Internationale Kooperation von Polizei und Justiz führte letztlich zur Festnahme eines heute 46-Jährigen in Rumänien.
(ty) Am 19. November 2016 hatte sich in Schierling (Kreis Regensburg), der südlichsten Gemeinde der Oberpfalz, eine zunächst nicht bekannt gewordene Gewalttat abgespielt, bei der ein heute 51-Jähriger schwer verletzt worden war. Der mutmaßliche Täter hatte sich zunächst ins Ausland abgesetzt. Allerdings: "Durch eine intensive Zusammenarbeit rumänischer und deutscher Polizei- und Justizbehörden konnte ein heute 46-Jähriger im Ausland festgenommen und dem ordentlichen Verfahren zugeführt werden", wurde jetzt aus dem Polizeipräsidium der Oberpfalz mitgeteilt.
In den frühen Morgenstunden des besagten Samstags im November 2016 war laut der Schilderung der Polizei ein rumänischer Staatsangehöriger im Schierlinger Ortsteil Eggmühl auf einem Firmen-Gelände bei einer Auseinandersetzung schwer am Kopf verletzt worden.
Der zunächst nicht ansprechbare Mann war damals vom Rettungsdienst versorgt sowie anschließend in ein Regensburger Krankenhaus gebracht worden. "Lebensgefahr war zu diesem Zeitpunkt nicht auszuschließen", berichtet ein Polizei-Sprecher.
Erst am 21. November 2016 war der Polizei im Rahmen anderer Ermittlungen der genannte Vorfall bekannt worden, sodass erst dann die ersten Maßnahmen eingeleitet werden konnten. Der Verletzte selbst habe wiederum erst zwei Tage später zu den Geschehnissen befragt werden können.
Demnach, so fasst die Polizei zusammen, soll ein Moldauer am Tag der Tat zwischen 1 und 1.30 Uhr mit einem Gegenstand auf den Kopf seines Opfers geschlagen und ihm zudem mehrfach gegen den Körper getreten haben. Der nun zwar namentlich bekannte Tatverdächtige konnte vor Ort jedoch nach der verstrichenen Zeit nicht mehr angetroffen werden.
"Auch die Spuren am Tatort waren nach einigen Tagen schwer zu sichern", berichtet das Polizeipräsidium der Oberpfalz rückblickend. Dennoch gaben die Polizeibeamten nicht auf. "Die weiteren Ermittlungen ließen vermuten, dass sich der Gewalttäter ins Ausland abgesetzt hat und dort verborgen hielt."
Die Staatsanwaltschaft Regensburg hatte daher noch im November 2016 einen Haftbefehl beim zuständigen Ermittlungsrichter erwirkt. Im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit mit den rumänischen Behörden sei es auf Grundlage eines europäischen Haftbefehls gelungen, den Beschuldigten an seinem Aufenthaltsort in Rumänien festzunehmen.
Schließlich, so wurde jetzt bekanntgegeben, sei der Festgenommene nun am 30. Dezember 2019 von Regensburger Kriminal-Beamten in Rumänien übernommen sowie nach seiner Anhörung vor einem Ermittlungsrichter in eine deutsche Justizvollzugsanstalt gebracht worden. Dort wartet er nun auf seinen Prozess.
Dem gelungenen Zusammenspiel von Polizei und Justiz über Ländergrenzen hinweg sei es zu verdanken, dass sich der dringend Tatverdächtige nun den Vorwürfen wegen einer erheblichen Straftat gegen die körperliche Unversehrtheit stellen müsse, heißt es aus dem Polizeipräsidium der Oberpfalz.