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CSU-Politiker verweist auf Pilotprojekt in Mellrichstadt. Zudem schweben ihm ein "Haus der Pflege" und Demenz-WGs vor.

(ty) Christian Moser, Bürgermeister-Kandidat und Vorsitzender der Pfaffenhofener CSU, will ein Pflege-Übungs-Zentrum in der Kreisstadt ansiedeln. Das hatte er – wie berichtet – bereits signalisiert. In einer Pressemitteilung nennt der 29-jährige Jurist nun weitere Details zu seiner Idee. Er verweist dabei unter anderem auf ein Pilotprojekt im Kreis Rhön-Grabfeld. Ihm schwebt in diesem Zusammenhang ein "Haus der Pflege" vor, in dem außerdem eine Demenz-Tagespflege-Einrichtung sowie Demenz-Wohngemeinschaften angesiedelt werden könnten.

"Ein Pflege-Übungs-Zentrum soll vor allem den Herausforderungen der häuslichen Pflege gerecht werden", so Moser. Die Gesellschaft werde zunehmend älter. Das sei erfreulich, gleichzeitig steige aber der Bedarf an geeigneter Pflege-Infrastruktur. Dabei wird laut Moser oft vergessen, dass der Großteil der Pflege durch die Angehörigen selbst erbracht wird. "In Bayern ist der Wunsch, zu Hause gepflegt zu werden und zu Hause zu pflegen, sehr groß." Es sei deshalb wichtig, dass man neben den Angeboten der voll- und teilstationären Pflege auch die häusliche Pflege noch besser unterstütze. Ein Baustein dazu sei eben ein Pflege-Übungs-Zentrum.

Der Freistaat Bayern – so Moser weiter – habe zusammen mit der Caritas im Jahre 2017 ein Pilotprojekt gestartet und in Mellrichstadt im Landkreis Rhön-Grabfeld ein erstes Pflege-Übungs-Zentrum gegründet. "Die ersten Ergebnisse scheinen sehr positiv zu sein", erklärt der Pfaffenhofener CSU-Chef. Ein Pflege-Übungs-Zentrum setze dort an, wo für viele Familien eine schwierige Zeit beginne – denn oftmals kommt eine Pflege-Situation sehr unerwartet für die Familien. "Oft muss eine schnelle Lösung her. Die Familien sind dabei oft überfordert und fragen: Wie geht es weiter? Was muss zu Hause vorbereitet werden?"

In einem Pflege-Übungs-Zentrum sind laut Moser ein oder zwei Wohneinheiten untergebracht, in denen Angehörige mit den zu Pflegenden bis zu drei Wochen wohnen können – um zu üben, wie das weitere Leben gestaltet werden kann. Es solle dabei möglichst wohnungsgetreu geübt werden. "Deshalb können entsprechende Barrieren, wie sie in einer Wohnung oder einem Haus vorhanden sind, individuell eingebaut werden", erklärt Moser. Den Familien werde dabei von Pflege-Fachkräften in diesem Zeitraum professionelle Hilfe, Beratung und Anleitung angeboten, um den Pflege-Alltag zu meistern. So würden den Angehörigen zum Beispiel die nötigen Techniken gezeigt oder sie würden beraten, wie sie ihre eigene Wohnung pflegegerecht umstellen könnten.

Grundriss des Pflege-Übungs-Zentrums in Mellrichstadt. (Quelle: Caritas / www.pflege-übungs-zentrum.de)

"So schaffen wir es, dass wir den Menschen die Angst vor einer solchen Pflege-Situation nehmen können", sagt Moser. Die pflegerischen Leistungen werden seinen Worten zufolge dabei – je nach Pflegegrad – von den Krankenkassen übernommen. Lediglich für die Unterbringung müssten die Nutzer einen Eigenanteil aufbringen. Um das Vorhaben Pfaffenhofen umzusetzen, hat Moser nach eigenem Bekunden bereits erste Gespräche mit der Caritas geführt – die im Hinblick auf ein mögliches Projekt in der Kreisstadt "sehr positiv waren", wie er sagt.

"Die Caritas betreibt bereits das Pflege-Übungs-Zentrum in Mellrichstadt und hätte das Know-How, um auch in Pfaffenhofen eine solche Einrichtung von pflegerischer Seite her zu unterstützen", findet er. Moser hat  nach eigenen Angaben zudem schon mit Landrat Martin Wolf (CSU) und dem Sozialamt am Landratsamt von Pfaffenhofen über die Sinnhaftigkeit des Projekts gesprochen sowie weitere Eckpunkte für ein Pflege-Übungs-Zentrum in der Kreisstadt abgesteckt. "Die Idee stößt bei allen auf große Zustimmung, weil die Herausforderungen in der Pflege offenkundig sind", so Moser.

Nun wolle der CSU-Bürgermeister-Kandidat zeitnah abklären, ob das Gesundheits-Ministerium aus dem Modellprojekt ein Regelprojekt für ganz Bayern mache und auch eine Einrichtung in Pfaffenhofen entsprechend fördern würde. Zur Örtlichkeit stelle sich Moser ein "Haus der Pflege" vor, in dem zum einen das Pflege-Übungs-Zentrum untergebracht sei und zum anderen eine Demenz-Tagespflege-Einrichtung eingerichtet werden könnte. "So genannte Demenz-WGs haben andernorts hervorragende Ergebnisse erzielt, das wäre für Pfaffenhofen eine super Lösung", so Moser. Das wäre nach seiner Meinung ein weiterer Baustein für eine Stadt, in der man in Würde alt werden könne. 


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