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Richard Fischer (36) als Bürgermeister-Kandidat bestätigt. Liste der Stadtrats-Kandidaten wuchs von 24 auf 30. Haiplik: "Historische Situation."

(ty) Manchmal müssen auch Lehrer nachsitzen. So brauchte es in dieser Woche für die Pfaffenhofener ÖDP einen neuen Anlauf, um den 36-jährigen Gymnasial-Lehrer Richard Fischer zum Bürgermeister-Kandidaten zu küren und um die Stadtrats-Liste für die im März anstehende Kommunalwahl zu beschließen. Zwar waren die entsprechende Aufstellungs-Versammlung bereits Anfang des vergangenen Monats abgehalten worden, dabei ist den Ökodemokraten allerdings nach eigenen Angaben ein Formfehler unterlaufen. Ein Gutes aber hatte die Wiederholung: Statt zunächst 24 gibt es jetzt 30 Stadtrats-Kandidaten (siehe unten).

Vor diesem Hintergrund sind Fischer & Co. auch bemüht, den positiven Nebeneffekt dieses Malheurs zu unterstreichen. Dass es eben gelungen ist, nun im Frühjahr mit einer vollständigen Stadtrats-Liste in die Wahl zu ziehen. Auf der nolens volens beschlossenen neuen ÖDP-Liste finden sich insgesamt 30 Bewerber  – so viele Stadtrats-Sitze gibt es insgesamt. Außerdem gibt es sogar zwei Ersatz-Kandidaten. Das Pfaffenhofener ÖDP-Urgestein Reinhard Haiplik, Gymnasial-Lehrer im Ruhestand, spricht angesichts dieser Personaldecke und der komplettierten Liste von einer "historischen Situation der Partei vor Ort". Er sitzt aktuell neben Fischer für die ÖDP im Stadtrat.

Notwendig geworden war die Wiederholung der Aufstellungs-Versammlung vom 7. November laut Pressemitteilung der ÖDP durch einen Formfehler. Dieser wurde begangen, "da einer der beiden ursprünglich Wahlbeauftragten, also derjenigen, die Protokoll und Formulare zur Stadtverwaltung bringen, keinen Wohnsitz in der Kreisstadt hat", erklärt die Partei. Weil nach der Vorstellung des Programms – so heißt es – aber weitere Pfaffenhofener ihre Unterstützung angekündigt hatten, machte die ÖDP nach eigener Darstellung aus der Not eine Tugend und bemühte sich, die Liste von ursprünglich 24 Kandidaten noch auszubauen. Was gelungen ist.

"Dass es so viele werden, übertrifft noch unsere Erwartungen", erklärte der zweite ÖDP-Kreisvorsitzende Gustav Neumair, der auch die Versammlung leitete. Richard Fischer, der abermals mit 100 Prozent der abgegebenen Stimmen zum Bürgermeister-Kandidaten der Pfaffenhofener ÖDP gewählt wurde, befand mit Blick auf die abgesegnete Liste der Stadtrats-Bewerber: "Uns ist ein ansprechendes Angebot für alle Bürger der Stadt gelungen, wir haben eine ausgewogene Mischung der Geschlechter, eine Altersspanne von 23 bis 67 Jahren, profilierte Akademiker und Praktiker."

Was Fischer besonders freue, sei, "dass es so viele ehrenamtlich engagierte Menschen sind, sei es für die Umwelt, sei es im sozialen Bereich, sei es in Sport, Kirche oder Feuerwehr." Er findet: "Wir zeigen mit der Liste, dass Nachhaltigkeit für uns nicht nur Lifestyle, sondern Überzeugung ist."

Als Bürgermeister-Kandidat will Fischer den seit 2008 im Amt befindlichen Thomas Herker (SPD) vom Thron stoßen. Im Stadtrat bildet die ÖDP seit bald zwölf Jahren mit den Sozialdemokraten, den Grünen und den Freien Wählern die so genannte bunte Koalition. Während die SPD weiterhin auf Herker setzt und die Grünen ihn ebenfalls unterstützen, verzichten auch die Freien Wähler auf einen eigenen Bürgermeister-Kandidaten. Für die CSU geht der Ortsvorsitzende Christian Moser ins Rennen.

Die Stadtrats-Kandidaten der ÖDP:

1 Richard Fischer, 36 Jahre, Gymnasial-Lehrer

2 Reinhard Haiplik, 65, Studiendirektor a. D.

3 Bernhard Ugele, 64, Dipl.-Biochemiker

4 Siegfried Ebner, 59, Dipl.-Ing. Umwelttechnik

5 Michaela Schachner, 33, Ergotherapeutin, Erzieherin

6 Franz Sendtner, 58, Apotheker

7 Ruth Rothbucher, 31, Inhaberin

8 Christian Amon, 39, Logopäde

9 Thomas Kastner, 36, staatlich geprüfter Lebensmittel-Verarbeitungs-Techniker

 

10 Georg Gaßner, 31, Gymnasial-Lehrer

11 Renate Gürtner, 42, Bankkauffrau

12 Martin Rieder, 39, Schreiner-Meister

13 Elisabeth Fischer, 63, Hausfrau

14 Thomas Gürtner, 46, Physiotherapeut

15 Albert Burger, 63, Installateur

16 Andrea Seeger-Fischer, 62, Architektin

17 Elisabeth Liedl, 36, Versicherungs-Kauffrau

18 Johanna Bischl, 67, Hausfrau

19 Torben Render, 23, Student

20 Christian Rachl, 33, staatlich geprüfter Natur- und Landschaftspfleger

 

21 Anna Schmid, 36, Industrie-Kauffrau

22 Bettina Rachl-Jakob, 29, Pädagogin, Wildnispädagogin, Tagesmutter

23 Gabriela Schachner, 56, Fleischer-Fachverkäuferin

24 Andreas Fischer, 64, Bautechniker

25 Matthias Wurm, 34, Gymnasial-Lehrer

26 Elke Schäl, 55, Hebamme

27 Melanie Gürtner, 36, Sozial- und Bildungswissenschaftlerin

28 Christof Thron, 55, Diplom-Biologe

29 Franziska Gassner, 31, Gymnasial-Lehrerin

30 Franz Heidenkampf, 51, Bilanzbuchhalter


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