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Drei Mal holten die Kriminellen von der 80-Jährigen Geld ab. Am Ende löste das Opfer sogar einen hohen Sparvertrag auf.

(ty) Über einige Wochen hinweg haben mehrere dreiste Betrüger, die sich als Polizeibeamte ausgegeben haben, eine Rentnerin aus dem Landkreis Ebersberg massiv unter Druck gesetzt sowie am Ende von ihr mehrere hunderttausend Euro in bar erbeutet. Die 80-Jährige übergab insgesamt drei Mal Geld an die Kriminellen – insgesamt eine Summe im mittleren sechsstelligen Euro-Bereich. Das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord berichtet heute von dem Fall, der demnach bereits Mitte des vergangenen Monats seinen Anfang genommen hat. Zugleich warnt die Kripo einmal mehr vor der kriminellen Masche um falsche Polizisten.

Mitte Dezember habe sich – so heißt es von der echten Polizei – erstmals ein vermeintlicher Hauptkommissar telefonisch bei der 80-Jährigen gemeldet und ihr dabei vorgegaukelt, dass bei der örtlichen Bank-Filiale eingebrochen worden sei und dass die Geldeinlagen der Seniorin nun gefährdet seien.

"Das unbedarfte Opfer machte sich daraufhin auf den Weg zur Bank, ließ sich einen fünfstelligen Geldbetrag auszahlen und übergab diesen noch am selben Tag einem bislang unbekannten Abholer", berichtete heute eine Polizei-Sprecherin. Doch diese Geldübergabe sollte erst der Anfang dieses kriminellen Treibens sein.

Bis zum Folgetag sei die 80-Jährige "weiterhin durch mehrere Betrüger telefonisch massiv unter Druck gesetzt" worden, woraufhin die Frau eine erneute Geld-Abhebung getätigt sowie auch diese Summe an denselben unbekannten Abholer übergeben habe. Das Treiben erreichte dann im Januar seinen Höhepunkt.

Laut Polizei wurde die Seniorin von den Tätern dazu gebracht, einen Sparvertrag in sechsstelliger Höhe aufzulösen. Auch dieses Geld sei gefährdet, wurde dem Opfer vorgelogen. Nachdem eine Auszahlung der hohen Summe durch die Bank erfolgt sei, habe die Rentnerin auch diesen Betrag übergeben – diesmal an eine bislang nicht identifizierte Abholerin.

Die Beamten von der zuständigen Kriminalpolizei-Inspektion in Erding haben die Ermittlungen zu diesem Betrugsfall übernommen. "Auch wenn diese subtile Betrugs-Masche beständig von der Polizei thematisiert wird, fallen leider immer wieder gutgläubige Senioren auf die dreisten Betrüger herein", sagte heute ein Polizei-Sprecherin.

Verhaltens-Hinweise der Polizei:

  • Seien Sie misstrauisch bei derartigen Anrufen!
  • Die Polizei ruft Sie niemals unter der Notruf-Nummer 110 an!
  • Beenden sie im Zweifelsfall das Gespräch schnellstmöglich, ohne persönliche Daten oder Informationen über vorhandene Wertgegenstände oder Bargeld preiszugeben!
  • Gehen Sie sicher, dass Sie das Gespräch wirklich beendet haben!
  • Gehen Sie nicht auf Forderungen zur Überweisung oder Übergabe von Geldbeträgen ein!

  • Die echte Polizei fordert niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände von Ihnen, um Ermittlungen durchzuführen!
  • Rufen Sie im Zweifelsfall die Polizei unter einer dem Telefonbuch entnommenen Telefonnummer an, in eiligen Fällen auch unter der Notruf-Nummer 110. Benutzen sie dabei aber nicht die Rückruf-Taste, sonst landen Sie möglicherweise wieder bei den Betrügern!
  • Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung!
  • Gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit: Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis!
  • Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen!
  • Sprechen Sie auch mit ihren Angehörigen über das Phänomen und warnen Sie sie vor dem Vorgehen der Täter!

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