndung ausgeschrieben war. Weitere Ermittlungen des Kommissariats, die in enger Zusammenarbeit mit dem bayerischen Landeskriminalamt (LKA) erfolgten, führten dann laut heutiger Mitteilung am 14. November zur Festnahme der drei Tatverdächtigen in der Münchner Ludwigsvorstadt.
Als für die drei Männer die Handschellen klickten, entsorgten sie nach Angaben der Polizei gerade Verpackungs-Materialen in einem Container. Bei der anschließenden Durchsuchung des Wagens sei eine große Anzahl von teilweise original verpackten Gegenständen – mehr als 80 – sichergestellt worden. Die drei Bulgaren wurden nach ihrer Festnahme dem zuständigen Ermittlungsrichter vorgeführt: Dieser habe für alle drei Beschuldigten die Untersuchungshaft angeordnet. Es geht um schweren Bandendiebstahl.
Derzeit, so hieß es heute, laufen noch weitere Ermittlungen zur Klärung der Herkunft des Diebesguts sowie bezüglich der genauen Anzahl der Taten. Bei den gestohlenen Gegenständen handelt es sich laut Polizei um elektronische Artikel, Kosmetik, Kleidung und andere Waren, die häufig im Versandhandel bestellt werden. Die genaue Schadenshöhe im Wert von mehreren tausend Euro sei ebenfalls noch Gegenstand der Ermittlungen.