Beim Einheimischen-Modell können jetzt auch für Rückkehrer zum Zug kommen. Neues Programm für alle Einkommens-Schichten.
(ty) Künftig können sich auch Pfaffenhofener, die vorübergehend anderswo gelebt haben, um Bauplätze oder Wohnungen nach dem so genannten Einheimischen-Modell bewerben. Der Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung am vergangenen Donnerstagabend einstimmig beschlossen, dass Rückkehrer nach einer Abwesenheit von bis zu zehn Jahren wieder bei der Vergabe berücksichtigt werden. "Angerechnet werden dann die Zeiten, in denen die Betroffenen ihren Wohnsitz in Pfaffenhofen hatten", heißt es dazu aus dem Rathaus.
Mit der Entscheidung wolle der Stadtrat beispielsweise jüngeren in Pfaffenhofen verwurzelten Bürgern eine Rückkehr in ihre Heimatstadt erleichtern, wenn sie wegen eines Studiums vorübergehend woanders gewohnt haben. "Die Stadt kehrt mit dieser Entscheidung zu einer ähnlich sinnvollen Regelung zurück, wie sie bis vor rund einem Jahr gegolten hat", heißt es in einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung. Anlass für die damalige Änderung sei eine rechtliche Vorgabe der Europäischen Union (EU) gewesen.
In Übereinstimmung mit dem bayerischen Städtetag hat die Stadtverwaltung nun eine Grundlage entwickelt, die eine Berücksichtigung von "Rückkehrern" beim Einheimischen-Modell ermöglicht, wenn ein Bezug des Bewerbers zur örtlichen Bevölkerung noch angenommen werden kann.
Der Pfaffenhofener Stadtrat hat darüber hinaus ein Programm verabschiedet, mit dem die Stadt bezahlbaren Wohnraum für alle Einkommens-Schichten schaffen will. Das Modell richtet sich sozusagen auf einer Zwischenebene an Bauherren, die beim Einheimischen-Modell nicht zum Zug kommen. Erstmals wendet die Stadt nach eigenen Angaben dieses Modell im neuen Baugebiet Heißmanning-Weingartenfeld an.
"Die Stadt möchte beim freien Verkauf von Grundstücken, die nicht im Einheimischen-Modell vergeben werden, den Preisdruck nicht mit anheizen", wird dazu erklärt. "Deshalb bemüht sich die Verwaltung bei neu ausgewiesenen Baugebieten darum, über die 50 Prozent Fläche für das Einheimischen-Modell hinaus zusätzliche Flächen zu kaufen."
Diese Grundstücke werden – so wird dazu erläutert – zu einem Preis unter dem marktüblichen Grundstückspreis an Bewerber verkauft, die bestimmte soziale Kriterien erfüllen. Die Vergabe erfolge nach ähnlichen Bedingungen wie beim Einheimischen-Modell, teilte die Verwaltung mit.
Die Kreisstadt zahle zudem bei diesen Grundstücken nach der Fertigstellung der Häuser auf Antrag einen Ökobonus in Höhe von bis zu 50 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche, wenn das Gebäude bestimmte ökologische Anforderungen erfülle. Das seien zum Beispiel KfW-Standards, eine Regenwasser-Zisterne für die Toiletten-Spülung oder eine Wärmedämmung aus nachwachsenden Rohstoffen.
Informationen zum Einheimischen-Modell der Stadt Pfaffenhofen sowie zu allen Grundstücken, die von der Stadt vergeben werden, gibt es unter www.pfaffenhofen.de/einheimischenmodell
Lesen Sie auch:
Rund 110 neue Baugrundstücke in Ortsteilen von Pfaffenhofen geplant