Bis zum kommenden Schuljahr soll sich einiges ändern. Das Gesamt-Projekt ist durchaus umfangreich.
(ty) Der Pfaffenhofener Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung am gestrigen Abend den Weg geebnet für die Digitalisierung aller städtischen Schulen. Die Grund- und Mittelschule in Pfaffenhofen, die Joseph-Maria-Lutz-Grundschule sowie die Grundschule Niederscheyern werden demnach bis zum kommenden Schuljahr 2020/21 umfassend digital ertüchtigt. Dabei ist die Ausstattung mit "digitalen Klassenzimmern" nur eine der Maßnahmen. Das Gesamtprojekt ist weitaus umfangreicher.
Als Sachaufwandsträger ist die Stadt für drei Grundschulen und eine Mittelschule verantwortlich. Alle sollen ab jetzt nach und nach digital ausgestattet werden. Jeder Unterrichtsraum soll in ein so genanntes digitales Klassenzimmer umgewandelt werden. "Das bedeutet, die Tafel wird durch ein interaktives Tafelsystem mit Beamer ersetzt, statt des Overhead-Projektors kommt künftig eine Dokumentenkamera zum Einsatz und im Pult wird ein PC-Arbeitsplatz integriert", fasst ein Sprecher der Stadtverwaltung zusammen.
Pädagogisch böten sich dadurch mit einem Schlag völlig neue und umfangreiche Lern- und Lehrmöglichkeiten. Gleichzeitig solle aber nicht völlig auf Altbewährtes verzichtet werden. "Auch weiterhin werden an der Grundschule Niederscheyern und der Joseph-Maria-Lutz-Schule die Seitenflügel der Tafelsysteme aus den grünen Kreidetafeln bestehen", heißt es weiter.
Nicht nur in den Klassenzimmern soll sich aber etwas tun. Die Schulgebäude sollen untereinander vernetzt werden. "Es existiert bereits eine Glasfaser-Verbindung zwischen den Schulen, sodass die Server-Anlage auf einen Standort konzentriert werden kann", teilte die Stadtverwaltung mit. So müsse nicht mehr jede Schule aufwändig einen eigenen Server betreiben.
Jede Schule werde mit Netzwerk-Infrastruktur ausgestattet und es werde WLAN verfügbar sein. Dieses jedoch nur, wenn es explizit eingeschaltet werde – und nur mittels eines Voucher-Systems, sodass die Lehrkräfte bestimmen können, wann und wie WLAN zum Einsatz kommt. Damit können auch die künftigen Laptop- oder Tabletwagen im Unterricht eingesetzt werden.
An jeder Schule soll es davon mindestens zwei dieser Klassensätze an mobilen Endgeräten geben. Die Schüler müssen nicht mehr wie bisher zum Computerraum kommen, sondern es kommen die Computer zu den Schülern. "Den Computerraum beziehungsweise die digitalen Lernwerkstätten gibt es zusätzlich", meldet die Kreisstadt.
Lehrkräften stehe in Zukunft eine sichere Verbindung zum Schulserver zur Verfügung, mit der die Unterrichts-Vorbereitung von zuhause aus kein Problem mehr sein werde. Das stelle auch einen unkomplizierten und vor allem datenschutz-rechtlich sicheren Umgang mit Unterrichts- oder Prüfungsmaterial oder im Zusammenhang mit Daten bei der Zeugnis-Erstellung sicher.
"Auch das gesamte Thema Wartung und Support wird an einen externen IT- Dienstleister vergeben. Wir machen das, damit nicht einfach so und weil es gerade staatliche Förderprogramme gibt, irgendwelche Hardware beschafft wird, die dann keiner bedienen kann oder die immer ausfällt", erklärt Christoph Höchtl, Sachgebietsleiter "Bildung und Soziales" bei der Stadtverwaltung. "Die Schule bekommt einen zentralen Ansprechpartner für IT-Belange."
Den Schulen bleibe der Part, sich mit dem praktischen Umgang mit der Technik vertraut zu machen. "Entsprechende Schritte wurden hier von den Schulen bereits unternommen und um sich mit den neuen Möglichkeiten vertraut machen zu können, wurden in Niederscheyern und in der Joseph-Maria-Lutz-Schule je drei Klassenzimmer bereits vorab als digitale Klassenzimmer umgerüstet", heißt es dazu.
Für die Kinder und Jugendlichen an Pfaffenhofens Schulen "werden das Lernen und der Schulalltag durch moderne und zeitgemäße Möglichkeiten erweitert", so ein Sprecher der Stadtverwaltung. Ein zentraler Punkt im Schul-IT-Konzept sei die einheitliche Ausstattung der städtischen Schulen. Den Kindern solle überall dieselbe technische Ausstattung zur Verfügung stehen – unabhängig davon, an welcher Grundschule sie seien.
Die Grund- und Mittelschule Pfaffenhofen sei einen Schritt voraus, denn dort wurde im Zuge des Neubaus bereits jedes Klassenzimmer mit einem interaktiven Tafelsystem versehen. Die dortige Ausstattung in den Unterrichtsräumen habe sich bewährt und sei jetzt Grundlage für die beiden anderen Grundschulen in der Trägerschaft der Stadt. "Ist das Schul-IT-Konzept vollständig umgesetzt, gibt es eine einheitliche digitale Bildungslandschaft in Pfaffenhofen auf hohem Niveau", erklärt die Kreisstadt in einer aktuellen Mitteilung.