Der infizierte 71-Jährige befand sich im Klinikum. Zahl der Infizierten erhöhte sich seit gestern um 14 auf 165. Landkreis bestellt im großen Stil Masken.
(ty) In Zusammenhang mit der Corona-Pandemie ist im Kreis Pfaffenhofen ein zweiter Todesfall zu beklagen. Wie das hiesige Landratsamt heute Nachmittag mitteilte, starb gestern ein 71-Jähriger aus dem Kreis Pfaffenhofen im Ingolstädter Klinikum. "Der Mann litt bereits an Vorerkrankungen und war mit dem Corona-Virus infiziert", ließ die Behörde wissen. Die Zahl der positiv auf das neuartige Virus getesteten Personen aus dem Landkreis habe sich seit gestern um weitere 14 auf jetzt insgesamt 165 erhöht. 26 der Infizierten gelten laut Kreisbehörde mittlerweile als geheilt.
Eine der 14 seit dem gestrigen Stand positiv auf das neuartige Virus getesteten Personen aus dem Kreis Pfaffenhofen müsse aktuell stationär versorgt werden, wurde am heutigen Nachmittag gemeldet. Die übrigen 13 neuen Patienten befänden sich derzeit in häuslicher Isolation. Unter Berufung auf Angaben des Pfaffenhofener Gesundheitsamts erklärte das Landratsamt, dass diese "in einem guten bis stabilen Zustand" seien. Beim großen Teil der 14 neuinfizierten Personen handle es sich um Kontakt-Personen von bisher bekannten Corona-Patienten. Die Zahl der erlassenen Quarantäne-Bescheide, die an Leute aus dem Kreis Pfaffenhofen gingen, stieg auf insgesamt 557.
Die Ilmtalklinik in Pfaffenhofen betreut derzeit sechs Patienten, die mit dem Virus infiziert sind. Das teilte die Kreisbehörde unter Verweis auf die heutige Morgen-Statistik des Krankenhauses mit. Vier dieser sechs Personen befänden sich auf der Isolierstation; zwei müssten weiterhin intensiv-medizinisch versorgt und beatmet werden.
Der gestern ums Leben gekommene 71-Jährige ist die zweite Person aus dem Landkreis Pfaffenhofen, die mit dem Virus infiziert war und gestorben ist. Wie berichtet, war ein 88-Jähriger aus dem Kreis Pfaffenhofen infolge einer Ansteckung mit dem Corona-Virus vorgestern im Klinikum in Ingolstadt gestorben. Unter Berufung auf Angaben des Pfaffenhofener Gesundheitsamts wurde mitgeteilt, dass der 88-Jährige ebenfalls an Vorerkrankungen gelitten hatte.
Der Kreis Pfaffenhofen wird vor dem Hintergrund der Corona-Krise per Sammel-Bestellung eine große Menge an Mund- und Nasen-Masken für seine Bürger ordern und diese dann den Gemeinden – je nach den von den Kommunen gewünschten Mengen – bereitstellen. Das wurde heute aus dem Landratsamt mitgeteilt. "Es läuft derzeit eine Abfrage bei den Bürgermeistern", so Landrat Martin Wolf (CSU). "Sobald wir alle Rückmeldungen haben, werden wir zügig bestellen, da die angegebene Lieferzeit zwei bis drei Wochen beträgt." Schnellere Lieferzeiten seien derzeit für solch eine große Menge – ausgegangen werde von rund 100 000 Stück – nicht möglich. Lesen Sie dazu: Kreis Pfaffenhofen will zirka 100.000 Masken für die Bürger ordern
Der Pfaffenhofener Landrat hatte dieser Tage bekanntlich bereits per Pressemitteilung an die Bevölkerung appelliert: Um die Zahl der Corona-Infektionen zu reduzieren, sollten die Landkreis-Bürger seinen Worten zufolge im öffentlichen Raum Mundschutz-Masken tragen. "Besorgen Sie sich einfache Schutzmasken oder nähen Sie selbst welche", erklärte Wolf. "Die Masken garantieren zwar keinen Schutz vor Ansteckung, aber sie können ein wenig helfen, das Risiko zu verringern, andere anzustecken oder selbst angesteckt zu werden." Lesen Sie dazu: Tragen Sie Mundschutz-Masken! Auch der Pfaffenhofener Bürgermeister Thomas Herker (SPD) appellierte: "Bitte Maske auf!"
Die Ilmtalklinik in Pfaffenhofen ergreift wegen der Corona-Krise weitere Maßnahmen zum Schutz von Mitarbeitern und Patienten: Ab dem morgigen Freitag werden alle Personen vor Betreten des Krankenhauses – auch in Notfällen – sowie einbestellte Patienten mit Termin einem kurzen Gesundheits-Check unterzogen. Dieser sieht den Angaben zufolge etwa eine Befragung und Fiebermessen vor. Weiterhin gelte ein komplettes Besuchs-Verbot, außer bei Geburten und Sterbefällen. "Diese strenge Maßnahme dient dem Schutz unserer Patienten und Mitarbeiter", betonte Hansjörg Aust, ärztlicher Direktor der Klinik. "Wir müssen in der aktuellen Situation alles tun, um Corona-Infektionen in der Klinik zu vermeiden." Einen ausführlichen Bericht dazu lesen Sie hier: Strenge Maßnahmen an der Ilmtalklinik: Kein Zutritt ohne Gesundheits-Check
Für seine Bürger betreibt der Landkreis Pfaffenhofen mit niedergelassenen Ärzten und ehrenamtlichen Helfern seit dem gestrigen Mittwoch eine so genannte Infekt-Ambulanz in Geisenfeld. "Notwendig war dieser Schritt, da uns die aktuelle Situation alle vor große Herausforderungen stellt", so Landrat Wolf. Wer ärztlichen Rat zum Beispiel wegen Husten, Halsschmerzen, Fieber oder sonstiger Erkältungs-Symptome benötige, der könne dort von Hausärzten behandelt werden. Hier die Details zu dieser neuen Einrichtung: Neue Infekt-Ambulanz in Geisenfeld
Seit dieser Woche ist das eigens wegen der Corona-Krise am Pfaffenhofener Landratsamt eingerichtete Bürger-Telefon von Montag bis Freitag jeweils zwischen 8 und 12 Uhr unter der Rufnummer (0 84 41) 27 - 260 erreichbar. Am kommenden Wochenende sei das Bürger-Telefon am Samstag und auch am Sonntag jeweils zwischen 10 und 12 Uhr besetzt, hieß es auf Anfrage unserer Zeitung. Die Servicezeiten seien an das bisherige Anruf-Verhalten der Landkreis-Bürger angepasst worden, erklärte ein Behörden-Sprecher.
An dem Bürger-Telefon werden – so wurde von der Kreisbehörde erklärt – allgemeine Fragen zur aktuellen Situation im Landkreis Pfaffenhofen beantwortet. Man erhalte außerdem Verhaltens-Empfehlungen und Informationen zu der weiterhin in ganz Bayern geltenden Ausgangs-Beschränkung. "Bitte beachten Sie, dass konkrete medizinische Fachfragen nicht beantwortet werden können", unterstreicht die Kreisbehörde. Zugleich wird um Verständnis gebeten: Wegen der hohen Nachfrage könne es am Bürger-Telefon mitunter zu Wartezeiten kommen.