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VW-Fahrer soll bei Großmehring den kompletten Verkehr ausgebremst und auf offener Straße auf einen 35-Jährigen eingedroschen haben.

(ty) Unfassbare Szenen haben sich angeblich gestern auf der Staatsstraße 2231 im Gemeinde-Bereich von Großmehring abgespielt. Erst soll ein VW-Fahrer derart halsbrecherisch eine ganze Kolonne überholt haben, dass der Gegenverkehr bis zum Stillstand bremsen musste, um einen Frontal-Crash zu verhindern. Dann soll er auch die überholte Kolonne zum Stillstand gebracht haben und aus seinem Pkw mit KEH-Kennzeichen gestiegen sein. Mit einem Lkw-Fahrer soll der Rowdy nun mitten auf der Straße einen Streit angefangen, diesen beleidigt und letztlich mit einer Wasserwaage verprügelt haben. Jetzt laufen umfangreiche strafrechtliche Ermittlungen, Zeugen sollen sich melden.

Der Reihe nach. Ein 35 Jahre alter Brummi-Fahrer aus dem Landkreis Eichstätt war nach Angaben der Ingolstädter Verkehrspolizei gestern Mittag gegen 12.20 Uhr mit seinem Sattelzug auf der Staatsstraße 2231 – von Theißing her kommend – in Richtung Demling unterwegs. Vor ihm fuhr ein Traktor mit knapp 30 Kilometern pro Stunde, den er nicht überholen konnte. Hinter ihm sei ein weiterer Sattelzug gefahren, dem wiederum zwei Pkw gefolgt seien. Als dritter Pkw sei dann von hinten ein VW-Touran herangekommen, der die gesamte Kolonne trotz des nahenden Gegenverkehrs in einem Zug überholen wollte – und dies auch tat.

Damit begann die ganze Aufregung. "Der Gegenverkehr musste dabei bis zum Stillstand hin abbremsen und in den Grünstreifen ausweichen, um einen Frontal-Zusammenstoß zu verhindern", berichtet die Verkehrspolizei. Der Überholer selbst quetschte sich, so heißt es weiter, mit seinem VW-Touran in allerletzter Sekunde gerade noch zwischen dem Sattelzug des 35-Jährigen und dem Bulldog auf seine Fahrbahnseite zurück. "Er schnitt beim Einscheren jedoch den Lkw-Fahrer derart, dass dieser ebenfalls scharf abbremsen musste und daraufhin seine Hupe betätigte", so ein Polizei-Sprecher.

Dies veranlasste laut Polizei vermutlich den VW-Rowdy dazu, seinerseits nun bis zum Stillstand abzubremsen, aus seinem Fahrzeug zu steigen und mit dem 35-jährigen Brummi-Lenker mitten auf der Straße einen Streit vom Zaun zu brechen, bei dem auch mehrfach Beleidigungen geäußert worden sein sollen. Das war aber erst der Anfang dieser Konfrontation, denn die große Eskalation stand noch bevor.

Beschrieben wird der Autofahrer laut Polizei-Erkenntnissen als zirka 40 Jahre alt, mit südosteuropäischem Akzent. Er sei zu seinem VW gegangen, habe aus dem Kofferraum eine ungefähr einen Meter lange Wasserwaage geholt und sei dann zu dem Sattelzug zurückmarschiert.

Laut der weiteren Schilderung der Ingolstädter Verkehrspolizei riss der VW-Rowdy anschließend die Fahrertür des Lastwagens auf, woraufhin es zunächst zu einem weiteren Wortgefecht mit dem längst wieder in seinem Lkw sitzenden Brummi-Fahrer gekommen ist. Letztlich, so heißt es weiter, habe der Autofahrer mit der geholten Wasserwaage auf den 35-jährigen Sattelzug-Fahrer aus dem Landkreis Eichstätt eingeschlagen.

Der Attackierte habe die Schläge zwar mit dem Unterarm abwehren können, sich dabei allerdings leichte Verletzungen zugezogen. Von weiteren Schlägen habe der Rowdy durch seine Beifahrerin, die inzwischen ausgestiegen und dazugekommen sei, abgehalten werden können.

Anschließend sei der rabiate Autofahrer wieder in seinen Wagen gestiegen und davongefahren. Der angegriffene  Brummi-Fahrer habe sich noch das Kelheimer Kennzeichen des VW-Touran notiert und sei daraufhin direkt zur Polizei gefahren, um den Vorfall zur Anzeige zu bringen.

Dem Verkehrs-Rowdy blüht nun ebenso massiver wie umfangreicher strafrechtlicher Ärger. Wie heute gemeldet wurde, wird gegen den Mann jetzt wegen Gefährdung des Straßenverkehrs und wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr sowie wegen gefährlicher Körperverletzung und wegen Beleidigung ermittelt.

Um das ganze Geschehen genau aufklären zu können, bittet die zuständige Ingolstädter Verkehrspolizei um sachdienliche Hinweise unter der Telefonnummer (08 41) 93 43 - 44 10. Vor allem werden zwei Zeugen darum gebeten, sich mit den Beamten in Verbindung zu setzen: Eine etwa 40 bis 40 Jahre alte Fahrerin im Gegenverkehr, die mit einem dunklen Audi (laut Polizei vermutlich A4, Stufenheck, Baujahr zirka 2004) unterwegs war, sowie ein weiterer Verkehrsteilnehmer, der den Vorfall – zumindest auszugsweise – mit seinem Handy gefilmt haben soll.

Einen weiteren beklemmenden Vorfall unter Verkehrsteilnehmern hat es in Mainburg gegeben; lesen Sie dazu: Streit an Waschanlage eskaliert: 47-Jähriger zückt ein Messer


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