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Dem Handels- und Dienstleistungs-Unternehmen für Gesundheits-Produkte kommt in diesen Tagen eine ganz besondere Bedeutung zu.

(ty) In Zeiten der Corona-Pandemie sind Atemschutz-Masken eine gefragte Ware – was die Mitarbeiter der in Reichertshofen ansässigen Firma "SMS medipool" dieser Tage ganz besonders merken. Während anderswo aber schon über leere Lager geklagt werde, ist das Handels- und Dienstleistungs-Unternehmen für Gesundheits-Produkte nach eigenem Bekunden derzeit noch verhältnismäßig gut aufgestellt. Das liege zum einen daran, dass man über ein langjähriges Lieferanten-Netzwerk verfüge. Sowie zum anderen daran, dass das Lager vor dem Ausbruch des neuartigen Virus in China und dem damit verbundenen Shut-Down der dortigen Fabriken in weiten Teilen noch gut gefüllt werden konnte.

Das bayerische Familien-Unternehmen ist an insgesamt vier Standorten vertreten. In Reichertshofen seien 70 Mitarbeiter dafür zuständig, dass sowohl Medizin-Produkte und -Geräte als auch die derzeit am dringendsten benötigten Schutzausrüstungen für medizinisches Personal zeitgerecht bereitgestellt würden, heißt es im Gespräch mit unserer Zeitung. Ein Reporter von pfaffenhofen-today.de konnte einen Blick hinter die Kulissen werfen.

 

Neben den insgesamt rund 1000 regulär belieferten Krankenhäusern in Süddeutschland haben den Angaben zufolge 60 davon ihre Logistik längst an "SMS medipool" ausgelagert und werden "Just-in-Time" versorgt. Ferner werden zahlreiche Arzt-Praxen und so genannte Medizinische-Versorgungs-Zentren (MVZ) mit Schutzausrüstung sowie anderen medizinischen Verbrauchs- und Gebrauchsgütern beliefert. "SMS medipool" komme deshalb eine durchaus besondere Bedeutung zu. Das Unternehmen sei "systemrelevant", erläutert Christian Nitschke, der Leiter der Niederlassung in Reichertshofen. 

Nitschke ist vielen im Landkreis Pfaffenhofen auch als Kreisbrandinspektor und örtlicher Einsatzleiter für den Katastrophenfall bekannt. Der Lagerbestand von "SMS medipool" umfasse rund 12 000 unterschiedliche Produkte auf einer Fläche im Ausmaß von beinahe zwei Fußballfeldern und einem Warenwert von über zehn Millionen Euro, berichtet Nitschke im Gespräch mit unserer Zeitung. Man beziehe die Waren weltweit bei verschiedenen Lieferanten und sei auch in ständigem Kontakt mit ihnen, um den Warenverkehr aufrecht zu erhalten. Doch mit dem Corona-Virus hat sich die Lage deutlich verändert.

"Wir beziehen relativ viel Ware aus China, etwa 20 Prozent – doch die kommt gerade nicht", bedauert Geschäftsführer Christian Grams. Von Bedeutung sei dies auch deshalb, weil es just diejenigen Produkte betreffe, die gerade jetzt dringend benötigt würden – wie etwa Schutzanzüge, Masken und Hauben. "Die werden seit vielen Jahren schon nicht mehr in Deutschland produziert", sagt Grams. Dabei sei klar: Wenn Krankenhäuser keine Schutzmasken mehr hätten, würden die Chirurgen nicht mehr operieren.

Gerade bei so genannten FFP-Masken, die auch für die Pflege von Corona-Infizierten gebraucht würden, sehe die Situation prekär aus. Überdies sei ein Mangel an Schutzhandschuhen abzusehen, sagt Grams – der Vorrat schmelze zusehend. Er prophezeit: "Der Bestand ist leider endlich und so werden auch hier aktuell Mundschutze, Masken, Schutzkleidung und Desinfektionsmittel stark rationiert, da der Nachschub noch nicht absehbar ist. Ab Mai könnten wir leer sein."

 

Freilich erwartet man bei "SMS medipool" Nachschub. In den chinesischen Häfen stünden mittlerweile etliche Container, von denen ein jeder ungefähr 100 000 Euro an Warenwert repräsentiere. "Wir sind dabei in finanzielle Vorleistung gegangen, die Liquidität fehlt uns jetzt", sagt Grams. Das werde noch ein spannendes Thema.

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