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Die Malven-Langhornbiene gibt es in Bayern wohl nur noch hier. Zum Überleben braucht sie eine bestimmte Pflanze.

(ty) Schon seit dem Jahr 2010 beobachten ehrenamtliche Helfer vom Bund Naturschutz (BN) systematisch die sehr seltene Malven-Langhornbiene im Landkreis Pfaffenhofen. Als deren einzige Nahrung gelten Nektar und Pollen der rosa Malve. Diese Blumen blühen häufig am Windsberg bei Hohenwart-Freinhausen. Immer wieder aber passierte es laut BN-Angaben, dass den Malven bei Mäh-Arbeiten an den Wegesrändern versehentlich der Garaus gemacht worden ist. Um dies zu verhindern, schlagen die BN-Akteure schon Anfang Mai, wenn die Pflänzchen noch grün sind, Pfähle zur Markierung ein. "Dann weiß der Bauhof-Mitarbeiter: Achtung, Malvenblüte, bitte nicht abmähen!", erklärt der BN.

In den vergangenen Tagen seien zur Rettung der Malven – und damit der Bienen – bei zwei Arbeits-Einsätzen wieder um die 100 solcher Malven-Markierungen angebracht worden. Peter Bernhardt habe als dienstältestes hiesiges BN-Mitglied die Pflöcke eigenhändig bemalt und beschriftet, um auch Spaziergänger auf die bedrohte Bienenart und ihre Futterpflanze hinzuweisen. Damit sollen die Malven-Langhornbienen, die Ende des kommenden Monats mit ihrem Brutgeschäft beginnen, genügend Nahrung für sich und ihre Nachkommen finden.

Das Naturschutz-Gebiet "Windsberger Höhen" bei Freinhausen mag unscheinbar wirken, erfährt unter Fachleuten aber längst bundesweite Beachtung. Vor einigen Jahren wurde hier die Malven-Langhornbiene entdeckt. Eine tierische Sensation. Denn diese äußerst seltene Art kommt im Freistaat wohl nur mehr hier vor, in Deutschland gibt es gerade noch vier weitere Refugien. Groß war deshalb auch die Empörung, als im Jahr 2017 mehrere Motocross-Fahrer das Schutzgebiet regelrecht durchpflügten: Das Landratsamt verhängte daraufhin – wie berichtet – fünf Bußgelder zwischen 1000 und 5500 Euro; unter anderem wegen der Beschädigung von Brutstätten. Lesen Sie dazu auch: Das ist "deutschlandweit einmalig": Wildbienen-Vielfalt bei Hohenwart

Malve mit beschriftetem Pflock, der die unscheinbare Pflanze vor dem Mäher schützen und gleichzeitig Spaziergänger über ihre Bestäuberin, die Malven-Langhornbiene, informieren soll.


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