"Die Versorgung der medizinischen Bedarfsträger mit adäquater Schutzausrüstung hat oberste Priorität", unterstreicht Landrat Wolf.
(ty) Der vom Pfaffenhofener Landrat Martin Wolf in der Corona-Krise bestellte Versorgungsarzt Anton Wiedemann, dem in seiner jetzigen Funktion die Planung und die Koordination der Verteilung von medizinischer Schutzausrüstung obliegt, konnte sich laut aktueller Mitteilung der Kreisbehörde jetzt über eine Großlieferung freuen. Eine Firma aus Pfaffenhofen habe die Bereitstellung der medizinischen Schutzausrüstung durch ihr hohes persönliches Engagement ermöglicht. Die Bestellung sei am Wochenende aufgegeben worden.
"Mit dieser Lieferung wollen wir insbesondere den derzeitigen Bedarf der Ilmtalklinik, der ambulanten und stationären Pflege-Einrichtungen, der Altenheime, der ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte, des öffentlichen Gesundheitsdienstes und der Patienten-Fahrdienste vorübergehend sicherstellen", erklärt Wiedemann. Auch Anfragen von gemäß dem bayerischen Innenministerium "nachrangigen" Bedarfsträgern wie Zahnärzten, Hebammen, Heilmittel-Erbringer, Sanitätshäusern und Bestattern "sollen soweit als möglich berücksichtigt werden", so Wiedemann.
"Die Versorgung der medizinischen Bedarfsträger mit adäquater Schutzausrüstung hat oberste Priorität", unterstreicht Landrat Wolf. Die Geschäftsführer der Lieferfirma, Jürgen Braun und Marco Dreßl, freut es nach eigenem Bekunden ganz besonders, den Kreis Pfaffenhofen in dieser schwierigen Zeit zu versorgen. "Wir tun unser Möglichstes, um insbesondere unseren Heimat-Landkreis und darüber hinaus die Region 10 im Rahmen unserer Möglichkeiten mit medizinischer Schutzausrüstung zu versorgen", erklären die beiden.
Auch die Verfügbarkeit von Desinfektionsmitteln konnte nach Angaben des Landratsamts kurzfristig durch das persönliche Engagement von Stefan Skoruppa, Allgemein-Mediziner aus Jetzendorf und Vorsitzender des ärztlichen Kreisverbands Pfaffenhofen, sichergestellt werden. "In Zusammenarbeit mit der St.-Johannis-Apotheke und der Schyren-Apotheke konnten hier zusätzliche Kapazitäten aufgetan werden", wurde dazu heute aus dem Landratsamt erklärt.
Daneben fanden laut Landratsamt bereits mehrere Verteil-Aktionen aus den gelieferten Materialien des Freistaates Bayern statt. Diese alleine konnten, so heißt es weiter, den Bedarf an medizinischer Schutzausrüstung jedoch nicht decken, weshalb der Landkreis Pfaffenhofen selbst tätig geworden sei. "Der Landkreis arbeitet derzeit intensiv daran, auch den mittel- bis langfristigen Bedarf sicherzustellen", wurde in einer heute veröffentlichten Pressemitteilung versichert.
Die Katastrophenschutz-Behörde des Landkreises Pfaffenhofen weist in diesem Zusammenhang nochmals eindringlich darauf hin, "dass Privatpersonen keinen Bedarf an medizinischer Schutzausrüstung anmelden können". Diese Art der Schutzausrüstung sei "ausnahmslos den genannten Einrichtungen vorbehalten", wird betont. Entsprechende Anfragen könnten deshalb nicht berücksichtigt werden. Die Katastrophenschutz-Behörde bitte dafür um Verständnis.